Platz eins in Bayern, Platz vier bundesweit – und das im negativen Sinne. Entgegen des nationalen Trends steigen die Corona-Zahlen in der Stadt Schweinfurt weiter und weiter. Aus diesem Grund wird die Stadtverwaltung eine neue Allgemeinverfügung erlassen, welche weitere Konsequenzen, sprich Einschränkungen, nach sich zieht. Genaue Details dazu sind noch nicht bekannt, es wird jedoch damit gerechnet, dass diese ab Mittwoch in Kraft treten.
Das Robert-Koch-Institut meldete am 3. Mai eine Sieben-Tage-Inzidenz von 308,8 (bei nur zehn Neuinfizierten) im Stadtgebiet. Zum Vergleich: Der schlechteste Wert bundesweit liegt derzeit bei 574 im Saale-Orla-Kreis, den Bestwert erreicht Nordfriesland mit knapp über 33. Ebenfalls weit über dem Bundesdurchschnitt (146,9) liegt der Inzidenzwert im Landkreis Schweinfurt. Er ist gegenüber dem Vortag leicht gestiegen und lag am Montag bei 187,1 (mit 33 Neuinfizierten).
Was sagt Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé zur kritischen Lage?
Aufgrund der stark schwankenden Werte und einer besorgniserregenden Entwicklung in den vergangenen Wochen ergreift die Stadt Schweinfurt härtere Maßnahmen. Neben den ohnehin durch die "Bundesnotbremse" geltenden Regeln will die Stadt am Dienstag über weitere Beschränkungen informieren. Auf Nachfrage der Redaktion gab Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé eine erste Stellungnahme ab. "Nach wie vor gibt es aber für die erhöhten Zahlen keinen einen Grund, keinen Ausbruchsherd", so Remelé.
Wie das Gesundheitsamt bereits informierte, hätten Infektionen in Kitas und Schulklassen für erhöhte Zahlen gesorgt, dennoch könne auch hier nicht von Hotspots gesprochen werden, so der OB. "Aus meiner Sicht befinden wir uns schlichtweg auf dem Höhepunkt der Dritten Welle." In dieser seien das Virus ansteckender und die Menschen nachlässiger geworden , "das ist eine gefährliche Kombination", sagt Remelé. Sicher sorgten auch auf den ersten Blick mehr Tests für höhere Zahlen. "Weitergedacht ist es aber eindeutig so, dass durch mehr Tests auch mehr Infizierte ohne Symptome ausfindig gemacht und dadurch Infektionen verhindert werden können."
Aufgrund des Infektionsgeschehens müsse die Stadtverwaltung nun handeln und per Allgemeinverfügung verschärfte Regelungen erlassen. "Ich appelliere auch noch einmal ausdrücklich an alle Bürger, sich an die geltenden Regeln zu halten, umsichtig und solidarisch zu sein", so Remelé. Laut OB gingen Experten davon aus, dass wir auf ein Ende der Dritten Welle zusteuern und die Hoffnung bestehe – sollte keine weitere Mutation auftauchen – die Pandemie tatsächlich bald überwinden zu können. Dafür müssten jedoch die Kontaktbeschränkungen befolgt, Testmöglichkeiten genutzt und das Impfen forciert werden.
Wie ist die Lage in Schweinfurts Krankenhäusern?
Bleibt zu klären, ob sich die stark steigenden Corona-Infektionszahlen auch in den Schweinfurter Krankenhäusern bemerkbar machen. "Wir verbleiben in den letzten 14 Tagen auf einem relativ hohen Niveau, mit der Tendenz dazu, dass eher mehr Menschen stationär aufgenommen werden als weniger", sagt Veit-Maria Oertel, Pressesprecher des Schweinfurter Leopoldina-Krankenhauses. Demzufolge versorge man aktuell (Montag, 7 Uhr) 39 Corona-Patienten im Haus, neun auf Intensivstation, acht davon beatmet. Laut Oertel sei der Altersdurchschnitt der Corona-Patienten mittlerweile gesunken, im Vergleich zur zweiten Pandemiewelle.
Derzeit seien noch ausreichend Kapazitäten auf der Intensivstation (acht freie Betten) vorhanden, man habe die Lage im Griff. "Wir analysieren die Situation täglich, die Lage verändert sich auch ständig", sagt Oertel. Durch eine vorausschauende Planung, etwa Verschiebungen nicht dringend notwendiger Behandlungen, versuche man immer "möglichst einen Puffer zu schaffen", so Oertel.
Krankenhaus St. Josef: "Auslastungsgrenze ist erreicht"
Auf der Intensivstation des Schweinfurter St. Josef Krankenhaus werden derzeit sechs Corona-Patienten behandelt, die allesamt beatmet werden. Auf der Corona-Station befinden sich momentan weitere 18 infizierte Patienten in Behandlung. Die Entwicklung steigender Fallzahlen mache sich deutlich bemerkbar.
"Wir spüren die höheren Inzidenzen", sagt Dr. Wolfgang Menger, ärztlicher Direktor des Krankenhauses St. Josef. "Die Zahl der Patienten, die auf der Intensivstation betreut und beatmet werden müssen, sind seit etwa zwei Wochen gleichbleibend hoch." Ein ähnliches Bild zeige sich auch auf der Corona-Station. "Momentan gibt es keine fallende Entwicklung der Inzidenzen, entsprechend ist auch keine Entlastung spürbar." Man sei, was das Personal auf der Intensivstation anbelangt, am Limit. "Unsere Auslastungsgrenze ist erreicht", so Dr. Menger.
Raum Schweinfurt: Über 45 000 Menschen haben Erstimpfung erhalten
Derweil richtet sich der Blick immer mehr auf die Corona-Impfungen und die damit verbundene Hoffnung nach Verbesserung. Laut Angaben des Landratsamtes Schweinfurt haben in Stadt und Landkreis derzeit (Stand 3. Mai) insgesamt 45 025 Menschen eine Erstimpfung erhalten, was einer Impfquote von 26,65 Prozent entspricht. Eine Zweitimpfungen wurde insgesamt 11 826 Menschen im Raum Schweinfurt verabreicht, das entspricht einer Impfquote von sieben Prozent.
Natürlich steigen die Infektionen an, aber es wird endlich eine Dunkelziffer herausgetestet, weil die Schnelltests verfügbar sind. Die Formel finde ich tatsächlich auch nicht gelungen, aber sie ist nun mal da. Wir können also die Zahlen in ein Verhältnis setzen oder panisch herum springen!? Mir ist das erste lieber.
Lieber alles offen lassen, die Leute ständig zum Testen schicken (ich mach das zwei bis drei Mal die Woche) und führe mit einigen Personen wieder ein normales Leben. Leider wird von der Politik oft mit Angst gearbeitet. Es müsste belohnt werden: Wer sich testet, sollte nicht nur einkaufen gehen, sondern sich mit Freunden treffen. Es wurden grundsätzliche Fehler gemacht. Auch in Sachen Schnelltests: Die Telekom könnte MagentaTV eine Woche gratis bei einem Schnelltest freischalten. Da lassen sich bestimmt ein paar Partner finden, in der Lidl-App wird ja auch mit Belohnung gearbeitet.
Nein, sondern die faxende, selbstzufriedene Bürokratie ist flächendeckend außerstande, Infektionswege in ausreichendem Maße nachzuzeichnen. Sicher auch, weil natürlich unsere gemeingefährlichen Querulanten im Falle eines Falles aus leicht nachzuvollziehenden Gründen stets lügen und verschweigen, wenn behördlicherseits nachgefragt wird.
Ohne diese asozialen 'besorgten' Bürger hätten wir den ganzen Spuk trotz vieler staatlicher Fehler und Versäumnisse schon längst weitgehend hinter uns.
@ Querdenker aus SW und sonstwo. Euch meine ich nicht, Ihr könnt nichts lernen.
@MP
warum gibt es kein "gefällt mir nicht"?
Ob nun getestet wird oder nicht - die Menschen, die schwerkrank werden, werden es mit oder ohne Test!!!
Und nochmal, testen bedeutet VORSORGE vor Ausbreitung!!!!
Die Frage nach den Schul(nicht)abschlüssen dieser "Intelektuellen" verkneife ich mir, da die MP sowas von mir sowieso meistens zensiert.
Sagte nicht der Oberquerdenker Michael Ballweg am 09.08.2020 in Dortmund "Es gibt kein Sterben durch Corona in diesem Land!"
Wer diesem Typen hinterher rennt kann gar nicht denken, nur gedankenlos mitlaufen. Das hatten wir schon mal, hat nicht gut geendet.
Für die die es nicht verstehen, wenn Wahlen sind und nur 5% der Wahlbezirke ausgezählt sind steht das Wahlergebnis mit über 95% Genauigkeit schon fest.
Beim Testen ist es nicht anders wenn quer durch die Bevölkerung getestet wird.
Ich bin gespannt und hole mir mal Chips und eine gute Flasche Bier…. 😉