In den vergangenen Wochen blieb die Frage nach dem "warum" meist unbeantwortet. Warum kommt es in Stadt und Landkreis Schweinfurt zu solch schwankenden Inzidenzwerten? Warum sind die Zahlen wieder so hoch? Ständige Nachfragen bei Stadtverwaltung und Landratsamt ergeben aufgrund der schwierigen Ursachenforschung meist keine klare Erkenntnis. Die Behörden sprechen immer wieder von einem "diffusen Infektionsgeschehen", einzelne Hotspots, die für zahlreiche Corona-Fälle verantwortlich sind, sind meist nicht bekannt. Für die aktuelle Entwicklung hat das Gesundheitsamt Schweinfurt nun aber zumindest einige Erklärungsansätze.
Zwar bleibe es grundsätzlich bei einem diffusen Infektionsgeschehen, jedoch gab es laut Angaben des Gesundheitsamtes diverse Ausbrüche in Einrichtungen, die zu vermehrten Infektionen mit dem Coronavirus geführt haben. Wie berichtet, ist unter anderem das Ankerzentrum Schweinfurt betroffen. Hier wurden Mitarbeitende des Sicherheitsdienstes sowie Bewohner positiv auf SARS-CoV-2 getestet, teilte das Gesundheitsamt auf Nachfrage mit. Alle betroffenen Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne.
Ausbrüche an Schulen steigern Coronazahlen
Des Weiteren sind aktuell mehrere Schulklassen und Kindergärten betroffen. Eine Komplettschließung aufgrund mehrerer Positivfälle gab es im Kindergarten St. Elisabeth in Schweinfurt. Der Kindergarten wurde bereits am 16. April geschlossen und die betroffenen Personen getestet und isoliert. Ebenso gab es im Bayernkolleg Schweinfurt Infektionen in mehreren Klassen. Insgesamt sind dort fünf Schulklassen und das Wohnheim betroffen. Auch hier befinden sich alle Betroffenen in häuslicher Quarantäne.
Laut Gesundheitsamt sei jedoch zu beachten, dass bereits ein Schüler oder eine Schülerin die Isolation einer Schulklasse auslösen könne. Die Schließung von Schulklassen sei demnach nicht zwangsläufig einhergehend mit erhöhten Infektionszahlen, sondern diene der Vermeidung einer weiteren Ausbreitung. "Wenn sich Schulklassen in Quarantäne befinden, kann daher nicht automatisch auch von einem größeren Ausbruchsgeschehen beziehungsweise einem Herd gesprochen werden", teilte das Gesundheitsamt auf Nachfrage mit.
Welche Schulen und Kitas sind betroffen?
Die zahlreichen Corona-Fälle und die damit einhergehend hohen Inzidenzwerte machen sich auch weiterhin in den Bildungseinrichtungen der Stadt und des Landkreises Schweinfurt bemerkbar. Auf Anfrage der Redaktion bestätigte das Schweinfurter Gesundheitsamt, dass sich Ende April Schulklassen von 14 Schulen in Quarantäne befanden.
Diese Schulen sind in der Stadt Schweinfurt betroffen:
- Julius-Kardinal-Döpfner-Schule Schweinfurt (Notbetreuung)
- Pestalozzi Schule Schweinfurt (Notbetreuung)
- Alfons-Goppel Berufsschule Schweinfurt (zwei Klassen)
- Ludwig-Erhard Berufsschule Schweinfurt (eine Klasse)
- Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung Maria Theresia Schweinfurt (eine Klasse)
- Bayernkolleg Schweinfurt (fünf Klassen + Wohnheim)
Diese Schulen sind im Landkreis Schweinfurt betroffen:
- Grund und Mittelschule Poppenhausen (zwei Klassen)
- Volkschule Geldersheim (eine Klasse)
- Mittelschule Bergrheinfeld (eine Klasse)
- Realschule Schonungen (zwei Klassen)
- Grundschule Traustadt (eine Klasse)
- Grundschule Grafenrheinfeld (eine Klasse)
- Grundschule Gerolzhofen (zwei Klassen)
- Grundschule Grettstadt (Notbetreuung)
Wie viele Schüler und welche Klassen jeweils genau betroffen sind, wollte das Landratsamt aus Gründen des Datenschutzes nicht bekanntgeben.
Was die Kindertagesstätten betrifft, sind weiterhin zwei Einrichtungen komplett geschlossen: der Kindergarten St. Elisabeth Schweinfurt im Stadtgebiet und die Kindertagesstätte St. Michael Mainberg im Landkreis. Einzelne Gruppen befinden sich in folgenden Kindertageseinrichtung in Quarantäne: Kindergarten St. Lukas Schweinfurt, Kindertagesstätte Christuskirche Schweinfurt.
Corona: Inzidenz in der Stadt bei 282,6
Vor Monaten galt Schweinfurt noch als Vorbild, mit der niedrigsten 7-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner in ganz Deutschland. Jetzt bewegt sich die Stadt am anderen Ende der Tabelle. Das Robert-Koch-Institut meldete am 2. Mai für die Stadt eine Inzidenz von 282,6 und 28 Neuinfizierte. Das ist der derzeit höchste Wert in Bayern. Der schlechteste Wert bundesweit liegt derzeit bei 479,4.
Im Kreis Schweinfurt ist die Inzidenz gegenüber dem Vortag leicht gesunken und lag am Sonntag bei 181, bei 26 Neuinfizierten. Bundesweit liegt die Inzident bei 146,5 und es gibt bereits Landstriche, die wieder unter 50 liegen, beispielsweise Ostfriesland, Schleswig-Holstein und der Hochschwarzwald.
Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt (Stand 1. Mai), liegt die Gesamtzahl der positiv auf Covid-19 getesteten Personen in Stadt und Landkreis Schweinfurt bei 7160 (Landkreis 4558 (+49) im Vergleich zum Vortag / Stadt Schweinfurt 2602 (+36)). Die Zahl der Todesfälle liegt bei insgesamt 198 (Landkreis 121 / Stadt Schweinfurt 77). Zudem gelten 672 Menschen (Landkreis 371 / Stadt Schweinfurt 301) als enge Kontaktpersonen und sind derzeit in Quarantäne.
Hauptsache viele Demos genehmigen. Gestern alleine vier, darunter SWADS mit 1000 genehmigten Demoteilnehmern, der III. WEG mit 200 , DGB und SW ist bunt mit je mehreren Hundert. Und am nächsten Wochenende eine Großdemonstration mit mehreren tausend Teilnehmern...das soll einer verstehen, euch ist nicht zu helfen!
Und sagen Sie nicht, SWADS fand nicht statt. Genehmigt habt ihr sie! Andere Städte sind juristisch besser aufgestellt.
Drei Tausendstel.