Was die Lage auf den Intensivstationen in den Kliniken der Region Main-Rhön angeht, hat sich im Vergleich zur vergangenen Woche wenig verändert. "Die Belegung der Intensivstationen mit Covid-Patienten liegt vom Trend her nach wie vor bei rund 40 Prozent", sagt der Ärztliche Leiter und Krankenhaus-Koordinator Dr. Michael Mildner am Dienstagmittag im Gespräch.
Zum Vergleich: Vorherige Woche waren zur selben Zeit ebenfalls 40 Prozent der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt. Derzeit verfügt er über neun freie Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit für die gesamte Region Main-Rhön. Von den insgesamt 112 zur Verfügung stehenden Intensivplätzen sind derzeit 39 mit Covid-Patienten belegt.
Intensivstationen in Schweinfurt ausgelastet
Aus Schweinfurt werden momentan Patienten in umliegende Kliniken nach Bad Neustadt und Würzburg verlegt. "Ansonsten wäre in der Stadt Schweinfurt kein Intensivbett mehr vorhanden", sagt Dr. Mildner. Im Landkreis Rhön-Grabfeld sei gerade noch die niedrigste Auslastung gegeben. "In Bad Neustadt sind drei Intensivbetten für Covid-Patienten frei, in Bad Kissingen ein Intensivbett. Angespannter hingegen sei die Lage in den Haßbergen. "Dort ist derzeit kein Intensivbett frei", sagt Dr. Mildner.
"Wir haben es nach wie vor mit einem Intensivbettenmangel zu tun." Das liege daran, dass man zwei Patientengruppen bediene müsse. "Sowohl die Covid-Patienten, als auch die unaufschiebbaren und Notfall-intensivpflichtigen Patienten müssen derzeit behandelt werden." Nach wie vor seien alle verschiebbaren Operationen weiterhin auf Beschluss der Regierung von Unterfranken bis zum zehnten Januar eingefroren.
Mögliche Aufnahme von Patienten aus der Oberpfalz
"Es gibt laufend irgendwo Engpässe", sagt Dr. Midlner. Geändert habe sich hingegen der Aufnahmedruck. Dieser nehme momentan etwas ab und es sei etwas Erleichterung bei der Gesamtbelegung von Covid-Patienten in der Region spürbar. "Wir haben momentan fast 20 Prozent weniger Gesamtbelegung mit Covid-Patienten und sind von 205 auf 165 heruntergegangen."
Unter anderem auch deshalb steht gerade der Antrag einer Patientenaufnahme aus der Oberpfalz im Raum. "Weil Regensburg nichts aufnehmen kann, ist es durchaus möglich, dass ein Patient zu einer Behandlung nach Würzburg oder Bad Neustadt kommt." Dabei handle es sich um einen kritischen Patienten, bei dem die künstliche Beatmung nicht mehr ausreiche und er deshalb an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden müsse.
Omikron-Variante bereitet Experten Sorge
Mittelfristig rechnet der Krankenhauskoordinator zwar mit einer Entspannung der Situation auf den Intensivstationen, langfristig sorge er sich allerdings um die neue Virus-Variante Omikron. "Wir werden mit Sicherheit in absehbarer Zeit einen Nachweis von Omikron in unserem Bereich bekommen. In Würzburg wurde heute bereits der erste Fall mit der neuen Variante bestätigt. Derzeit kämpfe man aber vor allem mit Infektionen, die auf Delta zurückzuführen seien. "Wir müssen genau beobachten, was über die Weihnachtstage und mit den "Spaziergängern" geschieht."