Die Lage auf den Intensivstationen in den Kliniken der Region Main-Rhön hat sich etwas verbessert. "Es ist eine Entspannung spürbar", sagt der Corona-Krankenhaus-Koordinator Dr. Michael Mildner, ohne aber Entwarnung geben zu können. Am Dienstagmittag verfügte er über acht freie Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit für die gesamte Region. Von den insgesamt 100 zur Verfügung stehenden Intensivplätzen waren 40 mit Covid-Patienten belegt.
Tags zuvor war die Lage ernster: Am Montag waren laut Mildner die Intensivstationen in der Region Main-Rhön zu 95 Prozent ausgelastet. 40 Prozent der Intensivpatienten lagen auf der Corona-Isolier-Station. In Schweinfurt gab es am Dienstagvormittag noch zwei freie Beatmungsplätze. Die Erfahrung zeige aber, so Dr. Mildner, dass freie Betten am Morgen bis zum Abend wieder belegt sind.
Etwas Entspannung ist auch auf den Covid-Normalstationen eingetreten, nachdem das Orthopädische Krankenhaus Schloss Werneck zur Entlastung der Akuthäuser eine Pflegestation für nicht intensivpflichtige Corona-Patienten eingerichtet hat. Inzwischen haben schon drei Krankenhäuser aus der Region dorthin Patienten umverlegt, um sich auf ihren Stationen etwas Luft zu verschaffen.
Eine Prognose über die weitere Entwicklung wagt der Mediziner zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht abzugeben. Auch mit Blick auf Massenveranstaltungen wie am vergangenen Sonntag in der Stadt, als sich über tausend Corona-Impfgegner, zum Großteil ohne Maske und Einhaltung von Abstand, zum Protest auf dem Marktplatz trafen und geschlossen durch die Stadt marschierten. Mildner sieht bei solchen Menschenansammlungen ein hohes Infektionsrisiko. Solche Massenveranstaltungen seien aus medizinischer Sicht unverhältnismäßig, unvernünftig und unverantwortlich. "Da kriege ich eine Gänsehaut."