Der Unterschied war klar ersichtlich: Friedlich und vor allem als Demonstrationszug durch die Stadt von Seiten der Partei "Die Basis" bei der Stadtverwaltung im Vorfeld angemeldet, verlief die Demonstration von Gegnern der möglichen Impflicht und der Corona-Maßnahmen der Regierung am Sonntag in Schweinfurt. Rund 800 Menschen zogen etwa eine Stunde lang von der Stadtgalerie aus durch die Stadt.
Noch vor einem Monat, am 26. Dezember, war es zu einer Eskalation der Proteste in der Stadt gekommen, als die Polizei unter anderem Pfefferspray einsetzte, um eine Menschenmenge daran zu hindern, eine Polizeikette zu durchbrechen. Auch ein Elternpaar war mit seinem vierjährigen Kind im Pulk. Als Pfefferspray die Menge stoppte, bekam das Kleinkind eine Nebelwolke ab. Es war der Tiefpunkt der seit Anfang Dezember in der Stadt andauernden Proteste.
Seither hat sich viel getan, auf beiden Seiten. Die Stadtverwaltung erließ eine Allgemeinverfügung, die die nicht angemeldeten Spaziergänge verbot. Es liegen mehrere hundert Ordnungswidrigkeitenanzeigen vor, die Bußgeldbescheide von der Stadt zur Folge haben.
Außerdem gab es durch den Stadtrat eine Resolution, in der die Bürger aufgefordert wurden, nicht an illegalen so genannten "Spaziergängen" teilzunehmen, sondern ihr Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit auf angemeldeten Demonstrationen wahrzunehmen. Eine Online-Resolution des "Bündnisses für Demokratie und Zusammenhalt" unterschrieben mittlerweile über 23 000 Menschen.
Als "friedlich und unproblematisch" stuft das Polizeipräsidium Unterfranken auf Nachfrage die Demonstration am Sonntag ein. Die Teilnehmenden zogen mit Transparenten, Trillerpfeifen und Musik durch die Stadt, sie forderten unter anderem keine Impfpflicht. Der Versammlungsleiter und die Ordner achteten auf die vorgegebenen Mindestabstände, eine Maskenpflicht gab es nicht. Am Montagabend gab es keine Proteste in der Innenstadt.
Hochachtung!