Der Schweinfurter Stadtrat hat nach kurzer Entscheidungsfindung einen neuen Theaterleiter ausgewählt, das bestätigt nun eine Sprecherin der Stadt auf Nachfrage. Es handelt sich um den 38 Jahre alten Christof Wahlefeld, der derzeit künstlerischer Betriebsdirektor des Theaters in Bielefeld ist.
Die Suche war notwendig geworden, nachdem die Staatsanwaltschaft Schweinfurt Anklage wegen Untreue und Betruges in 52 Fällen gegen den bisherigen Theater- und Kulturamtsleiter erhoben hatte. Im Mai hatte der Stadtrat dem Mann nach Einsicht in die Ermittlungsakte gekündigt.
Wahlefeld bekommt nach Informationen dieser Redaktion einen Vier-Jahres-Vertrag und tritt Anfang 2022 seine Arbeit an. Die Modalitäten zur Vertragsauflösung in Bielefeld seien bis auf kleine Details abgeschlossen, sagt Wahlefeld. "Ich freue mich ungemein auf die neue Aufgabe in Schweinfurt."
Der gebürtige Niederrheiner aus Neersen hatte in Bielefeld, einem der besten Drei-Sparten Theater Deutschlands, den Job erst 2019 angenommen, bevor er im Juli beschloss, sich auf die bundesweit ausgeschriebene Stelle des Theaterleiters in Schweinfurt zu bewerben. Das Schweinfurter Theater ist derzeit wegen der geplanten Generalsanierung geschlossen und soll zu Beginn der Spielzeit 2024/25 wieder eröffnet werden. Die Leitung des Kulturamtes der Stadt hat derweil Andrea Brandl, Leiterin der Kunsthalle, übernommen.
Beim Theater Bielefeld hatte Wahlefeld die künstlerische Verantwortung über ein festes Ensemble mit Schauspiel, Ballett, Gesang und Orchester. In Schweinfurt erwartet ihn ein bekanntes und bewährtes Gastspieltheater. Aus dem Auswahlverfahren ging Wahlefeld nach Informationen dieser Redaktion als Sieger hervor, weil ein weiterer Mitbewerber einen Tag vor Fristablauf abgesagt hatte. Er fand den angebotenen Vier-Jahres-Vertrag zu kurz, so die Informationen aus Kreisen der Stadt. Dem Hauptausschuss und dem Stadtrat hatten sich die insgesamt drei Bewerber in der Endausscheidung zuletzt in nicht-öffentlicher Sitzung vorgestellt.
Mit Christof Wahlefeld kommt nun ein erfahrenes Theater-Schwergewicht nach Schweinfurt. Nach Studium und Promotion in Germanistik, Literatur und Sprachwissenschaften an der Universität Düsseldorf sammelte er Theatererfahrung parallel zum Studium bei den Schloss-Festspielen Neersen von 2004 bis 2006 und dem Gemeinschaftstheater Krefeld/ Mönchengladbach.
Dramaturg, Betriebsdirektor und Autor eigener Stücke
Von 2007 bis 2010 war er bereits in Franken zuhause, arbeitete als Dramaturg am Landestheater Coburg und anschließend am Theater Lüneburg. Nach einem kurzen beruflichen Abstecher 2012/13 in den öffentlichen Dienst, führte ihn der Weg 2013 zur Kultur und ans Theater zurück. In Hildesheim wurde er am Theater für Niedersachsen zunächst als Dramaturg engagiert und leitete dabei die "Musical Company", Deutschlands einziges Musical-Ensemble an einem subventionierten Theater.
In der letzten Spielzeit seiner sechs Hildesheimer Jahre vertrat er dort die Verwaltungsdirektorin, sammelte so auch entscheidende Erfahrungen bei der Sanierung des Hauses, bevor er als künstlerischer Betriebsdirektor nach Bielefeld wechselte. Christof Wahlefeld ist Autor eines Romans und hat selbst verschiedene Bühnen- und Theaterfassungen geschrieben, wie beispielsweise die des Kultfilms "Blues Brothers" von John Landis. Für das Theater Bielefeld hat Wahlefeld gerade erst das Stück "Cry Baby" geschaffen, ein Schauspiel mit Musik über das kurze Leben der Rock-Legende Janis Joplin. Es soll noch im Herbst in Bielefeld Premiere haben, bevor der neue Theaterleiter in Schweinfurt Anfang Januar seine Tätigkeit aufnimmt.
Das halte ich in Deutschland nicht für möglich!
Ich denke eher es geht um hohe Pensionsansprüche und Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten in hohen Diensten, die im Rahmen eines Schuldspruchs nicht mehr möglich wären.
Auf diese Weise soll versucht werden einen Schuldigen möglichst geräuschlos von der Bildfläche verschwinden lassen, um ihn nachdem Gras über die Sache gewachsen ist frei von Schuld zu sprechen, ohne dass es die Öffentlichkeit groß mitbekommt!
Ich hoffe die Main Post verfolgt diesen Fall weiterhin aufmerksam und deckt das schonungslos auf, wenn es so kommt!
Gibt es nachvollziehbare Gründe, warum sein Name nicht genannt wird?
Google gibt da bereitwilliger Auskunft und überhaupt sollten Personen, die öffentliche Ämter bekleiden, bzw. im öffentlichen Dienst stehen den ihn letztendlich bezahlenden Steuerzahler auch namentlich bekannt sein dürfen!