
Seit Jahren brauchen Autofahrerinnen und Autofahrer Geduld, wenn sie auf dem hiesigen Abschnitt der A 7 unterwegs sind: In einem Mammutprojekt tauscht der Bund fast alle Großbrücken zwischen der Landesgrenze zu Hessen und dem Biebelrieder Kreuz aus. Zwei Baustellen gibt es noch im Landkreis Schweinfurt und im Landkreis Main-Spessart: die Neubauten der Stettbach- und der Werntalbrücke. Sie liegen im Plan.
Die Stettbach-Brücke nahe des Autobahnkreuzes Werneck steckt derzeit in der ersten Bauphase, die im Herbst 2021 begonnen hat: Der östliche Teil der Brücke in Fahrtrichtung Würzburg ist bereits abgebrochen. Derzeit sind die Baufirmen dabei, das südliche Widerlager und die ersten beiden Pfeiler zu betonieren. Fast im Minutentakt rollen Lkw über die Baustraßen heran, um das flüssige Gemisch herbeizuschaffen. Derweil rollt der Verkehr auf dem westlichen Brückenteil aus dem Jahr 1966.

Die Stettbachbrücke ist 240 Meter lang und soll 2025 fertiggestellt sein. Die Kosten beziffert die Autobahn GmbH Nordbayern (früher Autobahndirektion) auf 27 Millionen Euro. Vergeblich haben die Bewohnerinnen und Bewohner von Stettbach darauf gehofft, dass mit dem Neubau auch Lärmschutzvorrichtungen eingebaut werden.
Schon seit März 2019 läuft der Neubau der Werntalbrücke nahe der Raststätte Riedener Wald; sie steht auf der Gemarkung von Gänheim (Lkr. Main-Spessart). Sie ist mit 452 Metern fast doppelt so lang wie das Pendant bei Stettbach. 2020 ist der östliche Brückenteil in Fahrtrichtung Würzburg eingelegt worden. Anschließend ist sein Nachfolger gebaut und Meter für Meter über die Pfeiler auf die andere Talseite geschoben worden.
Seit März 2022 die Brücke in Betrieb, während Bauarbeiterinnen und -arbeiter mit schwerem Gerät dem westlichen Teil zu Leibe rücken. Wenn der Schutt weggeräumt ist, startet dann der Neubau des zweiten Brückenzwillings. Ende 2023 soll die neue Werntalbrücke, die 60 Millionen Euro kostet, fertig sein.
Dann können die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer etwas durchschnaufen. Wenn auch die neue Thulbatalbrücke im Landkreis Bad Kissingen voraussichtlich zum Jahresende 2026 steht, wird der Bund binnen 17 Jahren neun Brücken auf der A 7 ausgetauscht haben. Grund für die Investition in die längste Autobahn Deutschlands (962 Kilometer) ist die Tatsache, dass die meisten Brücken aus den 1960er-Jahren stammen und in einem entsprechend schlechten Zustand sind, wie die Autobahn GmbH schreibt.
Zudem seien sie nicht für die heutige Verkehrsfrequenz ausgerichtet, die seit dem Bau vor 50 Jahren deutlich zugenommen habe. Auf der Stettbachbrücke werden 60.000 Fahrzeuge gezählt, bei der ursprünglichen Planung des Bauwerks war man noch von 12.000 ausgegangen. Die neuen Brücken sind so dimensioniert, dass sie auch für den langfristig geplanten sechsspurigen Ausbau der A 7 genutzt werden können.
auch wenn es "gefühlt" anders zu sein scheint, haben Sie recht: Der Blick auf die Karte bestätigt, dass sich die Werntalbrücke im Landkreis Main-Spessart befindet. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen und haben ihn auch im Text korrigiert.
Mit freundlichen Grüßen
Josef Schäfer
Eine richtige Herausforderung aber sind die vielen Brückenbaustellen auf der A 45 zwischen Siegen und Gießen.
Dort besteht ein Großteil der Strecke aus Talbrücken, die alle saniert werden (müssen).
Man fährt dort von einer Baustelle in die nächste, zumal ist dort auch mehr Verkehr wie auf der A 7, auch deshalb, weil es dort verschiedene Verkehrsströme gibt, zum einen östliches Ruhrgebiet - Rhein-Main-Gebiet / Süddeutschland und zum anderen Köln - Ostdeutschland.