
Der Abschluss der Erweiterung und der Sanierung ihres Kindergartens im vergangenen Jahr hat die Gemeinde Frankenwinheim in ihrer Entwicklung ein großes Stück vorangebracht. Welche Herausforderungen hat die Gemeinde in diesem Jahr zu stemmen. Im Interview gibt Bürgermeister Herbert Fröhlich Antworten und einen Überblick:
Herbert Fröhlich: Im Kalenderjahr 2024 beginnen wir bei den großen Projekten mit der Erschließung des Baugebietes Schlossgarten III. Weiterhin ist die Sanierung der "Rosenbergstraße" in Frankenwinheim geplant. Ebenfalls steht noch der Abschluss der Befahrung des Kanalnetzes in Frankenwinheim und Brünnstadt an.
Fröhlich: Für das Jahr 2025 werden dann die Sanierungen der Straßen "Am Brückenwasen" und eventuell die "Enge Gasse" folgen. Weitere Maßnahmen besprechen wir erst in den nächsten Sitzungen.
Fröhlich: Die Erschließung des Baugebiets wird zeitnah vergeben. Wir rechnen mit einer Auftragssumme von einer Million Euro. Die Sanierung von drei Straßen wird auch eine Million Euro verschlingen. Das Kamera-Befahren des Kanalnetzes kostet grob 140.000 Euro. Zur Gegenfinanzierung kann noch keine Aussage getroffen werden, da die Gemeinde über noch keinen beschlossenen Haushalt 2024 verfügt.
Fröhlich: Der Glasfaserausbau für den Ortsteil Brünnstadt und einzelne Grundstücke in Frankenwinheim wurde an die Telekom vergeben und wird aktuell überplant. Diese Maßnahme soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein.

Fröhlich: Die aktuelle pro Kopf Verschuldung liegt bei 45 Euro je Einwohner. Dies wird sich jedoch in den nächsten Jahren leider sehr stark erhöhen.
Fröhlich: In Frankenwinheim entsteht das Baugebiet Schlossgarten III mit 13 Bauplätzen. Hierfür gibt es bereits seit mehreren Jahren Wartelisten, die zu gegebener Zeit abgefragt werden müssen. Leerstände gibt es in beiden Ortsteilen kaum. Wenn, dann sind diese im Privatbesitz und der Gemeinde ist nicht bekannt, was der Grundstückseigentümer beabsichtigt.
Fröhlich: Für mich als kleine Gemeinde ist die VG sehr wichtig. Ohne diese wäre für mich als ehrenamtlicher Bürgermeister dies nicht zu stemmen. Das vorhandene VG-Personal ist sehr motiviert und arbeitet vorbildlich. Wie überall in der Verwaltung ist es momentan leider so, dass Personal fehlt und somit in Einzelfällen Engpässe entstehen. Mit der Arbeitsgüte der Verwaltung bin ich sehr zufrieden.
Fröhlich: Selbstverständlich müsste sich die Gemeinde Frankenwinheim an den geplanten Kosten für die Grund- und Mittelschule beteiligen. Ich glaube ohne Übertreibung sagen zu können, dass sich kein Bürgermeister freut, wenn er finanzielle Mittel aufwenden muss. Jedoch sollte uns allen klar sein, wenn es um die Bildung unserer Kinder und Jugend geht, sollte es uns das wert sein.
Fröhlich: Zu der Kläranlage Brünnstadt ist es gerade schwierig, eine Aussage zu treffen. Hier wartet die Gemeinde erst noch auf die Stellungnahme der Stadt Gerolzhofen.
Fröhlich: Die Gemeinden Frankenwinheim und Lülsfeld haben einem gemeinsamen Flächenpooling zugestimmt. Es ist nun abzuwarten, wie sich die betroffenen Flächeneigentümer entscheiden. Selbstverständlich würde ich mich freuen, wenn ein gemeinsamer Konsens gefunden werden kann.

Fröhlich: Als zweitkleinste Gemeinde im Landkreis Schweinfurt haben wir noch einen Bäcker, eine Gaststätte und eine Metzgerei für die Grundversorgung. Kleine und mittlere Handwerksbetriebe sowie die Raiffeisenbank mit Tankstelle sind hier ansässig. Für unsere Kinder gibt es Vereine und Verbände, in denen sie sich ehrenamtlich engagieren können. Ebenso haben wir einen aktiven Seniorenkreis.
Fröhlich: Vor allem die lebendige Dorfgemeinschaft und das Aufrechterhalten von Traditionen. 2024 finden neben Backofenfest, Ochsenfest und Schoppentagen der Siebener-Tag und die 150-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr statt.
"Die Kund hört ich wohl, allein mir fehlt der Glaube" - scheuen die Verantwortlichen der kleinen Umlandgemeinde anscheinend tatenlos zu, wie man Gerolzhofen vor sich hinträumt, die Schüler in fragwürdiger Umgebung weiter unterrichtet und die Baukosten in die Höhe treibt.
Oder wird der Wert unserer Kinder und deren Bildungsanspruch nach Höhe der Baukosten bewertet?