
"Die Personalakquise ist eine unserer größten Herausforderungen", sagte Thorsten Wozniak am Donnerstag in Michelau. Der Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Gerolzhofen blickte in der neunten und letzten Gemeinschaftsversammlung in diesem Jahr in der Vollburghalle zurück und nach vorne: "Uns fehlt Personal, wie in vielen anderen Verwaltungen auch."
Wozniak nahm die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VG, die nicht selten Kritik ausgesetzt seien, in Schutz. "Unsere Mitarbeitenden bewegen was, bringen sich ein, viele weit über das zu erwartende Maß", lobte er seine Mitstreiter. Andere Verwaltungen würden deutlich später Haushalte aufstellen, Arbeitsbereiche aufgeben und in Fachbereichen mit anderen Kommunen kooperieren. Um den Geschäftsbetrieb bei der VG weiter geordnet fortführen zu können, sei die Gewinnung von Fachkräften ein wichtiger Baustein ebenso wie die Umstrukturierung, "dass unsere Mitarbeitenden engagiert und fachkompetent bleiben".

Seinen Rückblick begann der VG-Vorsitzende mit einem Spruch des Humoristen Loriot: "Früher war mehr Lametta." Manchmal möchte man dem zustimmen, dass früher alles besser war, aber auch heutzutage sei vieles gut und manches besser. Wozniak sieht die Stärke im ländlichen Raum in den Menschen, die einander helfen. "Bei uns haben die Bürgerinnen und Bürger das Herz noch am rechten Fleck und bringen sich für die Gemeinschaft ein." Zukunftsweisend habe man in der VG ein Organisationsgutachten auf den Weg gebracht und die ersten Schritte zurück gelegt, die Struktur und die Organisation zu ändern.
Fluktuation in der Verwaltung nicht noch weiter forcieren
Wozniak dankte den Vertretern der Mitgliedsgemeinden Gerolzhofen, Oberschwarzach, Dingolshausen, Donnersdorf, Frankenwinheim, Lülsfeld, Michelau und Sulzheim für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Sein Stellvertreter Klaus Schenk lobte die Verwaltung: "Die Leute leisten gute Arbeit." Er appellierte an seine Kolleginnen und Kollegen, bei der kritischen Betrachtung "auf dem Boden zu bleiben", um die Fluktuation in der Verwaltung nicht noch weiter zu forcieren.
Endgültig vollzogen wurde die Auflösung des Kommunalunternehmens "Verwaltungs- und Serviceunternehmen – Anstalt des öffentlichen Rechts" (KU), nachdem der kommunale Prüfungsverband keine Einwendungen gegen die Jahresabschlüsse für 2019 bis 2022 vorgetragen hatte. Der Bilanzgewinn von 161 Euro wird zusammen mit dem Stammkapital von 35.000 Euro an die VG überwiesen. Der ehemalige KU-Vorsitzende Stephan Schmitt wurde einstimmig entlastet.
Im Mai 2022 hatten die Mitglieder der Gemeinschaftsversammlung einstimmig die Auflösung des 2004 gegründeten KU beschlossen. Hintergrund waren Änderungen bei der Umsatzsteuer, die die Führung des KU unrentabel machten.