
Vor vier Jahren hat die Stadt damit begonnen, Stück für Stück ihre Kinderspielplätze zu modernisieren und damit aufzuwerten. Zuvor hatte es Kritik an einem recht einfallslosen Angebot gegeben, das nicht zum kreativen Spielen anrege. Nach einem Grundsatzbeschluss des Stadtrates sind bereits mehrere Maßnahmen realisiert worden. Derzeit steht das nächste Vorhaben an.
Seit Montag sind die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs in der Östlichen Allee zugange. Der dortige Spielplatz an der Stadtmauer bekommt in den kommenden Wochen ein Facelift mit einigen neuen Spielgeräten verpasst. Voraussichtlich bis Ende April sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Neue Spiellandschaft entsteht in der Östlichen Allee
Im Stadtrat hatte die Leiterin des Bauamtes, Maria Hoffmann, einen Zwischenbericht zum städtischen Spielplatzkonzept präsentiert und dabei auch die aktuelle Maßnahme vorgestellt. Mehrere Geräte an der Östlichen Allee seien stark verwittert gewesen, weshalb sie ausgetauscht werden, berichtete Hoffmann. Erhalten bleiben nur die Schaukel, das Karussell und ein Wipptier sowie die Sitzmöbel.
Im Rahmen der Umgestaltung wird eine "neue Landschaft" entstehen, mit unterschiedlichen Spielgeräten für Kinder im Alter bis 14 Jahren. Highlights sind einige Rollenspielelemente für den jüngeren Nachwuchs.
Dazu zählt eine Lokomotive mit Waggons im südlichen Bereich. Ebenfalls neu angelegt wird ein Parcours bestehend aus Ampeln, Tankstelle und Waschanlage-Spielhaus. Diesen können die Kinder, nach der Fertigstellung, mit ihren Bobbycars und Laufrädchen buchstäblich erfahren.

Bereits aufgebaut sind die Doppelwippe "Fridolin" und ein Balancierelement. Bauhofleiter Michael Finster bittet darum, die abgesperrten Spielgeräte nicht zu benutzen und alle Absperrungen zu beachten. Erst wenn die TÜV-Abnahme im April erfolgt sei, so Finster weiter, dürften die Kinder auf den neuen Bereichen und an den neuen Geräten spielen.
Vier Kinderspielplätze bereits modernisiert
In den vergangenen vier Jahren, seit dem Startschuss zur Modernisierung der öffentlichen Spielplätze, hat sich bereits einiges getan. Dies verdeutlichte der Bericht von Stadtbaumeisterin Hoffmann in der jüngsten Stadtratssitzung.
Neugestaltet wurden seitdem vier Kinderspielplätze im Stadtgebiet. Den Anfang machte bekanntlich die Umgestaltung des Areals in der Nördlichen Allee im Jahr 2021, wo auch ein erster Spielbereich für Kleinkinder unter drei Jahren in Gerolzhofen entstand.
Weil zuletzt aber immer wieder Steine von der Stadtmauer darauf gefallen sind, hat die Stadt diesen Bereich seit Oktober gesperrt. Demnächst soll eine Fachfirma mit der Instandsetzung beauftragt werden, informierte Hoffmann dazu, nachdem Stadtrat Norbert Finster (SPD) danach gefragt hatte.
Zu den weiteren, bereits realisierten Modernisierungsmaßnahmen zählen die Kinderspielplätze in Rügshofen, in der Jakob-Pfeffer-Straße sowie am Scalinoweg/Berliner Straße. Einige der einstmals 16 Spielplätze wurden in dieser Zeit geschlossen, darunter jene in der Josephine-Schmitt-Straße, Sudetenstraße, Eleker Straße, am Ziegelweinberg und Mahnmal.
"Lieber weniger, dafür höhere Qualität", erinnerte Bürgermeister Thorsten Wozniak (CSU) an den Grund für die Schließungen. Aus seiner Sicht macht dies Sinn beim Unterhalt, zudem könne sich die Stadt jedes Jahr auf eine große Maßnahme konzentrieren. Dafür fallen meist hohe Kosten an. Die Stadt habe bereits sechsstellige Summen investiert, "und wir werden weiter investieren", versprach Wozniak.
2026 kommt ein Abenteuerspielplatz Am Steinbruch
So befindet sich das nächste Vorhaben bereits in der Planung. Nach der Östlichen Allee soll der Spielplatz an der Freizeitanlage Nützelbach/Am Steinbruch erneuert und zu einem großen Abenteuerspielplatz umgestaltet werden.
Die Leiterin des Stadtbauamtes stellt die ersten Entwürfe vor, die Michael Finster gestaltet hatte. So sind ein Bergwerk und eine Mine, sowie ein großer Turm und Loren eingeplant, ebenfalls neue Schaukeln, eine Sandgrube und neues Sitzmobiliar. Man wolle das so verwirklichen, sagte Hoffmann.

Weil dafür aber "sehr viel Geld auf sehr großer Fläche" nötig wäre, wurde das Areal verkleinert, um die Kosten zu reduzieren. In der Sitzung war von einem mittleren sechsstelligen Betrag die Rede. Die Umsetzung wird voraussichtlich im kommenden Jahr erfolgen.
Für die weiteren öffentlichen Kinderspielplätze gibt es noch keinen Zeitplan. Zu den offenen Maßnahmen gehören die Bereiche an der Weißen Marter, in der Entengasse, Schwarzenbergstraße und Von-Ketteler-Straße sowie am FC-Stadion.
Viel Lob gab es für die Arbeit des Bauhofs: Stadtbauamt, Bürgermeister und die beiden Stadträte Norbert Finster und Benedikt Friedrich (CSU) dankten ausdrücklich dessen Leiter Michael Finster und seinen Mitarbeitern für die Umsetzung des Konzepts. Jugendreferent Friedrich freute sich darüber hinaus, dass in dem Arbeitskreis Spielplätze bislang immer ein "guter Kompromiss" gefunden werden konnte.
Er hatte 2021 eine Online-Umfrage zu der Qualität der Kinderspielplätze organisiert und anschließend mit einem Kompromissvorschlag die Grundlage für die Zustimmung zu dem städtischen Spielplatz-Konzept gelegt. Wichtig war ihm am Montag in der Ratssitzung zu betonen, dass ein Großteil der Kosten für die Modernisierungsmaßnahmen über Ablösesummen für Spielplatzflächen refinanziert würden.