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Gerolzhofen
Durchbruch für ein neues Spielplatz-Konzept
Dem Kinder- und Jugendreferenten Benedikt Friedrich ist es in zahlreichen Gesprächen mit den Stadtratsfraktionen gelungen, einen tragfähigen Kompromiss zu erarbeiten.
Es gibt erfreuliche Nachrichten: Die Stadt Gerolzhofen nimmt viel Geld in die Hand, um die Spielplätze im Stadtgebiet aufzuwerten.
Foto: Symbolbild Gerold Snater | Es gibt erfreuliche Nachrichten: Die Stadt Gerolzhofen nimmt viel Geld in die Hand, um die Spielplätze im Stadtgebiet aufzuwerten.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:52 Uhr

Nach Jahren des Stillstands und der nur kleinen Trippelschritte hat es jetzt im Stadtrat einen Durchbruch für ein neues Spielplatz-Konzept gegeben. In die Wege geleitet hat dies der Kinder- und Jugendreferent im Stadtrat, Benedikt Friedrich (CSU). Er hat in Gesprächen mit den Fraktionen einen gemeinsamen Kompromiss erarbeitet, wie es mit den Spielplätzen im Stadtgebiet weitergehen soll. Bei der jüngsten Sitzung stimmte der Stadtrat dem gemeinsamen Nenner einstimmig zu.

Anschieber des Projekts ist die CSU-Fraktion gewesen, die bereits Anfang 2018 beantragt hatte, die Qualität der Kinderspielplätze in der Stadt zu verbessern. Nach dem Grundsatz "Lieber Qualität statt Quantität" hatte die Fraktion angeregt, den Erlös aus dem  Grundstücksverkauf des aufgelassenen Spielplatzes südlich des Rübezahl-Hauses zweckgebunden für die Aufwertung der Spielplätze zu verwenden und insbesondere in die Schaffung einer neuen attraktiven und zentralen Anlage am Volkachbach bei den Mahnmalen fließen zu lassen. In weiteren Schritten sollte dann, so die CSU, die Zahl der Spielplätze noch weiter verringert und der Erlös aus deren Verwertung ebenfalls in die Verbesserung der verbliebenen Spiel-Areale investiert werden.

Das entsprechende Konzept der CSU von 2018 wurde, nachdem es andiskutiert und dann auf Eis gelegt worden war, erst Mitte Februar 2021 erneut in den Stadtrat eingebracht. Es kam auch zur Abstimmung, wobei die Ideen bei einem Stimmen-Patt allerdings nicht die erforderliche Mehrheit fanden. Kritik gab es insbesondere an dem Plan der CSU, zentrumsnah bei den Mahnmalen den bestehenden Spielplatz zu einen großen Spiel- und Mehrgenerationenplatz zu erweitern. Es sollte erst ein Gesamtkonzept für alle Spielplätze geben, ehe man so eine Maßnahme umsetze, hieß es von den Gegnern. Auch von den Anwohnern kamen Bedenken.

Alle Plätze besichtigt

In der Folge organisierte Jugendreferent Benedikt Friedrich eine Online-Umfrage und eine Online-Diskussion über die Qualität der städtischen Spielplätze. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden für ein Gesamtkonzept gesammelt. Am Samstag, 13. März, waren die Damen und Herren des Stadtrats dann bei nasskaltem Wetter über Stunden unterwegs unterwegs, um alle 16 öffentliche Spielplätze im Stadtgebiet zu besichtigen. Stadtbaumeisterin Maria Hoffmann und der designierte Bauhofleiter Michael Finster stellten dabei die Vor- und Nachteile der jeweiligen Plätze vor.

In der Bauausschusssitzung vom 15. März stellte das Stadtbauamt dann einen ausführlichen Entwurf eines Gesamtkonzepts für den Unterhaltung, die Umgestaltung sowie die mögliche Schließung von Spielplätzen vor, das dem Stadtrat als Diskussionsgrundlage und Leitfaden für die anstehenden Entscheidungen dienen sollte. Das Konzept des Stadtbauamts sah vor, die Anzahl der Spielplätze von 16 auf nur noch acht zu halbieren. Als erster Spielplatz sollte der in Rügshofen aufgewertet werden. Und geschlossen werden sollten die Spielplätze an der Jakob-Pfeffer-Straße und an der Sudetenstraße.

Der Spielplatz in der Nördlichen Allee ist der erste, der im Rahmen des neuen Spielplatzkonzepts der Stadt Gerolzhofen noch in diesem Jahr aufgewertet werden soll.
Foto: Klaus Vogt | Der Spielplatz in der Nördlichen Allee ist der erste, der im Rahmen des neuen Spielplatzkonzepts der Stadt Gerolzhofen noch in diesem Jahr aufgewertet werden soll.

Die Fraktionen wurden damals aufgefordert, sich zum vorliegenden Konzept Gedanken zu machen, um zu einem späteren Zeitpunkt dann eine Entscheidung treffen zu können. Dieser Tag der Entscheidung war nun am vergangenen Montag gekommen.

Start an der Nördlichen Allee

Benedikt Friedrich präsentierte dem Stadtrat einen Kompromiss, den er zuvor mit den Vertretern der Stadtratsfraktionen auf Grundlage des Stadtbauamt-Konzepts erarbeitet hatte. Unter anderem aus dem Grundstücksverkauf am Rübezahlhaus steht im städtischen Haushalt 2021 eine Summe von 100 000 Euro zur Verfügung. Mit dem Geld soll nun zunächst der Spielplatz in der Nördlichen Allee, am laut Friedrich "meist frequentierten Spazierweg in der Stadt", aufgewertet werden. Erst danach soll der Spielplatz in Rügshofen begonnen werden. Und geschlossen wird in diesem Jahr nur der beengte Platz an der Josefine-Schmitt-Straße. Die Fläche wird wohl an Nachbarn verkauft.

Das Stadtbauamt hat für beide Spielplätze, die laut Kompromiss zuerst angegangen werden, bereits Konzepte ausgearbeitet. Die Aufwertung des Spielplatzes gegenüber von St. Michael wird rund 75 000 Euro kosten. Geplant sind unter anderem Integrationsspielgeräte, Kleinstkinderspiele und ein neuer großer Kletterturm mit Rutsche. Das Areal soll bis zur Stadtmauer ausgedehnt werden.

Der Spielplatz in Rügshofen im ehemaligen Schulgarten soll für 55 000 Euro attraktiver werden. Man will dabei möglichst viel vom Wunschzettel der Rügshöfer Eltern abarbeiten. Gedacht ist unter anderem an Schaukeltiere, einen Kletterturm mit Rutsche, ein Spielboot mit Rutsche, ein Bodentrampolin, ein Spielhaus und an Sitzgelegenheiten.

Arbeitsgruppe gegründet

Die genaue Ausgestaltung der beiden Spielplätze soll - und dies ist ein weiterer Punkt des von Benedikt Friedrich erarbeiteten Kompromisses - eine Arbeitsgruppe zuständig sein, der neben den Experten aus Stadtbauamt und Bauhof auch jeweils ein Mitglied aus den vier Stadtratsfraktion angehören wird. Die Gruppe soll in den kommenden Wochen einen finalen Plan für die Um- und Neugestaltung der beiden Spielplätze ausarbeiten und dem Stadtrat noch vor der Sommerpause zum Beschluss vorlegen. Mitglieder der kleinen Arbeitsgruppe sind aus den Reihen des Stadtrats neben Benedikt Friedrich die Kindergartenreferentin Stefanie Döpfner (Geo-net), Susanne Wilfling (SPD) und Martin Zink (Freie Wähler). 

Ideen des Elternbeirats

Es freue ihn sehr, so Friedrich, dass auch die ehemalige Stadträtin Christine Dittmeier und die beiden Elternbeiratsvorsitzenden des Kinderhauses Gerolzhofen, Tanja Müller-Pfeuffer und Susanne Bayer, einen "tollen Entwurf für ein Gesamtkonzept der Spielplatzsituation in Gerolzhofen" vorgelegt haben. Die Ideen daraus werden vom Arbeitskreis aufgegriffen und sollen schon bei der Neugestaltung des Spielplatzes in der Nördlichen Allee mit einfließen.

Vor der Abstimmung im Stadtrat dankten Vertreter der Fraktionen dem Kinder- und Jugendreferenten für seinen Einsatz. Den Freien Wählern sei es immer wichtig gewesen, bei den Spielplätzen keine Einzelentscheidungen zu treffen, sondern erst ein tragfähiges Konzept zu haben, sagte Günter Iff. Dieses Konzept sei jetzt fraktionsübergreifend ausgearbeitet worden. 2. Bürgermeister Erich Servatius (SPD) mahnte, man müsse den Eltern auch deutlich sagen, dass "wir nicht alle Wünsche auf allen Spielplätzen erfüllen können". 

 
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