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Zeuzleben
An der Autobahn entsteht bei Zeuzleben ein Solarpark: Er liefert Strom für bis zu 7500 Haushalte
Bei Zeuzleben entstehen nahe der Autobahn A7 zwei große Freiflächen-Photovoltaikanlagen. 7500 Haushalte soll die Anlage laut Betreiber versorgen können.
Bei Zeuzleben baut die Firma Greenovative einen Solarpark. Die Aufnahme ist Anfang Dezember entstanden.
Foto: Heiko Raab/Greenovative | Bei Zeuzleben baut die Firma Greenovative einen Solarpark. Die Aufnahme ist Anfang Dezember entstanden.
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:58 Uhr

Wer auf der Autobahn A7 bei Zeuzleben unterwegs ist, sieht einen Solarpark wachsen. Die Nürnberger Firma Greenovative baut hier eine Anlage, die bis zu 7500 Haushalte mit Strom versorgen kann. Pressesprecherin Sabine Wurm und Projektbetreuerin Kerstin Schuster erklärten bei einer Video-Konferenz mit dieser Redaktion einige Fragen. 

Wie viel Strom soll die Anlage erzeugen? 

Im Jahr kann die Anlage bis 21 Millionen Kilowattstunden erzeugen. Rechnerisch lassen sich damit 7500 Haushalte mit Strom versorgen. Die installierte Gesamtleistung beträgt 18,9 Megawattpeak (MWp).

Wie groß ist der Solarpark?

Die Module sind auf einer Fläche von 19,08 Hektar aufgebaut. Dazu kommen acht Hektar Ausgleichsfläche für die Feldhamster, die umgesiedelt werden mussten.  Über 33.000 Module werden verbaut. 

Wann soll die Anlage an Netz gehen? 

Der Solarpark soll spätestens Mitte des Jahres einsatzbereit sein, Strom produzieren und ins Netz einspeisen. Eingespeist wird der erzeugte Strom zum Teil über das Umspannwerk Zeuzleben und zum anderen über ein noch neu zu bauendes Umspannwerk.

Wie viel CO₂ wird eingespart?

9900 Tonnen Kohlendioxid (CO₂) werden im Jahr eingespart. Ursprünglich sollte der Solarpark größer werden. Bei der alten Planung war man von einer Kohlendioxid-Einsparung von 13.200 Tonnen im Jahr ausgegangen. Die Änderung ergibt sich aus der Verkleinerung der Anlage. Grund: Feldhamster. Sie wurden vor dem Beginn der Bauarbeiten umgesiedelt, dafür wurden sogenannte Hamsterkorridore angelegt. Mit der Umsiedlung von Hamstern hat die Firma Greenovative übrigens Erfahrung. Auch beim Solarpark in Dettelbach wurden die Nager in einen neuen Lebensraum umgesiedelt. 

Warum entsteht der Solarpark genau hier an der A7? 

Nicht nur wegen der Vorbelastung durch die Autobahn und eine 20.000 Volt-Freileitung sprach Bernd Fuchs, Geschäftsführer von Greenovative, 2021 bei der Vorstellung des Projektes im Wernecker Gemeinderat von einem idealen Standort für einen großen Solarpark. Aufgrund der Kuppenlage und einer geplanten Eingrünung sei die Anlage nicht einsehbar. Weder für Zeuzleben noch für Werneck gebe es optische Beeinträchtigungen. Es wurde ein Blendgutachten erstellt. Die Module sind blendfrei. Die Oberfläche ist leicht rau, das Licht wird dadurch breiter gestreut.  

Welche Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung gibt es?

Die Beteiligung der Bürger und der betroffenen Gemeinden ist sehr wichtig, sagen Sabine Wurm, für Öffentlichkeitsarbeit bei Greenovative zuständig und Projektbetreuerin Kerstin Schuster. Es gibt verschiedene Beteiligungsmodelle, unter anderem sogenannte Nachrangdarlehen, das sind Kredite zur Finanzierung von Unternehmen. Darüber wird noch informiert werden. 

Woher kommen die Module? 

Die verwendeten Module werden in China und im asiatischen Raum produziert. Sie woanders produzieren zu lassen, sei aus Preisgründen nicht wirtschaftlich. Die Module sind laut Kerstin Schuster und Sabine Wurm sehr langlebig, die technische Garantie laufe über 20 Jahre. Die Module seien sehr zuverlässig. Greenovative geht davon aus, dass die in Zeuzleben verbauten Module gut 30 Jahre Strom produzieren werden können. Die Technologie sei einfach, nicht wartungsintensiv. 

Stoßen Solarparks auf Kritik?

Laut Sabine Wurm wird oft kritisiert, man solle die Flächen doch lieber nutzen, um Pflanzen, Lebensmittel anzubauen. Flächenverbrauch sei ein Thema. Dem setzt sie entgegen: Solarparks machen in Deutschland weniger als ein Prozent der Ackerflächen aus, tragen aber 14 Prozent zur Energieversorgung bei. Wurm weist auch darauf hin, dass die Parks entlang von Autobahnen oder Bahnstrecken angelegt werden. "Diese Bereiche sind vorbelastet." 

Hat Greenovative in der Region schon andere Projekte umgesetzt?

Die Nürnberger Firma ist seit 2013 am deutschen Photovoltaik-Markt aktiv. Greenovative plant, entwickelt, baut und betreibt Solarparks auf Freiflächen und Dachanlagen für Industrie und Gewerbe. In Dettelbach ist zum Beispiel unterhalb des Mainfrankenparks ein Solarpark entstanden, der über 1,6 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugt und rund 400 Haushalte zu versorgt. Auch in Seinsheim ist eine Anlage entstanden. Weitere Solarparks sind in Unterfranken geplant.

In einer früheren Version fehlte die Angabe der Spitzenleistung der Anlage. Die Angabe wurde eingefügt. 

 
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Kommentare
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  • Robert Orth
    Mich würde die installierte Gesamtleistung des Solarparks interessieren. Eine wichtige Kennzahl über die sich der Artikel leider ausschweigt.
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  • Dietmar Eberth
    dürfte 24 MWp sein

    https://www.greenovative.de/2021/04/29/24-mwp-solarpark-in-sichtweite-zum-akw/
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  • Katja Beringer
    18,9 MWp, wird im Artikel auch genannt; etwas weniger als ursprünglich geplant.
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  • Udo Albrecht
    Finanzielle Beteiligung mittels Nachrangdarlehen!
    Beteiligungen an einer entsprechenden Gesellschaft wären bürgernah.
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