
Es ist eine Vision und ein großes Zukunftsprojekt: Dettelbach möchte energieautark werden. Einen großen Schritt in diese Richtung hat die Stadt jetzt mit der Errichtung des Solarparks geschafft, der seit einem Jahr unterhalb des Mainfrankenparks am Netz ist. Über 1,6 Millionen Kilowattstunden Strom werden dort jährlich erzeugt – genug, um rund 400 Haushalte zu versorgen. Als Partner hat die Stadt die Firma Greenovative aus Fürth mit dem Projekt beauftragt. Es ist eine fruchtbare Zusammenarbeit, so wurde bei der kleinen Eröffnungsfeier am Freitag deutlich.
Geschäftsführer Bernd Fuchs war voll des Lobes über die reibungslosen Abläufe während der Planung und Umsetzung. "So schnell wie hier haben wir noch nie einen Antrag abgewickelt." Er betonte, dass die dringend notwendige Energiewende vor allem im ländlichen Raum stattfinde, da es hier eben die Flächen für Solarparks und Ähnliches gebe. Er könne die Stadt Dettelbach nur ermutigen, an diesem Punkt weiterzumachen.

Bürgermeister Matthias Bielek nahm das Lob gerne an, gab es aber vor allem an seine Vorgängerin weiter. "Ich musste hierfür selbst nicht viel tun, die Planungen sind alle im vorherigen Stadtrat mit Bürgermeisterin Christine Konrad gelaufen", erklärte er. Er freue sich, dass der Park auch von der Bevölkerung gut angenommen werde und ist sich sicher, dass er nicht der einzige bleiben wird. "Unsere Gemarkung mit den beiden Autobahnen und der Bahnlinie ist geradezu prädestiniert für Solarparks, das passt hier einfach gut in die Landschaft", sagte Bielek. Er bedankte sich auch bei Reinhard Schubert, dem Landwirt, dem die Fläche gehört.
Die Versiegelung wurde auf ein Minimum reduziert
Rund 1,2 Hektar groß ist der eingezäunte Bereich. Hier sind etwa 4000 Solarmodule verbaut, die mit 22 Wechselrichtern dafür sorgen, dass der Sonnenstrom ans Netz kommt. Von der Trafostation am Solarpark geht es einen knappen Kilometer unterirdisch, bevor der erzeugte Strom ins Netz eingespeist wird. Die Metallständer der Anlage wurden in den Boden gerammt, nur an einzelnen Stellen wurden Fundamente gegraben. So konnte die Versiegelung auf ein Mindestmaß reduziert werden.
Der Feldhamster, der in dieser Gegend siedelt, hat einen großen Blühstreifen außerhalb des Zaunes bekommen, "aber wenn er direkt an der Anlage heimisch wird, wäre das auch toll", sagte Bernd Fuchs. Auch heimische Gräser und Insekten könnten sich hier gut entfalten. Für die Flächenpflege sorgt Landwirt Schubert in dem Maß, wie es Tiere und Pflanzen benötigen.