Am Freitagmorgen gab es für viele Frühaufsteher eine Überraschung. Es hatte geschneit. Selbst in den Niederungen lagen ein oder zwei Zentimeter der weißen Pracht. Nach dem nicht unbedingt angekündigten Schneefall in der Nacht richteten sich manche Blicke erwartungsfroh Richtung Rhön. Erfahrungsgemäß fallen dort die Schneemengen ja größer aus. Wie sind dort die Bedingungen? Ist dort Wintersport über das um den Dreikönigstag verlängerte Wochenende möglich?

Die Antworten bei den Liftbetreibern in der Bayerischen Rhön auf entsprechende Nachfragen fielen allerdings ernüchternd aus. "Bei uns hat es auch nicht mehr geschneit, als unten bei euch", stellt Matthias Adrian von den Skiliften am Arnsberg hörbar enttäuscht fest. Oben am Berg lägen nicht einmal zehn Zentimeter Schnee. Das sei für den Liftbetrieb noch nicht ausreichend. Zudem sei der Boden nach Regenfällen an den Vortagen durchweicht. Entsprechend macht er sich keine großen Hoffnungen, dass die Lifte am langen Wochenende in Betrieb gehen könnten. Zumal für Sonntag erneut höhere Temperaturen gemeldet werden.

Tourenski-Laufen möglich

Das sieht sein Kollege Volker Willert von den Skiliften am Kreuzberg ähnlich. Auch er verweist auf eine Schneehöhe von rund zehn Zentimetern oben am Rothang- und Blicklift. Die Grundlage sei einfach nicht ausreichend. Lediglich zum Tourenski-Laufen seien die Bedingungen in Ordnung. Ob die Lifte in Betrieb gehen können, steht für ihn "auf Messers Schneide". Wenn sich der Wetterbericht nicht ganz bewahrheite und es statt angekündigter Regenfälle doch noch Schnee gäbe, könnten die Skisaison in der Bayerischen Rhön noch starten. Andernfalls hieße es, weiter auf ausreichend Schnee warten.

Im benachbarten Hessen kommt von Harald Jörges vom Skilift Zuckerfeld eine ähnliche Aussage. "Es tut sich erst einmal nichts", so seine Prognose auf die Frage, ob am Wochenende Liftbetrieb herrschen werde. Es lägen keine zehn Zentimeter Schnee.  Zudem sei der Boden viel zu nass. Da könne man "mit keiner Maschine drüberfahren".  Und auch Jörges verweist auf die Wettervorhersagen, die für Sonntag wieder höhere Temperaturen ankündigen.

Skifahren in der Rhön nur auf Märchenwiesenabfahrt möglich

Dank Kunstschnee konnte man auf der Wasserkuppe vor einigen Tagen den Liftbetrieb aufnehmen. Und hier wird auch über das verlängerte Wochenende Wintersport möglich sein. Sowohl der Märchenwiesen-Schlepplift, als auch der Rodellift Wie-Li und der "Zauberteppich", das Förderband für die kleinen Skianfänger, laufen. Weitere Anlagen dürften allerdings nicht in Betrieb gehen. Somit bleibt die Märchenwiesenabfahrt die einzige Möglichkeit für Alpinskifahrer in der Rhön. "Es gibt einfach zu wenig Naturschnee", sagt Betriebsleiter Florian Heitmann und verweist ebenfalls auf den Wetterbericht, der steigende Temperaturen am Sonntag vorhersagt.

Wenig begeistert von der aktuellen Wetter- und Schneelage in der Rhön ist auch Wolfgang Kemmerzell vom Rhöner Loipenpark am Roten Moor. Trotz der geringen Schneeauflage wurde am Donnerstag mit der Präparierung der Loipen begonnen – aber nur im Kernbereich des Loipenzentrums selbst. Zudem wurden die Loipen nur gewalzt. Eine Klassikspur konnte wegen der geringen Schneehöhe nicht gezogen werden. Zwar können Skater nun hier schon loslegen. Aber Kemmerzell rät, dabei auf Steine und kleinere Wasserstellen zu achten. Er empfiehlt zudem, dabei alte Skier zu nutzen. Weitere Loipen wurden in der Rhön nicht gespurt.