
Schnee, Sonnenschein und strahlend blauer Himmel. Am Wochenende zog es unzählige Menschen in die Rhön. Sie nutzten die verlockenden Wetterverhältnisse für einen Winterspaziergang, zum Rodeln oder auch zum Skifahren. Dazu boten die Skilifte auf der Wasserkuppe und am Zuckerfeld die Gelegenheit.
Besonderer Anziehungspunkt war die Wasserkuppe. Dort wurde an diesem Wochenende 60 Jahre Skilifte gefeiert. Bereits am Samstagvormittag war der Andrang so groß, dass gegen 10.30 Uhr die Zufahrtswege zu Hessens höchstem Berg gesperrt werden mussten.

Das bestätigte gegenüber dieser Redaktion Matthias Rehm, Erster Polizeihauptkommissar bei der Polizei Osthessen. "Knallig sonnig, kein Wind, da zieht es viele Menschen auf die Wasserkuppe." In schneller Zeit würden dann die Parkplätze nicht mehr ausreichen.
Öffentliche Verkehrsmittel fuhren noch zur Wasserkuppe
Um halbwegs geordnete Verkehrsverhältnisse zu ermöglichen, habe man einen weiteren Zustrom von Fahrzeugen verhindert müssen. "Bei so einem Wetter kommen mehr Autos als Parkplätze vorhanden sind." Ungewöhnlich sei das nicht, erklärte Rehm, das sei immer wieder der Fall.
Lediglich der öffentliche Busverkehr ermöglichte es noch, zur Wasserkuppe zu gelangen. In Richtung später Nachmittag, als sich abzeichnete, dass mehr Autos wegfahren als kommen, habe man die Zufahrten wieder öffnen können, so Rehm.
Am Sonntag waren – auch wenn das Wetter nicht mehr ganz so schön war wie am Samstag – bereits kurz nach 11 Uhr die Parkplatz-Kapazitäten erschöpft. Erneut wurden die Parkplätze für den weiteren Verkehr gesperrt. Auch an diesem Tag wurde ein Umsteigen auf die öffentlichen Verkehrsmittel empfohlen.

Das Jubiläum wurde mit vielen Attraktionen gefeiert
Die Ski- und Rodelarena Wasserkuppe feierte das Jubiläum mit etlichen Attraktionen, darunter auch eine offizielle Rennstrecke mit Zeitmessung, eine Tombola, Après-Ski-Party und Angebote für Kinder.
Florian Heitmann, Geschäftsführer der Ski- und Rodelarena, zeigte sich am Sonntagvormittag mehr als zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. "So ein Wochenende wie dieses habe ich in meiner ganzen Laufbahn noch nicht erlebt", erklärte er auf Nachfrage. Das will etwas heißen, Heitmann ist bereits seit 24 Jahren auf der Wasserkuppe tätig.

Der "Riesenzulauf" sei natürlich auch dem Wetter geschuldet. Zahlen, wie viele Menschen es tatsächlich auf die Wasserkuppe gezogen hat, könne er nicht nennen. Sie hätten unterschiedliche Liftkarten und über die Zahl der Wanderer habe man natürlich keinen Überblick.
Florian Heitmann: "Wir haben leider nicht mehr Parkplätze."
"Die Leute waren super drauf, ungeachtet der Wartezeiten", schilderte Heitmann. "Es war ein rundum gelungenes Wintersport-Wochenende." Trotz der Menschenmassen sei aus seiner Sicht alles weitgehend geregelt abgelaufen. Natürlich bedauere er es, wenn die Leute warten müssten oder gar nicht erst zur Wasserkuppe hoch könnten. "Aber wir haben leider nicht mehr Parkplätze."
Nun werde man weiter schauen, wie sich das Wetter entwickelt und was die nächsten Tage bringen würden.
In der bayerischen Rhön liefen keine Lifte
In der bayerischen Rhön reichte der Schnee zum Skifahren nicht, aber für die Kulisse einer wunderbaren Winterwelt. Am Samstagmorgen waren auch hier die Wanderparkplätze schon gut frequentiert, Spaziergänger und Schlittenfahrer kamen auf ihre Kosten und genossen die Zeit im Schnee. Die Sonne ließ vor allem am Samstag die frischen Temperaturen gut ertragen. Warm eingepackt konnte man durch den knirschenden Schnee wandern.

Am Himmeldunkberg zogen am Samstag viele Schneeschuhwanderer ihre Spuren über die Bergkuppe. Sie wurden mit Weitsichten in alle vier Himmelsrichtungen belohnt. Nicht wenige nutzten die Gelegenheit, sich in das neue Gipfelbuch am Himmeldunkbergkreuz einzutragen.

Die Gipfel der Rhöner Berge thronten wie Inseln im Wolkenmeer. Die Weitsicht ließ die genaue Definition der Berge zu und gerne verweilten die Wanderer auf den Kuppen in den wärmenden Strahlen der Sonne.
Viele Gäste in den bewirtschafteten Hütten der Rhön
Die bewirtschafteten Hütten der Rhön vermeldeten viele Gäste. In der Bergbundhütte auf dem Himmeldunkberg wurden zahlreiche Tassen heißen Glühweins durch das Verkaufsfenster gereicht, der Kuchen war rasch vergriffen.

Wer Zeit hatte, war unterwegs und tankte positive Energie für die nächsten Tag. Die Wetteraussichten sind nicht rosig, Tauwetter könnte dem Wintertraum schon bald wieder ein Ende setzen.