Das Thema Knappheit beim Gas und allgemein die Gas-Krise sind momentan in aller Munde. Auch in der jüngsten Sitzung des Stadtrates von Bad Neustadt kam der Punkt zur Sprache. Stadtrat Christian Geis wollte im Hinblick auf den Winter wissen, ob es einen Masterplan gibt, wenn kurzfristig Einrichtungen aus Einsparungsgründen geschlossen werden müssen. Er erwähnte in erster Linie das Triamare als größte Einrichtung, welches von der Stadt versorgt werden muss.
Schon im Juni sind die Verantwortlichen der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen gefolgt und haben die Beckenwasser- und Raumlufttemperatur in der Halle um ein bis zwei Grad gesenkt. So werden Energieeinsparungen im "deutlichen zweistelligen Bereich" erreicht.
Der Bürgermeister von Bad Neustadt verweist auf übergeordnete Ansagen
Bürgermeister Michael Werner bestätigte, dass man sich zudem bereits Gedanken im Hinblick auf den Winter macht. Er verwies auf den "Alarmplan Gas" der übergeordneten Stellen. Dieser schreibt genau vor, nach welcher Priorität Abschaltungen erfolgen würden. Freizeiteinrichtungen, wozu auch das städtische Schwimmbad Triamare zählt, sind die ersten, die vom Netz genommen werden.
"Wir würden dann über das Blockheizkraftwerk noch Raumtemperatur erreichen. Die Wassertemperatur hätte aber nicht mehr die gewohnte Qualität", so Werner. Hartgesottene Dauerschwimmer müssten sich dann wohl beim Sprung ins kältere Wasser selbst erwärmen.
Im schlimmsten Fall kommt der Tag X
Johannes Benkert berichtete von einem Gespräch mit Betriebsleiter Joachim Stöhr. Analog zu Corona könne im schlimmsten Fall der Tag X kommen, an dem eine Schließung von übergeordneten Stellen angeordnet wird, um Energie zu sparen.
Priorität nach dem Notfallplan besitzen hingegen Schulen und Betreuungseinrichtungen sowie Industriebetriebe. "Das ist auch unser Ziel, hier alles aufrechtzuerhalten", sagt der Bürgermeister. Die Vorgaben kämen jedoch von oben.
Neben Gas: Wie kann man Strom in Bad Neustadt einsparen?
Neben Gas sprach Rita Rösch Energiesparmöglichkeiten beim Strom an. "Wo hätten wir noch Potenzial, wo müssen wir noch investieren?", fragte sie ins Gremium und gab Bedenken zu möglichen Einschränkungen bei der Weihnachtsbeleuchtung an. Das Thema soll auf die Agenda der nächsten Werkausschusssitzung kommen, kündigte Michael Werner an. Bei der Straßenbeleuchtung würden schon jetzt alte Lampen durch energiesparende Modelle ersetzt.
Freibäder haben in der warmen Jahreszeit auf, wenn viel Sonne vorhanden ist. Dachflächen gibt es auch auf den Kabinen und Kassenbereichen. Es wird direkt und lokal Wärme erzeugt, ohne vielfaches, verlustbehaftetes hin- und her Transformieren von einer Energieform in die andere. Das ganze bei einem sehr hohen Wirkungsgrad von bis zu 90% auf Kollektorseite.
Warum nur findet die sowenig Beachtung? Warum nutzen so wenige dieses seit Jahrzehnten vorhanden Potential? Hat wohl die kleinste Lobby.