Weihnachten ist für Peter Mack die schönste Zeit des Jahres. Und die anstrengendste. Schon Wochen vor dem Fest zieht er Lichterketten um die Konturen seines Hauses, hängt Weihnachtsmänner an die Fassade und positioniert den Rentierschlitten im Garten. Unzählige Figuren hat der 62-Jährige in den vergangenen Jahren angesammelt, um sein Anwesen in der Thüringer Straße 22 in Mellrichstadt in ein pompöses Weihnachtshaus zu verwandeln. Wenn im Advent alles leuchtet und glitzert, strahlt auch Peter Mack. Und die Besucher kommen in Scharen, schauen und staunen.
"Vor 20 Jahren habe ich zum ersten Mal ein paar Lichterketten aufgehängt und eine Figur in den Garten gestellt", erinnert sich Peter Mack. Die Initialzündung für den großen Wurf brachte ein Besuch in Schweinfurt: "Als ich die leuchtend geschmückten Häuser der Amerikaner gesehen habe, war ich begeistert. Von da an wollte ich mein Haus auch in ein Weihnachtshaus umgestalten." Den Mellrichstädter hatte das Deko-Fieber gepackt: Jedes Jahr wurde es voller ums Haus – es gab mehr Lichter, mehr Figuren und mehr Eigenkreationen, wie etwa eine Weihnachtseisenbahn und eine selbst gestaltete Krippe im Garten.
Warum Peter Mack schon einmal im August Weihnachten gefeiert hat
Dabei kommt dem 62-Jährigen sein handwerkliches Geschick zugute: "Ich bin ein Tüftler und Bastler", sagt der Mellrichstädter. Dadurch halten sich auch die Kosten für sein umfangreiches Deko-Material in Grenzen. Oft wird er gefragt, ob er handgefertigte Stücke, wie etwa sein Pfefferkuchenhaus aus Holz, verkaufen würde. Dann winkt Peter Mack ab: "Zum einen hängt mein Herz daran, zum anderen wüsste ich gar nicht, was ich verlangen soll, weil so viel Arbeitszeit drin steckt."
Seine Leidenschaft, sein Haus ganz nach amerikanischem Vorbild auf Weihnachten zu trimmen, hat ihm in den letzten Jahren einige Auszeichnungen eingebracht. Das Online-Portal nordbayern.de kürte das Haus 2017 zu einem der schönsten Weihnachtshäuser Frankens, bei der bundesweiten Aktion Lichterhaus von rtv und NKL hatte er bereits 2013 den sechsten Platz belegt.
Fernsehzuschauer in ganz Deutschland sahen 2018 zu, als Familie Mack bei Sat.1 ihr Haus in der Sendung "Unser allerschönstes Weihnachten" vorstellte. Am Ende belegte sie den dritten Platz. "Allerdings habe ich aufgrund der Dreharbeiten das Haus schon im August weihnachtlich schmücken müssen. Da bin ich ganz schön ins Schwitzen gekommen", erinnert sich Peter Mack. Der Bayerische Rundfunk ist regelmäßig im Advent zu Dreharbeiten vor Ort, auch in diesem Jahr ist wieder ein Beitrag für die Abendschau geplant, wie er verrät.
Kuriose Begegnungen und Geschichten rund ums Weihnachtshaus in Mellrichstadt
In der Region ist das Mellrichstädter Weihnachtshaus längst bekannt wie ein bunter Hund. Viele Rhön-Grabfelder, aber auch Gäste aus dem benachbarten Thüringen und aus Hessen pilgern in der Adventszeit abends in die Thüringer Straße, trinken bei Familie Mack einen Glühwein und staunen über den Lichterzauber. Reporter geben sich die Klinke in die Hand, um über das außergewöhnliche Hobby von Peter Mack zu berichten. Und natürlich gibt es kuriose Begegnungen und Geschichten rund ums Weihnachtshaus. "Ich könnte mittlerweile ein Buch damit füllen" sagt der Mellrichstädter.
Viele Begegnungen sind ihm in besonderer Erinnerung geblieben. So etwa ein Brautpaar, das sein Haus als Kulisse für Hochzeitsfotos auserkoren hatte. "Bei minus acht Grad zitterte sich die Braut im kurzen Hochzeitskleid durch das Fotoshooting." Ein Kölner Prinzenpaar, das in der Rhön Urlaub machte, hat auch schon in seinem Garten gefeiert, ebenso prominente Gäste wie Kabarettist Fredi Breunig und Fußballer Johannes Geis vom 1. FC Nürnberg. "Das war toll, weil ich ein Clubberer bin", schwärmt Peter Mack.
Was treibt Peter Mack an, sein Haus in Mellrichstadt zu schmücken?
Großen Auflauf gab es 2017, als Peter Ludolf, bekannt durch die Fernseh-Doku-Soap "Die Ludolfs – 4 Brüder auf'm Schrottplatz", das Weihnachtshaus eröffnete und eine Autogrammstunde gab. Im selben Jahr fuhren zwei Reisebusse mit 80 Betriebsausflüglern vor, die am Weihnachtshaus Station machten und die Grillbratwürste samt Glühweinvorrat wegputzten. Sein schönstes Erlebnis? Ein kleines Mädchen, das ihn im Fernsehen gesehen hatte, kam mit der Mutter vorbei und wollte ihm einfach mal die Hand geben und sich bedanken. Weil's eben so schön ist, sein leuchtendes Weihnachtshaus.
Das ist Peter Macks Antrieb, jedes Jahr aufs Neue viel Arbeit auf sich zu nehmen und sein Weihnachtshaus im Glanz von tausenden Lichtern erstrahlen zu lassen. "Wenn Kinderaugen leuchten, dann bin ich glücklich", sagt der 62-Jährige. Und weil er weiß, dass viele Familien darauf warten, will er auch in der Energiekrise sein Lichterhaus erstrahlen lassen – wenngleich mit Einschränkungen.
Wie lässt sich beim Weihnachtshaus in Mellrichstadt Strom sparen?
"Den Gedanken, heuer gar keine Lichter anzubringen, habe ich schnell wieder verworfen", schildert er. "Denn gerade in diesen schwierigen Zeiten will ich anderen eine Freude machen." Aber wie lässt sich der gute Gedanke mit dem angesagten Stromsparen unter einen Hut bringen? Mit einem Kompromiss, sagt Peter Mack. Die Beleuchtungszeit wird in diesem Advent von vier auf zwei Stunden am Abend reduziert. Von 17 bis 19 Uhr, wenn die meisten Familien mit Kindern kommen, gibt es aber wieder was zu sehen und zu erleben rund ums Weihnachtshaus.
Zugute kommt Peter Mack in diesen Zeiten auch, dass er bei nahezu seinen gesamten Lichterketten und Leuchtfiguren auf LEDs setzt. "Außerdem werden dieses Jahr noch Solar-Lichterketten mit verbaut, um Strom zu sparen." Die LED-Beleuchtung hat schon in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass die Stromrechnung des Mellrichstädters im Dezember nicht mehr explodiert ist. Im Gegensatz zu den Anfangsjahren, als er noch mit herkömmlichen Leuchten für Lichterglanz sorgte: "Da hat der Stromzähler ordentlich gerattert."
Ausschank, Basar und Tombola: Was gibt es am Weihnachtshaus?
Rund 15.000 LED-Lichter verbaut der 62-Jährige bis zum ersten Advent um sein Haus, knapp 50 Figuren erleuchten Dach, Fassade und Garten. Dort fährt auch die Weihnachtseisenbahn, und die Kinder können im Weihnachtsschlitten mit einem tanzenden Schneemann Lieder singen. Ab dem 26. November, wenn das Weihnachtshaus das erste Mal aufleuchtet, bis 30. Dezember werden jeden Abend Gäste am Weihnachtshaus erwartet.
Die können nicht nur schauen und staunen. Peter Mack verkauft nämlich auch Würstchen und Glühwein in der Garage an seinem Haus, unterstützt von Freunden und Bekannten. Das bedeutet zwar viel Stress, den Peter Mack aber gerne auf sich nimmt, denn der Verkauf dient ebenso wie ein Bastel-Basar und eine große Tombola einem guten Zweck.
Bedürftigen zu helfen, ist nämlich das zweite Herzensanliegen des Mellrichstädters: In den vergangenen 15 Jahren hat er durch seine Aktionen rund ums Weihnachtshaus über 29.000 Euro an Tierschutz- und gemeinnützige Organisationen gespendet. Heuer wird es neben der Spendenbox für die Weihnachtsaktion aber noch eine zweite geben: Damit kann jeder Besucher die Familie Mack unterstützen, um die gestiegenen Stromkosten abzufedern.
Ich kann mir vorstellen, daß sich viele sagen, ich kann mir das auch leisten, aber darum geht es doch im Moment wirklich nicht.
Das gemeinsam an einem Strang ziehen ist wichtig!
Das Weihnachtshaus fasziniert viele Menschen, Geld für gemeinnützige Organisationen kommt dabei auch noch raus und durch die zeitliche Begrenzung der Beleuchtung findet er meiner Meinung nach ein verantwortungsvolles Gleichgewicht zwischen Energiesparen und seinen Bemühungen, sich und viele andere glücklich zu machen.
Schön, dass Sie Ihren Enkeln solche Erinnerungen ermöglichen.
Ich finde es ganz toll, dass es noch Menschen gibt, die sich solche Mühe geben! Bitte weiter so, Herr Mack!
Ich für meinen Teil werde auch weiterhin LED-Lichterketten am Haus aufhängen, wenn auch ein paar Stunden weniger pro Tag einschalten.
kann man nur von finanzwelt manipulierter Abzocke sprechen, welcher sich unser Staat aufgrund exorbitanter Steuereinnahmen nicht verschliesst.
Es wird uns jedoch minütlich erzählt, was wir einzusparen haben, nur damit auch viele daran glauben.
Ich begrüße die Entscheidung von Hr. Mack, dieses Jahr wieder zu beleuchten.
Es ist seine Entscheidung und seine Intention, den Aufwand zu betreiben.
Frohe Weihnachtszeit…