
Die Ferienzeit ist da und viele Kinder suchen nach neuen Abenteuern und Herausforderungen. Vielleicht wäre es eine spannende Idee, mal etwas ganz Altes auszuprobieren: Spiele, die bereits die Oma und auch der Opa gespielt haben, als sie klein waren. Aber welche Spiele wurden früher eigentlich gespielt und wie?
In einer Zeit, als Tablets und Smartphones noch Zukunftsvisionen waren und Spielzeug ein kostbarer Luxus bedeutete, öffnete sich den Kindern eine Welt voller Abenteuer und Fantasie direkt vor der Haustüre. Historische Spiele, die Oma und Opa aus ihrer Kindheit kennen, erzählen Geschichten von Kreativität, Gemeinschaft und Einfachheit.

Das Fränkische Freilandmuseum in Fladungen bewahrt solche historischen Spieltraditionen. Im Museum sowie an eigens organisierten Familientagen haben Groß und Klein die Möglichkeit, in die bunte Welt der Spiele einzutauchen. Ob Seilspringen, Steckenpferd-Reiten oder Stelzen laufen – die Besucher können alte Spiele in ihrer ganzen Vielfalt entdecken und selbst ausprobieren.
Nach der Arbeit folgt das Spielvergnügen
Damals, als das Leben noch einfacher war und das Spielen erst nach Erledigung der häuslichen Pflichten erlaubt war, zog es die Kinder aufgrund der beengten Wohnverhältnisse nach draußen in die Natur, wo sie mit den Nachbarskindern die Straßen und Höfe bevölkerten. Hier entstanden Freundschaften, hier wurde gelacht und getobt.
Im Freien und ohne Grenzen
Fangspiele, Pfeil und Bogen, Blinde Kuh und Versteckspiele boten Abwechslung und Abenteuer. Spiele mit Ball und Murmeln oder Fußball mit einer selbst gemachten "Plunze" waren ebenso beliebt, wie das Spiel "Wer hat Angst vor'm schwarzen Mann?".
Brett- und Kartenspiele am Ofen
Im Winter, wenn es draußen kalt war, spielten die Kinder oft Karten- oder Brettspiele wie "Schwarzer Peter", "Mühle" oder "Mensch-Ärgere-Dich-Nicht" in der warmen Nähe des Ofens. Manchmal wurden dort auch kleine Tiere wie Küken oder Ziegen gehalten.
Wenn Schnee lag, dann ging es zum Schlittenfahren oder Schlittschuhlaufen. Auch hier musste improvisiert werden, etwa mit gebogenen Fasshölzern als Schlittschuhe. Spielzeug war damals Luxus und in der Regel aus einfachen, improvisierten oder selbstgefertigten Dinge. Erfindergeist war gefragt.
Der Spaß der Improvisation
Einfache wie geniale Ideen führten zu Spielen wie dem "Zielwerfen mit Knöpfen" oder dem "Knopftipp-Spiel". Solche Spiele förderten nicht nur die Geschicklichkeit und Konzentration, sondern zauberten auch ein Lächeln auf so manch müdes Gesicht.
Das Schussern, das beliebte Murmelspiel, ließ die Herzen der Kinder höherschlagen. Spannend bis zum letzten Wurf, gewann derjenige, dessen Murmel am nächsten zur Hauptmurmel lag.
Die Mädchen führten beim Seilhüpfen mit dem Schwungseil regelrechte Wettkämpfe auf, während Nussspiele zur Herausforderung wurden – den besten Hüpfer, den geschicktesten Werfer und den cleversten Sammler zu finden.
Alte Spiele selbst ausprobieren
Wer jetzt Lust bekommen hat, eines oder mehrere dieser Spiele selbst auszuprobieren, kann das ganz einfach tun. Vielleicht findet ihr ein paar Knöpfe oder eine Murmel, um loszulegen. Und wenn ihr noch mehr erleben möchtet, dann verbindet euren Spaß doch mit einem Besuch im Freilandmuseum. Dort könnt ihr nicht nur historische Spiele ausprobieren, sondern auch mehr über die Vergangenheit erfahren und gemeinsam einen schönen Tag verbringen.