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Mellrichstadt/Rhön-Grabfeld
Virtuelles Herz in der Hand, Roboter, Podcasts: Wie in Rhön-Grabfeld digitaler Schulunterricht forciert wird
Rhön-Grabfeld erhält zusätzlich über 860.000 Euro Fördermittel für digitale Bildung an den Schulen. Profitieren sollen davon Tausende von Schülern im Landkreis.
Freuen sich über die zusätzlichen Fördermittel: (Von links) Stephen Johannes und Ansgar Zimmer (beide Geschäftsführer Interkomm-IT Rhön-Grabfeld GmbH), Christian Stöhr (stellv. Schulleiter) und Florian Heigl (beide Jakob-Preh-Schule), stellvertretende Landrätin Eva Böhm, Bürgermeister Michael Kraus (Kreisvorsitzender Bayerischer Gemeindetag), Frank Reichert (Stabsstelle Kreisentwicklung) und Bildungskoordinatorin Jurgita Groß (beide Landkreis Rhön-Grabfeld).
Foto: Christian Hüther | Freuen sich über die zusätzlichen Fördermittel: (Von links) Stephen Johannes und Ansgar Zimmer (beide Geschäftsführer Interkomm-IT Rhön-Grabfeld GmbH), Christian Stöhr (stellv.
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 15.07.2024 11:14 Uhr

Schule im Jahr 2023, das ist längst schon mehr als "nur" der klassische Frontalunterricht mit dem Lehrer an der Tafel und den Schülerinnen und Schülern in den Bänken. Sei es ein schlagendes Herz virtuell in den Händen zu halten oder ein Multimedia-Studio wie aus dem Fernsehen – die Digitalisierung spielt auch an den Schulen eine immer größere Rolle.

Im Hinblick auf die Finanzierung darf sich der Landkreis Rhön-Grabfeld nun über eine zusätzliche Förderung in Höhe von über 860.000 Euro freuen. Nach über 80 Stunden Arbeit in den Förderantrag, wie stellvertretende Landrätin und Lehrerin Eva Böhm lobend erwähnte, erhielt der in diesem Bereich "fortschrittliche Landkreis" den Zuschlag. Darauf sei man durchaus stolz, erklärte Stephen Johannes. Er ist einer der Geschäftsführer der Interkomm-IT Rhön-Grabfeld.

Wie viele Schulen im Landkreis Rhön-Grabfeld beim Projekt dabei sind

Jene IT-Abteilung des Landkreises ist es auch, die sich federführend dafür verantwortlich zeigt, wie das Fördergeld fortan an den einzelnen Schulen in Rhön-Grabfeld eingesetzt wird. Rund 8000 Schülerinnen und Schüler profitieren davon. Neben den 14 Schulen in der Sachaufwandsträgerschaft des Landkreises kommen weitere 19 Schulen dazu, darunter etliche Grund- oder Mittelschulen in Rhön-Grabfeld.

Dabei ist unter anderem das Martin-Pollich-Gymnasium in Mellrichstadt oder die Grundschulen in Ostheim, Nordheim und Fladungen. 

Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert

Geplant sind unter anderem sieben Musterklassenräume, die in Schulen verteilt im gesamten Landkreis eingerichtet werden. Unterrichtsstoff soll so auf ganz neue Art und Weise gelehrt und gelernt werden können. Das kann ein Tonstudio für die Aufnahme von Podcasts sein oder ein Robotik-Raum, wie es ihn heute schon an der Jakob-Preh-Schule (Berufsschule) gibt.

Dort steht ein Roboter, der so bereits in der Industrie eingesetzt wird. Die Berufsschüler lernen das Programmieren und können das Ergebnis direkt vor Ort betrachten oder es in die virtuelle Welt übertragen.

Der kleine Lego-Roboter kann als Startschuss dienen

Auch die jüngeren Schülerinnen und Schüler sollen anhand von kleinen Lego-Roboter-Bausätzen spielerisch an das Thema Robotik und Programmieren herangeführt werden. Die digitalen Themen VR-Brille und künstliche Intelligenz sind ebenfalls denkbar. Leistungsstarke Tablets ergänzen das Vorhaben. 

Schon die jüngeren Schüler können lernen, einen kleinen Lego-Roboter zu programmieren.
Foto: Christian Hüther | Schon die jüngeren Schüler können lernen, einen kleinen Lego-Roboter zu programmieren.

Was die Verantwortlichen betonen: Wenn die Musterklassenräume nach Absprache mit den Schulverbänden und Kommunen eingerichtet sind, sollen diese auch allen anderen Schulen nutzen können.

IT in Rhön-Grabfeld: Bloß keinen "Technikfriedhof" schaffen

Hierfür braucht es laut Stephen Johannes neben dem Ausbau des interkommunalen Rechenzentrums und einer Teilzentralisierung der Infrastrukturen auch geschultes Personal, welches die Technik bedienen kann. "Wir wollen keinen Technikfriedhof schaffen", so der Geschäftsführer. Unterstützen soll hier das BayernLab aus Bad Neustadt, an dem man sich im Hinblick auf das Equipment orientieren möchte. 

Eine Möglichkeit für den Unterricht: Die Kamera eines Tablets erkennt einen speziellen Würfel und zeigt gespeicherte Informationen an. In diesem Fall die Funktionsweise eines Herzens.
Foto: Christian Hüther | Eine Möglichkeit für den Unterricht: Die Kamera eines Tablets erkennt einen speziellen Würfel und zeigt gespeicherte Informationen an. In diesem Fall die Funktionsweise eines Herzens.

Die neuen digitalen Unterrichtsmethoden dienen den Schülern aber nicht nur als "Belohnung" am Ende einer langen Schulwoche. Vielmehr betonen die Verantwortlichen, dass das Thema IT so erlebbar gemacht werden könne. Mit dem zusätzlichen Ziel, Rhön-Grabfelder Schülern einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen zu ermöglichen, bevor es auf den Arbeitsmarkt geht. 

Michael Kraus sieht Vorhaben im Landkreis Rhön-Grabfeld als richtigen Weg an

Mellrichstadts Bürgermeister Michael Kraus in seiner Funktion als Vorsitzender des Kreisverbandes des Bayerischen Gemeindetages sieht die Bündelung der IT-Kompetenz bei der Interkomm-IT und die Verteilung an die Schulen als "genau richtigen Weg" an. "Jede einzelne Gemeinde kann das gar nicht alleine stemmen", sagt Kraus und meint damit vor allem die Finanzierung. 

Bis Mai 2024 muss das Förderprojekt abgeschlossen und umgesetzt sein. Schon jetzt, so das Landratsamt, werde die Bildungsregion Rhön-Grabfeld nachhaltig und zukunftsweisend gestärkt. 

Millionen Euro für die digitale Bildung an den Schulen in Rhön-Grabfeld

Über den "DigitalPakt Schule" stehen dem Landkreis Rhön-Grabfeld bereits rund zwei Millionen Euro Fördermittel für die Schulen zur Verfügung. Über das zusätzliche Förderprogramm "Digitale Bildungsinfrastruktur an bayerischen Schulen – Regionale Maßnahmen (dBIR-Regio)" fließen nach der erfolgreichen Bewerbung nun weitere 862.000 Euro in den Landkreis.
Voraussetzung war, dass die beteiligten Sachaufwandsträger ihre digitalen Infrastrukturen künftig in regionalen Einheiten bündeln. Das erreicht der Landkreis unter anderem durch den Ausbau seines bereits bestehenden, kommunalen Rechenzentrums.
Hinzu kommen geschlossene Partnerschaften mit den verschiedenen Schulen. Beteiligte Schulverbände und Kommunen bringen dabei rund zehn Prozent an eigenen finanziellen Mitteln ins Gemeinschaftsprojekt ein.
Die Zentralisierung durch den Landkreis soll dafür sorgen, dass die Schulen den digitalen Wandel effizient meistern können. 
Quelle: chü/Landratsamt
 
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