Es ist schon einige Jahre her, dass der Schulausschuss des Landkreises im Turmzimmer der Jakob-Preh-Schule mit seinem Blick über Bad Neustadt tagte. Das war damals vor der Sanierung der Schule. Jetzt versammelten sich die Mandatsträger wieder dort, nachdem sie sich vorher bei einer Besichtigung einen Eindruck von dem modern ausgestatteten Haus gemacht hatten.
Modern ausgestattet
Dabei erfuhren sie unter anderem, wie die Berufsschüler das Thema Elektromobilität an modernen Anlagen lernen. Auf viel Interesse stießen 3D-Drucker und zwei Roboter, aber auch der Bereich Wirtschaft, Schneidmechanik, Kfz oder Bau. Der Rundgang zeigte, dass die Schule in allen Bereichen bei der Ausstattung auf dem modernsten Stand ist. „Genau das wollen wir“, sagte Landrat Thomas Habermann, „mindestens so gut ausgestattet sein wie die Wirtschaft draußen.“ Er bedankte sich bei der neuen Schulleiterin Christine Götz und ihren Lehrern für die interessante Führung, die immerhin über einen Stunde dauerte.
Im Anschluss ging es dann im Turmzimmer unter anderem um den Neubau zweier Schulen: die Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen und die Berufsfachschule für Holzbildhauer in Bischofsheim. Bei rund 4,3 Millionen Euro liegen laut Kreisbaumeister Herbert Bötsch die Kosten für den Neubau der Königshöfer Schule. Die, so Landrat Habermann, ist zwar kreiseigen, doch der Bezirk wird sich mit rund Dreiviertel an den Kosten beteiligen, die nach dem Zuschuss von 2,9 Millionen Euro vom Freistaat noch übrig bleiben. Das wären für den Bezirk dann noch gut eine Million Euro, für den Landkreis etwas mehr als 350 000 Euro.
Neubau statt Sanierung
Zunächst, so Bötsch, war geplant die bisherige Schule zu sanieren, doch der Bezirk habe einen Neubau angeregt. Bei einem Wettbewerb hat sich das Architekturbüro Orf und Vizl aus Schweinfurt durchgesetzt. Deren Entwürfe präsentierte Bötsch. Der Förderantrag sei gestellt. Auf einen Bescheid hofft der Kreisbaumeister bis Ende des Jahres. Anschließend könnten sofort die Ausschreibungen für den Rohbau erfolgen.
Für Diskussionen im Gremium sorgte dann das Thema Klimaanlage für die Königshöfer Berufsfachschule. Wie Bötsch erklärte, sei die Schulleitung stattdessen mit einer Lüftungsanlage zufrieden. Für Dagmar Richter völlig unverständlich. Sie hält eine Klimatisierung für eine moderne Musikschule für dringend erforderlich. Wenigstens für einige Räume. Bötsch verwies darauf, dass eine Klimaanlage nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im Unterhalt teuer sei. Auch der Bezirk sei aus Klimaschutzgründen gegen eine Klimaanlage.
Landrat Thomas Habermann zeigte sich ebenfalls verwundert, dass Schulleiter Professor Ernst Oestreicher auf eine Klimaanlage verzichten will. Er wird deshalb noch einmal mit Oestreicher sprechen. Sollte der nur aus Kostengründen auf eine solche Anlage verzichten, obwohl er sie eigentlich für nötig hält, dann soll eine Klimaanlage eingebaut werden, war man sich im Gremium einig. Das würde die Kosten um 470 000 Euro erhöhen.
Großes Gelände für Holzbildhauer-Schule
Zum Stand der Planungen für die Berufsfachschule für Holzbildhauer in Bischofsheim berichtete Bötsch, dass das Architekturbüro gerade dabei sei verschiedene Vorentwürfe zu erarbeiten. Das Gelände sei so groß, dass darauf mehrere Standorte in Frage kämen. Anfang nächsten Jahres soll ein Zuschussantrag an die Regierung gehen.
Ein drittes schulisches Bauprojekt ist ein Schülerwohnheim für die Berufsschule. Da gibt es nach Auskunft von Bötsch derzeit sechs Bewerber für die Planung. Davon werden drei ausgewählt, die ihre Entwürfe im Januar vorstellen sollen. Danach wird die Entscheidung fallen, wer das Wohnheim planen wird, kündigte Bötsch an.
Wieder mehr Gastschüler
Bei den Schülerzahlen an den kreiseigenen Schulen scheint der Trend nach unten gebremst, wie Kreiskämmerer Winfried Miller im Gremium sagte. Am Rhön-Gymnasium in Bad Neustadt ist die Schülerzahl sogar von 684 auf 708 gestiegen. Insgesamt werden nach Millers Zahlen derzeit an kreiseigenen Schulen 4650 Schüler unterrichtet. Davon sind 1316 Gastschüler aus anderen Landkreisen, 17 mehr als im vergangenen Schuljahr. Ansonsten seien die Schülerzahlen eher unauffällig.