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Viel Aufregung um ein Hinweisschild: Gastwirt schwärzt Betreiberin vom Berggasthof Rother Kuppe an
Vor dem Aufstieg wissen, ob überhaupt offen ist: Was als Service für die Gäste gedacht war, sorgt für Ärger in der Rhön. Wirtin Anja Schill ist sauer.
Kleines Schild - große Aufregung: Weil Anja Schill, die Wirtin des Berggasthofes Rother Kuppe, ein Schild mit Öffnungszeiten aufgestellt hat, gab es jetzt eine Beschwerde.
Foto: Franziska Sauer | Kleines Schild - große Aufregung: Weil Anja Schill, die Wirtin des Berggasthofes Rother Kuppe, ein Schild mit Öffnungszeiten aufgestellt hat, gab es jetzt eine Beschwerde.
Franziska Sauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:23 Uhr

Eigentlich wollten wir unseren Gästen etwas Gutes tun", erklärt Anja Schill, die Wirtin des Berggasthofes Rother Kuppe bei Hausen, die vor einigen Jahren sogar Gast der Koch-Sendung "Rosins Restaurants" mit Starkoch Frank Rosin war. Ein Schild, das rechtzeitig vor der Auffahrt auf die Rother Kuppe über die Öffnungszeiten informiert, war als kleiner Service gedacht, um unnötige Wege zu sparen. Doch einem Kollegen aus der Gastro-Branche gefiel das Ganze ganz und gar nicht.

"Wir wurden oft angesprochen", erzählt Schill die Hintergründe. "Viele Gäste haben uns gesagt, dass es doch sehr hilfreich wäre, die Öffnungszeiten auch unterhalb vom Berg schon ersichtlich zu machen." Denn viele Fremde und Wanderer, die ab und an mittwochs oder donnerstags den Berg zur Rother Kuppe hochlaufen, stünden dort vor verschlossener Tür. "Da haben wir nämlich Ruhetag", sagt Anja Schill.

Schild mit den Öffnungszeiten und einem Hinweis auf ihr Outdoor-Cooking-Angebot

Nur aus diesem Grund habe sie sich dazu entschlossen, solch ein Schild mit den Öffnungszeiten und einem Hinweis auf ihr Outdoor-Cooking-Angebot überhaupt erst anzubringen. Doch die erste Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. "Es kam ein Anruf vom Landratsamt", erzählt Schill. Ein Gastwirt aus der Rhön habe sich über das Schild beschwert, schiebt Anja Schill hinterher und schüttelt noch Tage später ungläubig den Kopf.

Hier darf die Hinweistafel mit den Öffnungszeiten des Rhöner Berggasthofes Rother Kuppe hängen.
Foto: Franziska Sauer | Hier darf die Hinweistafel mit den Öffnungszeiten des Rhöner Berggasthofes Rother Kuppe hängen.

"Wir haben das Schild natürlich entfernt", so Anja Schill. Es stehe nun zehn Meter weiter bergaufwärts - unterhalb eines Hinweisschildes, das vom Rhönklub-Zweigvereins Nordheim, dem Verpächter des Berggasthofs, aufgestellt wurde.

Die Wirtin machte ihrem Groll auf der Facebook-Seite des Berggasthofes Luft. "Es ist wirklich unfassbar für mich, wie grausam manche Menschen sind. Mir fehlen da echt die Worte", schreibt sie. Gleichzeitig stellte sie sich die Frage, "ob wir nicht einfach froh sein sollten, dass es noch Gasthäuser gibt, bei all den Problemen in der Vergangenheit oder noch aktuell".

Wirtin hat kein Verständnis für die Beschwerde

Für Gastronomen sei die Situation brutal: Erst Corona, jetzt Personalmangel. So etwas gehe nicht spurlos an einem vorüber. "Ich bin stolz auf meine Familie, dass wir trotz vieler Strapazen und ohne Personal den Berggasthof Rother Kuppe am Laufen halten", betont Anja Schill.

Sie hat deshalb umso weniger Verständnis dafür, dass die Beschwerde von einem Kollegen kam. "Wir hatten so etwas letztes Jahr schon einmal", berichtet die Wirtin. "Deshalb habe ich mich dazu entschieden, es öffentlich zu machen." Und auch unmittelbares Feedback bekommen. "Das fand ich toll", so die Gastwirtin.

Anzeige für den Anbieter Facebook Beitrag über den Consent-Anbieter verweigert

Unter ihrem Post auf Facebook reihen sich die Kommentare. Da heißt es zum Beispiel: "Genau richtig, es öffentlich zu machen. So wird der Tourismus in der Rhön sterben!" oder "Jeder Bürger sollte froh sein, dass es noch Gaststätten gibt, die aufhaben." Auch privat hätten ihr viele geschrieben - auch Gastronomen aus Fulda.

Anonyme Beschwerde gegen das Schild

Dabei ging es Anja Schill nicht mehr um das Schild an sich, sondern in erster Linie um die Art und Weise. "Hätte uns jemand normal aufgefordert, hätten wir es sofort woanders hingemacht", versichert Schill.

Zuvor hatte die Gastwirtin ihr Schild an ein Verkehrsschild einer Kreisstraße aufgestellt.
Foto: Franziska Sauer | Zuvor hatte die Gastwirtin ihr Schild an ein Verkehrsschild einer Kreisstraße aufgestellt.

Aber sich anonym zu beschweren, sei wohl einfacher, als erst einmal das direkte persönliche Gespräch zu suchen. Sie hoffe, dass "derjenige, der sich beschwert hat, das auch liest", schreibt sie im Facebook-Kommentar.

Wie geht es jetzt weiter?

Beim Landratsamt Rhön-Grabfeld ist man auf Nachfrage dieser Redaktion jetzt zufrieden mit dem Standort der Hinweistafel. Zuvor hatte die Gastwirtin ihr Schild an ein Verkehrsschild einer Kreisstraße aufgestellt. Das sei grundsätzlich nicht erlaubt.

"Prinzipiell benötigt jeder, der Schilder im öffentlichen Raum aufhängen möchte, eine Genehmigung", hieß es. Zudem verbiete die Straßenverkehrsordnung außerhalb geschlossener Ortschaften jede Art von Werbung, wenn sie Verkehrsteilnehmer ablenkt oder belästigt, heißt es aus der Behörde.

Beim Landratsamt verweist man außerdem auf das ökologisch sensible Gebiet: "Im Bereich der Hochrhön ist zudem zu beachten, dass der Naturpark Landschaftsschutzgebiet ist. Eine Ausuferung der Beschilderung in dem sensiblen Naturerholungsgebiet soll im Übrigen vermieden werden", so ein Sprecher abschließend.

Wie dem auch sei, mit dem neuen Standort der Hinweistafel ist erst einmal Ruhe eingekehrt. Die gebeutelte Gastrobranche kann etwas Ruhe außer bei den Besucherzahlen gut gebrauchen.

 
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  • hubert.endres@allianz.de
    Also wenn wir keine anderen Probleme in unserem Land haben, dann geht es uns doch gut, oder ?
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  • reutjo
    Einfacher Lösungsvorschlag .....:

    " Keinen Ruhetag mehr ! "
    Es gibt doch viele ältere Menschen in Rente, die lieber unter der Woche aktiv sind, um den WE-Troubel auszuweichen. Schon hat man neue Gäste erschlossen; wenn diese nicht mehr vor der
    geschlossenen Türe einer " Gastwirtschaft stünden.
    Ja ... ja ....ich weiss....." junge Leut brauchen ihre pause.....
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  • Ninabrinke
    Wahrscheinlich kommt dieser Vorschlag von einem Beamten, der anderen keine Freizeit gönnt, aber selbst darauf achtet, das er nicht zu viel arbeitet.
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  • ra.kellermann@gmx.de
    denunzieren hat bei uns eine lange Tradition....
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Wo ist da jetzt ein Problem?

    Da war jemand (Gastronom oder nicht) der Meinung, da wäre etwas nicht OK. Die zuständige Stelle wurde informiert, ist der gleichen Meinung und informiert die Wirtin. Anscheinend kostenlos. Diese ändert es so, daß es OK ist. Da könnten doch jetzt Alle zufrieden sein.

    Wenn da gleich ein höheres Bußgeld fällig geworden wäre, könnte ich den Ärger ja verstehen. Aber das würde dann sicher im Bericht stehen.
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  • Gunder Kluge
    eine besser Werbung kann man nicht bekommen.
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Wichtig ist nur dass das Landratsamt zufrieden ist.
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  • daniel.hagmann@freenet.de
    Woher weiß man denn bei einem anonymen Hinweis, dass es sich um einen anderen Gastwirt handelt?

    Wieso das wertende Wort "anschwärzen"?

    Künstliche Skandalisierung zu Werbezwecken und der Qualitätsjournalismus der Main Post wird zum Influencertum.
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  • Albatros
    Heute hat beinahe Jeder ein Smartphone, wo ich die Öffnungszeiten in wenigen Sekunden erfragen kann. Das Schild ist natürlich aus Werbezwecken aufgestellt worden, was ich wiederum jetzt auch nicht so tragisch finde; ob es die Natur unbedingt verschönt, ist eine andere Frage.
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  • e.max.s@t-online.de
    Wo ist denn hier eigentlich ein Problem?
    Im Gegenteil.
    Die Öffnungszeiten gehören genau dahin wo sie jetzt zu lesen sind.
    Der Hinweis zum Berghotel vom Rhönklub-Zweigverein ist doch jetzt nur sinnvollerweise um die Öffnungszeiten ergänzt worden.
    Und, der Hinweis zum Berghotel steht ja auch nicht am "Verkehrsschild".
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  • g93444
    "Zudem verbiete die Straßenverkehrsordnung außerhalb geschlossener Ortschaften jede Art von Werbung, wenn sie Verkehrsteilnehmer ablenkt oder belästigt". Dann dürfte an keiner Autoahn ein Werbeschild stehen, nicht einmal ein Hinweis auf die nächste Tankstelle. Denn wenn man das Schild liest, lenkt es ab; wenn es nicht ablenkt, ist es sinnlos.
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  • 7548
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • eboehrer@gmx.de
    Ich kann das Lokal nur empfehlen, egal ob Kuchen oder Essen.
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  • Funkenstern
    Echt jetzt? Mich haben sie vergraulen können und ich geh jetzt woanders hin.
    Arrogant und miese Qualität. Für Schnüdel ausreichend…
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  • ra.kellermann@gmx.de
    das ist doch gemein und herabsetzend!
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  • Funkenstern
    Für wen? Der Schnüdel kennt sich doch aus😁
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  • Last die RHÖN links liegen und fahrt woanders hin wo es solche Streitigkeiten nicht gibt fertig. Die Rhön ist schön ohne Rhöner wär sie schöner.
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  • mwirsing
    So einen Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen
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  • Alfisti
    Da hat halt ein vielleicht weniger erfolgreicher dem / der Anderen mal wieder den Erfolg nicht gegönnt.
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  • Ironic
    Das Schild hängt jetzt ein paar Meter weiter.
    Eine gute Lösung.
    Vielleicht kommen wir demnächst mal vorbei . Toll, dass hier die Bewirtung läuft.
    Donnerstag bis Montag zwischen 11.30 und 18.00 Uhr.
    Aber nicht am Dienstag und Mittwoch, da ist geschlossen.
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