
Während sich der Mutterkonzern, die Bosch-Gruppe tief in der Krise befindet, und auch Teile des Hausgeräteherstellers BSH davon betroffen sind, scheint sich der BSH-Standort in Bad Neustadt auf einer Art Insel der Glückseligen zu befinden. Während im Konzern Stellen abgebaut werden, vermeldet der Standort in der Rhön einen Rekord und blickt positiv in die Zukunft.
Auf Anfrage dieser Redaktion sagte Eva Bauerschmidt, Pressesprecherin von BSH Hausgeräte, im Frühjahr: "Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die dafür nötigen Investitionen zu finanzieren, ist es erforderlich, Komplexität und Kosten bei der BSH deutlich zu reduzieren." Dies sei insbesondere im Hinblick auf die sich rapide veränderte Marktlage und die anhaltend schwierige und rückläufige wirtschaftliche Situation nötig.
Bauerschmidt sagte damals außerdem: "Unsere Werke stehen dabei aber nicht im Fokus." Der Standort in der Saalestadt "ist aufgrund der hohen Nachfrage nach den dort gefertigten Staubsaugern gut ausgelastet." Auf erneute Anfrage dieser Redaktion erklärt sie nun Ende November: "Zum Thema Stellenabbau kann ich Ihnen sagen, dass die Aussage vom März nach wie vor gilt und wir von den zusätzlichen Anpassungen, die Bosch letzte Woche angekündigt hat, nicht betroffen sind."
So viele Staubsauger produziert BSH in Bad Neustadt
Für die Beschäftigten von BSH in Bad Neustadt sind das gute Nachrichten. Darüber hinaus vermeldet das Unternehmen in einer Pressemitteilung einen Rekord für die Fabrik in der Saalestadt. Seit dem Produktionsstart am Standort im Jahr 1937 sind dort bereits 80 Millionen Geräte vom Band gelaufen, so das Unternehmen. "Eine Zahl, die sinnbildlich für die starke Leistung und das kontinuierliche Wachstum des Standorts steht, der sich auch 2024 weltweit behauptet."
Mit einer Produktion von rund 2,4 Millionen Staubsaugern jährlich – das entspricht etwa 11.000 Geräten am Tag – erreichte Bad Neustadt in diesem Jahr einen neuen Rekordwert, erklärt das Unternehmen. Damit unterstreiche man die Leistungsfähigkeit als "weltweites Kompetenz-Zentrum der Kategorie Bodenpflege innerhalb der BSH".
Standortleiter Johann Ossner sagt dazu: "Dank hoher Qualität und Produktion 'Made in Germany' behaupten sich die Geräte, trotz schwieriger Bedingungen, auch in diesem Jahr weiter erfolgreich auf dem Markt und überzeugen nicht nur Konsumentinnen und Konsumenten weltweit, sondern regelmäßig auch in externen Konsumententests."
BSH investiert in Bad Neustadt
BSH investiert dabei weiterhin in die Fabrik in Bad Neustadt: "Auch für die Zukunft ist der Standort gut gerüstet, mit Investitionen von insgesamt rund 2,7 Millionen Euro in eine vollautomatisierte Motorenlinie der neuesten Generation in 2024."

"Zukunftsfähig aufgestellt ist das Werk in Bad Neustadt auch dank seines Engagements im Bereich Nachhaltigkeit", erklärt das Unternehmen und führt auf: Seit 2020 ist der Energieverbrauch pro produziertem Gerät um rund 25 Prozent gesunken, beim Wasserverbrauch waren es sogar rund 40 Prozent. Möglich gemacht hat das unter anderem die Einführung einer neuen Kühltechnologie für Kunststoffanlagen, die Prozessoptimierung im Deckeldesign sowie der Austausch von Maschinen und eine verbesserte Verladetechnik.
Der Standort in der Saalestadt hat laut BSH über 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Auch der Ausblick auf 2025 bleibt positiv: Die Zeichen stehen auf Kontinuität und Wachstum, um weiterhin den weltweiten Markt mit Bodenpflegegeräten aus Unterfranken zu begeistern", heißt es in der Mitteilung von BSH.
Wobei die Einzelteile natürlich weltweit eingekauft werden. Aber richtig einkaufen will auch gelernt sein, das können nicht Alle. Dass da bei BSH ein gewisser Qualitätsanspruch besteht habe ich erlebt.