In den vergangenen Monaten wurde Pläne von Bosch bekannt, denen zufolge 7000 Stellen zur Disposition stehen würden. Dagegen sind an diesem Mittwoch rund 25.000 Boschbeschäftigte an verschiedenen Standorten des Konzerns in Deutschland auf die Straße gegangen. Laut einem Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit" aus dem Februar will Bosch weltweit rund 3500 Stellen in seiner Hausgerätesparte abbauen. Vor allem im indirekten Bereich, wozu unter anderem die Verwaltung zählt. Wie die Zeit mit Verweis auf das Unternehmen weiter berichtet, seien davon 450 Stellen in Deutschland betroffen, allerdings zunächst nicht in der Produktion.
Die Hausgerätesparte von Bosch, ein 1967 gegründetes Joint Venture von Bosch und Siemens, ist bekannt unter dem Namen BSH Hausgeräte GmbH und unterhält unter anderem einen Standort in Bad Neustadt. Laut Unternehmensangaben sind in der Saalestadt derzeit rund 460 Mitarbeitende beschäftigt. Nach den Stellenabbau-Plänen des Boschkonzerns drängt sich jetzt die Frage auf, ob auch deren Arbeitsplätze in Gefahr sind.
"Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die dafür nötigen Investitionen zu finanzieren, ist es erforderlich, Komplexität und Kosten bei der BSH deutlich zu reduzieren", erklärt Eva Bauerschmidt, Pressesprecherin bei BSH Hausgeräte auf Anfrage dieser Redaktion. Dies sei insbesondere im Hinblick auf die sich rapide veränderte Marktlage und die anhaltend schwierige und rückläufige wirtschaftliche Situation nötig.
Gute Aussicht für BSH-Standort in Bad Neustadt?
Angestellte des Konzerns aus Bad Neustadt können jedoch wohl aufatmen. Bauermschmidt sagt weiter: "Unsere Werke stehen dabei aber nicht im Fokus." Der Standort in der Saalestadt "ist aufgrund der hohen Nachfrage nach den dort gefertigten Staubsaugern gut ausgelastet", erklärt sie weiter.
Dass die wirtschaftliche Situation für Industrieunternehmen aktuell nicht einfach zu sein scheint, zeigt ein Blick auf andere Unternehmen in Bad Neustadt. Während sich der Automobilzulieferer Preh derzeit in einzelnen produktionsnahen Bereichen in Kurzarbeit befindet, hat der ebenfalls mit einem Werk in Bad Neustadt ansässige französische Automobilzulieferer Valeo angekündigt, sich von rund 310 Mitarbeitenden zu trennen. Bis Sommer 2024 soll die Produktion von Valeo am Standort eingestellt werden.
Bei anderen Hausgeräten sieht es nicht anders aus, zu viele Billigprodukte für eine Premiummarke im Programm.