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Bad Neustadt
Schwimmen lernen - der Landkreis hilft
Große Nachfrage bei vom Kreis geförderten Schwimmkursen. Schon 201 Kinder haben so das Schwimmen gelernt. Landrat lobt die Idee der SPD-Fraktion.
Das Sportbad in Mellrichstadt wird sehr gut genutzt. Allerdings besteht Sanierungsbedarf.
Foto: Hanns Friedrich | Das Sportbad in Mellrichstadt wird sehr gut genutzt. Allerdings besteht Sanierungsbedarf.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:25 Uhr

Von einer großen Nachfrage  bei Schwimmkursen berichtete Mirjam Eckert von der Stabstelle des Landratsamtes Rhön-Grabfeld im Ausschuss für Bildung, Schule, Sport und Gesundheit. Nachdem der Kreistag im vergangenen Jahr einen Beschluss zur finanziellen Förderung von Schwimmkursen in Rhön-Grabfeld gefasst hatte, wurden nach ihren Ausführungen seit August bis zum 31. Januar dieses Jahres 32 Schwimmkurse mit insgesamt 201 Kindern und Jugendliche mit zusammen 13 450 Euro gefördert. Das Durchschnittsalter liegt bei sechs Jahren.

Landrat Thomas Habermann erinnerte daran, dass der Antrag zur Schwimmförderung von der SPD-Fraktion kam. Es sei der richtige Weg gewesen. Der Landkreischef erklärte, dass entsprechende Kapazitäten im Landkreis vorhanden seien. Außerdem stünden die dafür nötigen Schwimmlehrer zur Verfügung.

Schwimmpaten

Kreisrätin Dagmar Richter brachte Schwimmpaten ins Gespräch. Sie habe festgestellt, dass in den Schwimmbädern vor allem viele Rentner zu sehen sind, die dafür eingesetzt werden könnten. Kreisrat Steffen Malzer ergänzte, viele ältere Menschen hätten das entsprechende Schwimmabzeichen und könnten sicherlich angefragt werden. Er könne sich vorstellen, dass sie neben dem Schwimmlehrer als zweite Aufsichtsperson eingesetzt werden. So etwas gebe es bereits beim Schulverband Ostheim, der auch die Finanzierung übernimmt. Schwimmpaten nannte der Landrat eine gute Idee. Allerdings sollten da die Elternbeiräte der jeweiligen Schulen angesprochen werden. Er erinnerte daran, dass es früher normal gewesen sei, dass Großeltern und Eltern ihren Kindern das Schwimmen beibrachten. 

Zur Frage nach der Kapazität sagte Thomas Habermann, dass man nachfragen werde, wer und wann die vorhandenen Schwimmbäder nutzt. In diesem Zusammenhang sprach er die morgendlichen Öffnungszeiten von Schwimmbädern an. "Wenn das Triamare schon um 7 Uhr offen hätte, würde ich und sicher viele andere, dieses Angebot annehmen." Etwas, das es im Sportbad in Mellrichstadt bereits gibt, wie Kreisrat Bernd Roßmanith erwähnte und  stellvertretender Bürgermeister Thomas Dietz bestätigte. Da gebe es bestimmte Wochentage, an denen das Bad schon früh geöffnet hat.

Kreiseigenes Schwimmbad

Matthias Kihn sprach ein eigenes Kreisschwimmbad an. Kreisrat Stephan Biedermann verwies auf das kreiseigene Schwimmbad in Bad Königshofen. Kreisbaumeister Herbert Bötsch ergänzte dazu, dass da eine Sanierung notwendig sei. Die Kosten sind auf rund vier Millionen Euro beziffert, die Sanierung erfolge in den nächsten zwei bis drei Jahren. Landrat Thomas Habermann sagte, dass das Bad von den Schulen genutzt wird und in den Abendstunden von den Vereinen. Genau das sei gewollt.

Thomas Dietz verwies darauf, dass ein eigenes Kreisschwimmbad kostenaufwändig und zudem eine Konkurrenz zu den bestehenden Schwimmbädern sei. Gerd Müller, Präsident des VfL Bad Neustadt, sagte, das Triamare werde zwischen 8 und 13 Uhr von den Schulen genutzt. Wenn es manchmal so aussehe, als ob dort kaum jemand sei, so sei dies die Zeit, in der die Schülerinnen und Schule zum Schwimmunterricht gehen. Notwendig würden die Sanierungen der Bäder in Mellrichstadt und Bad Neustadt in nächster Zeit. In Mellrichstadt sei das schon lange im Gespräche, fügte Thomas Dietz an, allerdings gebe es nur eine 40-prozentige Förderung. Die Kosten, die in die Millionen gehen, könne die Stadt Mellrichstadt zurzeit nicht schultern. Man sei aber daran, einen Weg zu finden. 

Neue Markierungen

Ein weiteres Thema war die Neumarkierung des Übungsplatzes der Jugendverkehrsschule in Wollbach. Georg Rochler, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Bad Neustadt, hatte das angeregt. Der Platz wird von Grundschülerinnen des Altlandkreises Bad Neustadt genutzt. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 4300 Euro. Anfragen kamen dazu, inwieweit die Kommunen zuständig sind. Landrat Thomas Habermann sprach von einem Verwaltungsaufwand, der sich nicht rechne, deshalb werde der Landkreis die Kosten übernehmen. Das gelte auch für die Übungsplätze in Mellrichstadt oder Unteressfeld, wenn dort eine Sanierung ansteht.

Michael Eisenmann gab Einblicke in den Haushalt des Schulbereichs. Bei den großen Investitionen nannte er den Bau des  Schülerwohnheims Bad Neustadt und den Neubau der Berufsfachschule für Holzbildhauer Bischofsheim. Im Bereich der Sportförderung ist die Skisprungschanze bei Haselbach im Haushalt mit zusätzlichen 5000 Euro eingebucht. Matthias Kihn sprach die Digitalisierung der Schulen und die Ausgabe von Tabletts an. Für bedürftige Familien sollte ein Zuschuss möglich sein. Dazu erklärte Habermann, dass die Tabletts kostengünstig gekauft wurden und diese bereits von den Eltern der Schülerinnen und Schüler finanziert sind. Der Landkreis stelle dafür das notwendige Lehrmaterial kostenlos zur Verfügung.

Schülerströme

Interessant dann die von Michael Eisenmann erläuterten Schülerströme. Vor allem im Bereich Bad Neustadt wandern demnach viele in das nahe gelegene Gymnasium Münnerstadt ab. Das sei in Mellrichstadt und Bad Königshofen ganz anders. Auffallend sind am Gymnasium Bad Königshofen Zuwanderungen aus Großwenkheim, dem Bereich Hofheim, Stadtlauringen und dem Thüringer Bereich. Schüler aus dem Nachbarlandkreis Schmalkalden-Meiningen sind ebenfalls in kleiner Anzahl am Gymnasium Mellrichstadt zu verzeichnen.

Zum Thema "Montessori Schule Sandberg" informierte der Landrat, dass es Gespräche zwischen der Gemeinde Sandberg und dem Verein gegeben habe. Dabei habe Montessori auch andere Standorte angesprochen. Man sei dabei eine Lösung zu finden, um die Schule im Landkreis zu halten. Mittlerweile habe der Gemeinderat von Sandberg ein Angebot unterbreitet. Eine Information gibt es bei einer Zusammenkunft am 23. März in Sandberg. Dagmar Richter sagte dazu, dass in der Schule 160 Kinder aus Rhön-Grabfeld unterrichtet werden. Eine Abwanderung  müsse verhindert werden.

 
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