Die Berufsfachschule für Holzbildhauer gehört zu Bischofsheim wie die Maumer-Kapelle. Schüler aus ganz Deutschland erlernen hier den künstlerischen Beruf des Holzbildhauers.
Doch an der Schule nagt der Zahn der Zeit. Das bisherige Gebäude. "Die Heizungsanlage ist ein Graus", so Kreisbaumeister Herbert Bötsch vor dem Kreisausschuss. Die Aufteilung der Schulräume entspreche nicht den Anforderungen an eine zeitgemäße Beschulung und einige Punkte mehr sprechen für Handlungsbedarf.
Sanierung schränkt Gestaltungsfreiheit ein
Bötsch stellte nun dem Kreisausschuss die Pläne für einen Neubau der Berufsfachschule vor. Von einer Sanierung des bestehenden Gebäudes ist man abgekommen, da man damit zu sehr in der Gestaltung eingeschränkt wäre. Der Neubau, für den das Büro Schönherr & Juli Architekten aus Fulda verantwortlich zeichnet, soll am nördlichen Rand des Areals entstehen, etwas versetzt zum bestehenden Bau. "Damit können wir neu bauen, während der Schulbetrieb im alten Haus läuft", erklärte Bötsch.
Durch die Lage am höchsten nördlichen Punkt erwartet man sich sehr gute Lichtbedingungen in den Ateliers. Das Holzlager mit einer Freifläche ist gut zugänglich für die Anlieferung von Baumstämmen. An dieser Stelle wurde Kreisrat Albrecht Finger hellhörig. Der Lehrer an der benachbarten Mittelschule berichtete von Lärmbeeinträchtigungen durch die Anwendung von Motorsägen. Durch den Neubau wäre die Freifläche abgeschirmt von der Schule. Kollege Matthias Liebst empfahl, auch auf geräuschärmere Akku-Sägen umzustellen.
Grasdach für das Gartengeschoss.
Das Gebäude soll über ein Gartengeschoss, ein Erdegeschoss und ein Stockwerk verfügen. Die erste Ebene soll die Klassenräume und Fachräume beherbergen, hier ist ein Grasdach vorgesehen. Die Belichtung erfolgt in der Hauptsache über so genannte Shed-Oberlichter sowie über Schiebefenster zum Garten hin.
Auf Ebene zwei befindet sich der Eingang mit einem vollständig verglasten Foyer, dahinter folgen Sekretariat und Funktionsräume. Die Bibliothek und weitere Fachräume werden schließlich im ersten Stockwerk aufgenommen. Die Obstbaumwiese sowie der Baumbestand an der Kreuzbergstraße werden von den Bauarbeiten nicht tangiert.
Rund neun Millionen Euro Kosten
Die geschätzten Kosten für den Neubau liegen derzeit bei rund neun Millionen Euro. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Regierung kann der Bau 2021 beginnen. Am Landratsamt rechnet man mit einer Bauzeit von eineinhalb Jahren. 2022/2023 könnten die Arbeiten also abgeschlossen sein. Der Kreisausschuss nahm die Pläne wohlwollend zur Kenntnis.