Mit der Jakob-Preh-Berufsschule mit ihren Sprengelschulen verfügt der Landkreis über ein Bildungsangebot, das viele Auswärtige anzieht, die dann Übernachtungsmöglichkeiten suchen. Nach aktuellem Stand bieten sechs Beherbergungsbetriebe zwischen 60 und 80 Betten an. Das Problem: Drei große Anbieter werden aus Altersgründen in den nächsten Jahren aufhören, die Versorgung mit Übernachtungsmöglichkeiten ist nicht mehr gesichert.
Deshalb befasst sich der Landkreis schon einige Zeit mit Plänen für ein Schülerwohnheim. Dem Kreisausschuss wurden nun erste Entwürfe des Büros Baur Consult für ein solches Haus vorgestellt.
60 Appartements
Kreisbaumeister Herbert Bötsch spricht von 60 Appartments auf zwei Etagen, einer Gemeinschaftsküche, Aufzug für die Barrierefreiheit und Treppengang. Eine große Terrasse in Südlage gehört ebenso zu den Plänen. "Wir haben die Schule und auch die Schüler selbst stark mit einbezogen", erklärte Bötsch dem Kreisausschuss. Nicht alle der derzeit auf dem freien Markt angebotenen Betten wird das neue Wohnheim ersetzen. "Manche bevorzugen ein Angebot auf dem freien Markt, das soll auch so bleiben", so Bötsch weiter.
Konkurrenzkampf der Kommunen um Schüler
Geplant ist die Errichtung nun auf einer Brache hinter dem Postgelände an der Franz-Marschall-Straße. Die Appartements sind funktional eingerichtet. "Ein Berufsschulstandort muss auch attraktiv sein, wir stehen da durchaus in einem Konkurrenzkampf um die Schüler", so Landrat Thomas Habermann bei der Vorstellung.
Mit den Arbeiten könnte im Frühjahr 2021 begonnen werden. Rund sechs Millionen Euro Baukosten sind derzeit im Gespräch, der Anteil des Landkreises würde 2,4 Millionen Euro betragen.
Am Ende entspann sich eine Diskussion um den Vorschlag von Egon Friedel (SPD), über ein Schulschwimmbad zum Beispiel im Kellerbereich nachzudenken. Die Kreisräte Eberhard Streit und Bruno Altrichter warnten vor solchen Ideen. Sie könnten unliebsame Auswirkungen auf die Sanierungs-Förderung für die bestehenden Bäder in Mellrichstadt und Bad Neustadt haben.