Blaulicht und Polizeibeamte mit der roten Kelle beherrschten am Donnerstagabend die Schweinfurter Straße an der einstigen sogenannten "Hawege"-Kreuzung in Bad Neustadt. Sowohl Radfahrende als auch Pkw wurden zur Seite gewunken und überprüft. Es handelte sich um eine allgemeine Verkehrskontrolle, sagten die Beamten den Fahrzeugführern und baten um Führerschein und Fahrzeugpapiere.
Zur Überprüfung gehörte auch das Öffnen des Kofferraums und dort der Blick auf den hoffentlich vorhandenen Verbandkasten und das Warndreieck. Die Beamten sind entsprechend geschult und so konnte es durchaus vorkommen, dass Fahrer gebeten wurden, sich einem Alkoholtest zu unterziehen oder auch einen Blick in die Augen werfen zu dürfen.
"Dies hat vor allem mit Drogenkonsum zu tun, ist aber freiwillig", erklärte Dienststellenleiter Jan Schubert. Ein Hinweis könnten die Pupillen sein, die verlangsamt reagieren, vergrößert oder ganz schmal sind.
Die "klassischen" Polizeifragen waren auch bei der Kontrolle in Bad Neustadt mit dabei
Wie ist das, wenn Beamte dann einen konkreten Verdacht haben? Da kann es dann durchaus vorkommen, dass der oder diejenige mit zur Dienststelle in Bad Neustadt müssen. Die klassischen Fragen "Woher kommen Sie?" "Wohin fahren Sie?" oder "Haben Sie Alkohol getrunken?" gehörten zur Kontrolle ebenso dazu. Die Antworten waren übrigens freiwillig.
Gut drei Stunden waren die Beamten der Polizeiinspektion Bad Neustadt im Einsatz. Unterstützt wurden sie von Kollegen aus Schweinfurt und der Polizeistation Bad Königshofen. Es handelte sich konkret um sogenannte Schwerpunktkontrollen im Stadtgebiet Bad Neustadt. Die insgesamt sechs zusätzlichen Streifenbesatzungen kontrollierten unter der Führung von Polizeirat Jan Schubert sowohl stationär als auch mobil an verschiedenen Örtlichkeiten.
Die Polizei Bad Neustadt war stationär und mobil im Einsatz
Das bedeutete in diesem Fall, dass man sich zunächst für gut eine Stunde auf dem Seitenstreifen einer Bushaltestelle in Bad Neustadt positionierte, dann aber auch auf den Straßen im Stadtbereich unterwegs war. Jan Schubert erklärte, dass dennoch in dieser Zeit der reguläre Dienstbetrieb aufrechterhalten wurde. Dazu waren weitere Kräfte eingeteilt, sodass gewährleistet war, dass die polizeilichen Aufgaben über den Einsatz hinaus zu jedem Zeitpunkt gemeistert werden konnten.
Was wurde konkret kontrolliert und auf was achteten die Polizeibeamten an diesem Abend ganz besonders? "Zielrichtung des Sondereinsatzes lag in der Bekämpfung der häufigen Unfallursachen. Dazu gehören bekanntermaßen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, überhöhte Geschwindigkeit, aber auch manipulierte Fahrzeuge, sogenanntes illegales Tuning", so Jan Schubert.
So möchte man zudem daraus resultierende illegale Autorennen verhindern. Etwas, das man in den vergangenen Jahren auch in Rhön-Grabfeld immer wieder einmal feststellte. Der nächtliche Schwerpunkt-Einsatz diente letztendlich aber der vorbeugenden Bekämpfung von Straftaten mit dem Fokus auf Eigentumskriminalität.
Wie das Ergebnis der Schwerpunktkontrolle in Bad Neustadt ausfiel
Dienststellenleiter Jan Schubert sprach von rund 50 "ganzheitlichen Kontrollen". Die Polizisten stellten eine Fahrt unter Drogen sowie eine unmittelbar bevorstehende Fahrt unter Alkoholeinfluss fest. Diese wurden sofort unterbunden, die Fahrer mussten das Auto stehen lassen.
Hinzu kamen bei den mobilen Kontrollen mehrere Geschwindigkeitsverstöße mit in der Spitze 80 Stundenkilometer innerorts. Hier erwarten die Autofahrer eine Anzeige mit zum Teil empfindlichen Bußgeldern. Außerdem gab es weitere Verkehrsordnungswidrigkeiten, darunter zwei Anzeigen aus dem Bereich des illegalen Tunings. Aus Sicherheitsgründen und zur Kontrolle waren die eingesetzten Beamten zudem mit Body-Cams ausgerüstet.