"Dieses Schuljahr ist es noch gelungen, alle Grund- und Mittelschulklassen im Landkreis Rhön-Grabfeld mit einem Klassenlehrer zu versorgen", gibt Schulamtsdirektor Karl-Heinz Deublein zu Beginn des neuen Schuljahrs bekannt. Dass diese große und wichtige Aufgabe gelungen ist, sei nicht selbstverständlich. Erfreulicherweise habe man sogar an vielen Schulen die durch die demografische Situation bedingten kleinen Klassen bilden und beibehalten können.
Dennoch sei der Lehrerbedarf in aller Munde und auch in Rhön-Grabfeld ein Thema. Zwar gleiche die Regierung von Unterfranken den erhöhten Lehrerbedarf durch einen gesonderten Zuschlag an Stunden aus, für alle Bereiche reiche es aber auch hier nicht mehr aus. So müssten beispielsweise Arbeitsgemeinschaften oder Vorkurse teilweise mit einem geringeren Stundenmaß auskommen. "Das Schulamt ist aktuell und auch im Verlauf des Schuljahres bemüht, diese Stunden zu besetzen. Hier können gegebenenfalls auch externe Personen mit einer erzieherischen Ausbildung zum Einsatz kommen", so Deublein.
Die aktuellen Schülerzahlen- und Klassenzahlen
Für 754 Schülerinnen und Schüler beginnt am 13. September das Schulleben. Das sind 125 Erstklässler mehr als im vergangenen Jahr. Insgesamt besuchen damit 2729 Schüler die Grundschulen und 1287 Schüler die Mittelschulen im Landkreis. Mit 131 Grundschulklassen sind genauso viele Klassen wie im vergangenen Jahr gebildet worden, an den Mittelschulen gibt es mit 68 Klassen zwei Klassen weniger. Die durchschnittliche Klassenstärke liegt somit aktuell im Grundschulbereich bei 20,8 und im Mittelschulbereich bei 18,9 Schülerinnen und Schülern.
Beschulung ukrainischer Flüchtlingskinder und -Jugendlicher
Für alle geflüchteten Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine besteht ab dem neuen Schuljahr Schulpflicht. Dabei werden die Kinder im Grundschulalter an den jeweiligen Grundschulen in die Regelklassen integriert. "Um die Schüler beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen, sind nach Möglichkeit 'Deutsch-PLUS-Stunden' geplant, wobei hier auch unter anderem auf pensionierte Erzieher oder Lehrer aus Brückenklassen zurückgegriffen wird", erklärt Deublein.
An den weiterführenden Schulen werden die älteren Schülerinnen und Schüler in den sogenannten Brückenklassen in den Regionen Bad Neustadt, Bad Königshofen, Mellrichstadt und Bischofsheim unterrichtet.
Zur Unterstützung des hier eingesetzten Lehrpersonals stellt sowohl das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung als auch das Kultusministerium Materialien bereit. Im Landkreis wurden den Lehrern bereits im vergangenen Schuljahr Fortbildungen durch die Migrationsbeauftragte Ute Hofmann (MS Mellrichstadt) angeboten, was in diesem Schuljahr fortgeführt werden soll.
Corona und Digitalisierung sind weiterhin Thema
Auch im neuen Schuljahr wird die Covid-Pandemie die Schulen weiterhin beschäftigen. "So könnte auch das Tragen von Masken oder freiwillige häusliche Testungen wieder in die Schulen zurückkehren", heißt es aus dem Schulamt. Die schuleigenen Hygienekonzepte sollen weiterhin helfen, einen sicheren Präsenzunterricht für alle zu ermöglichen.
Die digitale Ausstattung der Schulen werde auch im kommenden Schuljahr weiter vorangetrieben. An vielen Schulen hätten digitale Smartboards bereits Einzug genommen. Ergänzt werden diese mit Dokumentenkameras, Beamern, Tablets für Schüler und Lehrer sowie mit Leihgeräten für zu Hause.
Neuigkeiten in Sachen Personalia
Carolin Arand wechselte zum 1. August als Schulleiterin von der Grundschule Burglauer an die Grund- und Mittelschule Bad Bocklet. Die Schulleitung in Burglauer wird kommissarisch besetzt. Eine Nachbesetzung soll schnellstmöglich vollzogen werden. Zudem wurden dem Schulamtsbezirk elf Junglehrer zur Ausbildung im Rahmen der zweiten Phase der Lehrerbildung zugewiesen.
Ich hätte da wirklich juristische Bedenken. (Ironie)