Zwei Lehrerinnen auf Probe sowie elf Lehramtsanwärter im 1. Dienstjahr wurden zum Schuljahresbeginn im Landratsamt von Rhön-Grabfeld von Landrat Thomas Habermann, Schulamtsdirektor Karl-Heinz Deublein, Schulrätin Inga Palma, Seminarleiterin Karoline Dolze sowie Steven Grötsch vom örtlichen Personalrat empfangen und willkommen geheißen. Der Landrat selbst nahm die Vereidigung vor und rief den neuen Lehrkräften ihr besonderes Treueverhältnis zum Staat in Erinnerung, das sie nun eingehen würden.
Die Kinder sind das Wichtigste
"Geben Sie den Kindern ein Geländer, an dem sie sich festhalten können", riet Seminarleiterin Karoline Dolze den neuen Lehrkräften. Sowohl Dolze als auch Schulamtsdirektor Deublein zeigten sich nämlich in einer Sache einig: "Das eigene Kind ist für alle Eltern das Wichtigste und das kostbarste Gut! Deshalb ist es besonders wichtig, die Sprache der Kinder zu verstehen, jedes Kind anzunehmen, wie es ist und mit den Eltern und Kindern ein Vertrauensverhältnis aufzubauen."
Landrat Thomas Habermann sah eine der Kernaufgaben für Lehrerinnen und Lehrer darin, die kleinen Menschen auf ihr Leben vorzubereiten und sie in ihrer Entwicklung zu begleiten. Dass damit eine große Verantwortung auf die Lehramtsanwärter übertragen werde, stellte Deublein klar heraus. So trügen Lehrer nicht nur Verantwortung dem Staat gegenüber, indem sie ein öffentliches Amt übernehmen, sondern auch für die Schülerinnen und Schülern, denen sie als Vorbild dienen und für die sie zu einer wichtigen Bezugsperson würden. Und nicht zuletzt für die Eltern, die als wichtige Ansprechpartner und Vertrauenspersonen gehört werden müssten, deren Meinung und Sorgen ernst genommen werden sollten.
Was einen guten Lehrer ausmacht
"Ein guter Lehrer sollte unter anderem Mut machend, inspirierend, wertschätzend, unterstützend, verständnisvoll und einladend sein", betonte Schulamtsdirektor Deublein. In den kommenden zwei Jahren heiße es also für die Lehramtsanwärter, diese Eigenschaften auszubilden oder weiterzuentwickeln. Dabei würden sie nicht nur Unterstützung durch die Schulräte erhalten, die "als Begleiter, Förderer und Unterstützer" fungieren, so Habermann. Sondern vor allem in ihrem Seminar, das Leiterin Dolze als "pulsierende Keimzelle" beschreibt, in der jeder mit Spaß und Freude vorankommen solle, Stärken, Interessen und Kenntnisse eingebracht werden dürften und die Lehrerpersönlichkeit wachsen könne.
Darauf, dass es neben dem reinen Unterrichten noch einiges mehr zu beachten gibt, ging Schulrätin Inga Palma gesondert ein. Sie erinnert beispielsweise daran, dass auch vor und nach dem Unterricht Aufsichtspflicht besteht und durch aktives Da-Sein bereits viele Konflikte vermieden werden können. Zudem sei es wichtig in allen Bereichen des Schullebens, seiner Verschwiegenheitspflicht nachzukommen oder auch aktuell in Zeiten der Pandemie der Dienstpflicht nachzukommen und Vorgaben entsprechend umzusetzen.
"Das Lehrerhandeln mach den Unterschied", zitiert die Schulrätin zum Abschluss John Hattie und macht damit klar, dass das Handeln nichts Angeborenes ist, sondern dass man sich in seinem Handeln weiterentwickeln kann und sich darum bemühen müsse, lebenslang zu lernen.