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Bad Neustadt
Schließung der "Casa Reha" in Bad Neustadt: Rhön-Klinikum fühlt sich zu Unrecht in der Kritik
Die Rhön-Klinikum AG als Vermieter der Seniorenheim-Immobilie wehrt sich gegen Vorwürfe. Was das Unternehmen sagt und was man für die Heimbewohner plant.
Das Seniorenheim 'Haus am Kurpark', besser bekannt als 'Casa Reha', soll zum Jahresende schließen. Die Rhön-Klinikum AG als Vermieter des Gebäudes äußert sich nun.
Foto: Brigitte Chellouche | Das Seniorenheim "Haus am Kurpark", besser bekannt als "Casa Reha", soll zum Jahresende schließen. Die Rhön-Klinikum AG als Vermieter des Gebäudes äußert sich nun.
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:45 Uhr

Das Seniorenheim "Haus am Kurpark" im Kurgebiet von Bad Neustadt schließt zum Ende dieses Jahres. Diese Nachricht sorgte vor rund drei Wochen für Aufregung und Verunsicherung, allen voran bei den Mitarbeitenden, betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie deren Angehörigen. Nun bezieht die Rhön-Klinikum AG als Vermieterin der Immobilie Stellung zu den Ereignissen und der Berichterstattung. 

In einer Pressemitteilung äußert sich der Konzern, dass dieser ungerechtfertigt in die Kritik geraten sei. Mit dem Betrieb der Einrichtung, die unter dem Namen "Casa Reha" bekannt ist, habe das Unternehmen nichts zu tun. Man sei kein Pflegeheim-Betreiber.

Die "Heimmindestbauverordnung" zwinge zum Handeln

Betreiber ist die Korian Deutschland GmbH, die den bestehenden Mietvertrag mit dem Rhön-Klinikum zum April 2023 beendet. Hintergrund sind Änderungen der sogenannten "Heimmindestbauverordnung".  Der jetzige Bau entspreche daher ohne Modernisierung nur noch bis Ende 2023 den gesetzlichen Bestimmungen. 

"Wir stehen an der Seite der Stadt Bad Neustadt und des Landkreises Rhön-Grabfeld sowie zu unserer unternehmerischen Verantwortung in der Region", sagt Sandra Henek, geschäftsführende Direktorin am Campus in Bad Neustadt. Gemeinsam mit den Pflegeheimen und der Agentur für Arbeit würden sich alle Partner starkmachen, für die betroffenen Seniorinnen und Senioren sowie die Beschäftigten ein neues Zuhause beziehungsweise einen neuen Arbeitsplatz in der Region zu finden. In der vergangenen Woche fand deshalb ein gemeinsames Gespräch aller Beteiligten im Landratsamt statt.

Wie geht es für die betroffenen Bewohner der "Casa Reha" weiter?

Wie das Rhön-Klinikum weiter mitteilt, konnte für ein Drittel der 69 Seniorinnen und Senioren ein neuer Heimplatz gefunden werden. Auf Folgendes konnten sich die Verhandlungspartner einigen: Wenn Altenheime Beschäftigte der "Casa Reha" übernehmen, werden dort nach einem besonderen Schlüssel auch Heimbewohnerinnen und Heimbewohner aufgenommen.

Das Zahlen von "Fangprämien", um "dringend benötigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Altenpflegeeinrichtungen" abzuwerben, werde es vonseiten des Rhön-Klinikums nicht geben, versichert das Unternehmen. 

Hat das Rhön-Klinikum schon Zukunftspläne für das Gebäude?

Wie es mit der Einrichtung, die im Jahr 1962 gebaut und zuletzt 2003 modernisiert wurde,  weitergeht, ist weiter unklar. Eine mögliche Ersatzimmobilie habe das Rhön-Klinikum nicht im Bestand. Pläne für eine erforderliche Sanierung, womöglich bei laufendem Betrieb, gab es nicht, so der Krankenhausbetreiber. Und: "Auch die zukünftige Nachnutzung des Gebäudes ist offen."

 
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  • chellouche
    Die Kritik am Rhönklinikum ist nicht Unrecht. Wenn das Klinkum wirklich wollte, könnte es etwas dagegen tun und das Haus sanieren.
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  • Oreus
    Klar bezahlen die keine "Fangprämie", denn das würde den Billiglohn-Markt in dem diese Mitarbeiter beschäftigt sind, verwässern. Die Ansage ist da immer noch: Jeder ist ersetzbar! (auch, wenn die Wahrheit heute sehr deutlich anders aussieht!).
    Sind sie jedoch nicht! Der Fachkräftemangel in Deutschland beruht schlichtweg darauf, dass man den Leuten von Anfang an klar macht, dass sie zurückstecken müssen, weil man sonst einen Rumänen, einen Chinesen, oder sonst wen für den Job engagiert.
    Doch diese Billiglohn-Länder auf der Erde, die fähige Leute hervorbringen, gehen uns langsam aus...
    Doch diese Wahrheit möchten viele Firmenlenker von Großkonzernen heute immer noch nicht akzeptieren...
    Die versuchen immer noch den letzten Cent herauszupressen...
    Auch die medizinische Versorgung ist heute ein gewinnorientiertes Vorhaben, bei dem es nur noch um Quartalszahlen geht! Im Zweifelsfall muss einfach mehr operiert werden, um den Forecast zu erfüllen, und nicht in Ungnade zu fallen...
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  • karlheinz.lottig@gmx.de
    "Getroffener Hund bellt", hier wieder einmal deutlich zu sehen.
    Wie naiv soll die Öffentlichkeit denn sein, um zu glauben, einem Konzern wie dem Rhoen-Klinikum seien die Vorgaben der Mindestbauverordnung nicht hinreichend bekannt gewesen. Das entlastet den Korian-Konzern andererseits nicht, als Betreiber rechtzeitig und massiv genug den Immobilienbesitzer zur Nachbesserungen aufgefordert zu haben.
    Letztendlich haben zwei grosse Konzerne, die am Ende nur noch betriebswirtschaftlich begründete Entscheidungen treffen, das Wohlergehen der betroffenen Heimbewohner ganz weit hinten an gestellt.
    Es ist unerträglich, wenn dem eigenen Versagen jetzt auch noch Krokodilstränen hinterher geschickt werden.
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