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Oberelsbach
Rhönklub möchte Pächter loswerden, doch der weigert sich noch: Wie geht es weiter mit dem Schweinfurter Haus?
Das Verhältnis zwischen Pächter Franz Josef Dresch und dem Rhönklub Schweinfurt scheint zerrüttet. Er sieht nur eine Möglichkeit, das Problem zu lösen.
Streit um die Bewirtschaftung: Der Rhönklub-Zweigverein Schweinfurt sucht einen neuen Pächter für sein Schweinfurter Haus. Der bisherige bewirtschaftet den Berggasthof aber noch und will aktuell auch noch nicht gehen. 
Foto: Thomas Pfeuffer | Streit um die Bewirtschaftung: Der Rhönklub-Zweigverein Schweinfurt sucht einen neuen Pächter für sein Schweinfurter Haus.
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 04.03.2024 02:39 Uhr

Seit einiger Zeit ist es in sozialen Medien zu lesen: "Pächter(in) gesucht - Erfüllen Sie sich den Traum Ihrer gastronomischen Selbstständigkeit in einer einmaligen Umgebung". Das Objekt, für das auf diese Weise ein neuer Bewirtschafter gesucht wird, ist das Schweinfurter Haus am Gangolfsberg. Seit mehr als 100 Jahre ist es im Eigentum des Schweinfurter Rhönklub-Zweigvereins, dessen Vorsitzende dort auch als Ansprechpartnerin für mögliche Pacht-Interessenten genannt wird.

Das Problem dabei: Der Berggasthof mit einem Gastraum für etwa 60 Personen, einem Biergarten und knapp 50 Übernachtungsbetten im Haupthaus und im daneben gelegenen Alten Forsthaus, wird aktuell noch bewirtschaftet. Und erst einmal will Pächter Franz Josef Dresch den Betrieb auch weiterführen. 

Keine Auskünfte vom Rhönklub

Der Schweinfurter Zweigverein des Rhönklubs hätte Dresch offensichtlich gerne los. Schließlich sucht er einen neuen Pächter und hat gerichtliche Schritte gegen den bisherigen veranlasst. Nach Rücksprache mit ihrem Anwalt ist Vorsitzende Josefine Friedrich jedoch zu keinen weitergehenden Auskünften bereit. Sie verweist lediglich darauf, dass derzeit ein Gerichtsverfahren und eine Räumungsklage gegen Dresch laufen.

Anzeige für den Anbieter Google Maps über den Consent-Anbieter verweigert

Auch dieser ist nicht glücklich mit der gesamten Situation am Gangolfsberg. Seinen Einstieg in das Schweinfurter Haus im Sommer 2021 bezeichnet er als "furchtbare Fehlentscheidung". Das Zerwürfnis zwischen ihm als Pächter und dem Schweinfurter Rhönklub als Verpächter bestehe schon länger. Aus seiner Sicht ist das Verhältnis endgültig zerrüttet. So ohne Weiteres will er dennoch nicht gehen, sondern stellt Bedingungen. Dabei geht es um Geld.

Viel Kritik im Internet

Mitte 2021 hatte Dresch, der zwischen 2020 und Ende 2023 auch den Kiosk am Basaltsee betrieb, das Schweinfurter Haus übernommen. Der Rhönklub habe ihn in der Folge nie unterstützt und immer nur Geld gewollt, lautet nun sein Vorwurf. Seine Anregungen und Forderungen seien nie berücksichtigt worden. "Wir haben gearbeitet und gearbeitet und nur draufgelegt", erklärt er im Gespräch mit dieser Redaktion.

Damals war die Welt am Schweinfurter Haus noch in Ordnung. Das Bild zeigt (v. l.) die Vorsitzende des Rhönklub-Zweigvereins, Josefine Friedrich, das Pächterpaar Franz-Josef und Julia Dresch sowie Rother-Bräu-Chef Xaver Weydringer bei der Übernahme der Berggaststätte durch die neuen Pächter 2021.
Foto: Marc Huter | Damals war die Welt am Schweinfurter Haus noch in Ordnung. Das Bild zeigt (v. l.) die Vorsitzende des Rhönklub-Zweigvereins, Josefine Friedrich, das Pächterpaar Franz-Josef und Julia Dresch sowie Rother-Bräu-Chef ...

Ein möglicher Grund für die offensichtliche Unzufriedenheit des Rhönklubs mit seinem Pächter könnten die Bewertungen der Wandergaststätte im Internet sein. Dort wird den Wirtsleuten immer wieder schlechte Qualität vorgeworfen, was sie dann oft mit markigen Kommentaren zurückweisen.

Klärung aller finanziellen Fragen als Bedingung

Als Konsequenz der für ihn unbefriedigenden Situation aus dem Zerwürfnis hat Dresch den Pachtvertrag bereits zum Ende 2022 gekündigt. Nach seiner Version des Geschehens habe man ihn daraufhin aber von Seiten des Rhönklubs dringend gebeten, zu bleiben und den Betrieb weiterzuführen. Man würde keinen Nachfolger finden. Entsprechend, so Dresch, habe er das Schweinfurter Haus nicht verlassen und es auch im vergangenen Jahr bewirtschaftet.

Er sei auch aktuell noch der Wirt des beliebten Wanderziels, darauf besteht Dresch auf Nachfrage dieser Redaktion. Von einer Räumungsklage wisse er nichts. Er sei jedoch bereit, sofort zu gehen. Es gebe allerdings eine Bedingung: Zuvor müsste eine Einigung über alle finanziellen Fragen erreicht worden sein. Als Beispiel für ihm zustehende Gelder nennt er hohe Summen, die er investiert habe, damit er den Betrieb überhaupt eröffnen konnte.

Das Schweinfurter Haus

Das heute Schweinfurter Haus genannte Gebäude ließ Freiherr von Schellerer im Jahr 1900 auf 580 Metern Höhe am Fuß des Gangolfsbergs erbauen. Ein späterer Besitzer, Alfred Michaelis, benannte das Anwesen nach seiner Frau „Villa Ella“. Er verkaufte das Gebäude 1922 an den Rhönklub-Zweigverein Schweinfurt. Zur Einweihung im selben Jahr kamen 3000 Besucher.
Im Lauf der Jahre erfolgten verschiedene Umbauten, Anbauten und Instandsetzungen. Von 1965 bis 1967 wurde die Bettenkapazität deutlich erhöht. Spätere Baumaßnahmen betrafen den Sanitärbereich. Das Wanderheim verfügt über zwei Gasträume, einen Biergarten und bietet elf Zimmer mit 27 Übernachtungsmöglichkeiten.
1979 kaufte der Zweigverein Schweinfurt auch das daneben liegende Alte Forsthaus und baute es 1982 zu einem Ferienhaus um. Im Dachgeschoss wurde 1998 eine weitere Ferienwohnung untergebracht. Dieses Haus hat acht Doppelzimmer und eine Ferienwohnung. Der 65 Kilometer lange Schweinfurter-Haus-Weg (SwH) verbindet die Stadt Schweinfurt mit dem Schweinfurter Haus.
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Kommentare
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  • Franz Kleinhenz
    Ich hab den Pächter mehrfach am Basaltsee erlebt.
    Er ist schon sehr speziell.
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  • Barbara Fersch
    ich war noch nie dort, aber ich habe die Rezension gelesen.....hier muss man anmerken, dass manche Leute nicht vergessen sollen, dass dies kein 5 Sterne Hotel ist, zum anderen, kann ich nur hinzufügen, dass es Gasthäuser gibt, dort essen sie für 20.- Euro und mehr und werden nicht satt !!!
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  • Roland Albert
    Wenns dem Schnüdel sei Schnitzel net 5 cm links und rechts übern Tellerrand nausgeht und dann noch mehr als 10 € kostet, mault er seit vielen Jahren rum.
    War schon immer so, wird immer so bleiben.
    Was immer neu ist, sind die anonymen Pöbeleien im Internet.
    Wenn einer härter kommentiert, wird er entweder gesperrt ( so wie oft hier) oder wieder gemaßregelt. Es wundert mich nicht, dass er sich das nicht gefallen lässt.
    Ich kann mich am Haus nicht beschweren.
    Wie man in den Wald reinruft, so schallts halt auch wieder raus.
    Die Akzeptanz dazu schwindet in unsrer mimimi -Gesellschaft.
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  • Peter Koch
    Wie der Pächter auf kritische Google Rezensionen antwortet ist lesenswert. Der braucht sich echt nicht zu wundern wenn es bei ihm schlecht läuft.
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