
Dieses Sommerrätsel findet ganz offensichtlich großen Anklang bei den Leserinnen und Lesern. Über 1000 E-Mails und mehr als 50 Postkarten gingen bisher ein. Auch bei der 6. Folge des Sommerrätsels "Rhön und Grabfeld aus der Luft" war die Resonanz enorm und die Antworten meistens richtig. Das gesuchte Dorf hatte ja auch eine sehr charakteristische Form. Es gibt in der Rhön nur die Walddörfer, die eine solch markante Struktur besitzen. Es war nur die Frage, welches von den Dreien abgebildet war. Die Antwort war Langenleiten.
Langenleiten ist das höchstgelegene Dorf des Trios von Ansiedlungen, die auf Höhenrücken zu Fuße des Kreuzberges thronen. Mit weiten Blicken bis in die Tiefen Unterfrankens hinein, bietet das Dorf ein unvergleichliches Panorama und ist daher nicht nur bei Besuchern beliebt, sondern auch bei Hildegunde Söder, die in Langenleiten geboren ist und dessen Vorzüge sie zu schätzen wisse.
Die Schließung des Feuerberglifts und die Folgen
Wegen der einmaligen Lage und der anmutigen Landschaft ist Langenleiten bei vielen Besuchern beliebt. Von hier kann der Kreuzberg erklommen werden, der "Hochrhöner" führt durchs Dorf, die Schwarzen Berge liegen "nebenan", die Kissinger Hütte kann in einer Stunde zu Fuß erreicht werden.

Ein herber Schlag für den Fremdenverkehr war die Schließung des Feuerberglifts im Winter, erzählt Hildegunde Söder, die mit ihrem Ehemann einen Maler- und Verputzerbetrieb führt. Dabei hatte früher der Skibetrieb Busweise Menschen ins Dorf gebracht, sodass Bewohner sich durch Vermietung von Fremdenzimmer etwas dazuverdienen konnten. Die Errichtung einer Down-Hill-Strecke brachte zwar danach erst noch viele Mountainbiker und sogar eine bayerische Meisterschaft nach Langenleiten. Nach Querelen, die wohl mit dem Naturschutz zusammenhingen, wurde dann aber auch diese Ersatznutzung vor etwa fünf Jahren unterbunden.
Bronzefigur "Kleiner Helmut"
Der Wandel der Zeit gingen denn auch nicht spurlos an Langenleiten vorüber. Junge Leute zogen weg, um sich in der Ferne Arbeit zu suchen. Aber es habe einige Zuzüge gegeben, sodass kein Leerstand zu verzeichnen ist. In manchen Fällen wurden Anwesen auf diese Weise vor dem Verfall gerettet und wieder zu Schmuckstücken gemacht, die nun eine Zierde sind für das Dorf. Genauso wie die zahlreichen künstlerischen Arbeiten auf dem langgezogenen Anger, die teilweise von den beiden ortsansässigen Holzbildhauern stammen.
Für bundesweite Schlagzeilen sorgte jedoch ein Ereignis, das heute noch wie ein Märchen anmutet: Eine Millionen-Spende erhielt das Dorf, überlassen zur freien Verfügung. Der großzügige Mäzen war Helmut Schmitt, ein Unternehmer aus dem Badischen, der seine Kindheit bis zum vierten Lebensjahr in Langenleiten verbracht hatte. Von dem Geld wurde unter großer ehrenamtlicher Beteiligung der Ortsbevölkerung das "Haus für alle" gebaut. Mit einer Bronzefigur hat Bildhauer Herbert Holzheimer dem "Kleinen Helmut" ein Denkmal und ein Zeichen der großen Dankbarkeit der Bevölkerung gesetzt.
Hier kommt das neue Rätsel
Mit unserer heutigen Aufgabe machen wir erneut einen Sprung quer über den gesamten Landkreis in seinen östlichsten Teil, um direkt an den ehemaligen eisernen Vorhang zu gelangen. In dem abseits gelegenen winzigen Dorf, das auch keine Kirche besitzt, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, nicht einmal die Grenzöffnung hat daran etwas geändert.