Die zweite Aufgabe der Sommerserie "Rhön und Grabfeld aus der Luft" am Freitag war tatsächlich lösbar: Einige Hundert Zuschriften erreichten diese Redaktion. Die meisten Antworten waren richtig. Die Straße, die am Dorf entlang führt, und die Struktur der Bebauung sind recht bezeichnend. Wer den Landkreis in Richtung Fulda verlässt, kommt fast zwangsläufig an der Ortschaft vorbei. Jetzt ist wohl klar, dass es sich um Frankenheim handelt.
Mit dem Bau der Umgehungsstraße ist es stiller geworden im Dorf, aber auch beschaulicher. Typische fränkische Häuschen ziehen sich entlang der einstigen Durchgangsstraße. Die Brend, die ein paar Kilometer oberhalb an der Schwedenschanze entspringt, plätschert über Basaltsteine. Die urige Hansenmühle lädt zur Brotzeit ein. Kurz: Eingebettet zwischen Kreuzberg und Himmeldunk versprüht das Dorf den Charme vergangener Zeiten.
Frankenheim stand immer im Schatten Bischofsheims
Früher, als es noch Schnee gab, war aber mehr los, beteuert Anton Enders. Der 73-Jährige ist so etwas wie der Ortschronist und Hüter des Stadtarchivs von Bischofsheim. Frankenheim stand zwar immer im Schatten der Stadt und Oberweißenbrunn, aber Wintersport sorgte für Fremdenverkehr und hat fast jeder im Dorf betrieben, "wir sind auf Skiern groß geworden".
Das Nachbardorf hatte auch eine kleine Naturschanze, und auch zum Langlauf ist man nach Oberweißenbrunn gegangen, wo in den Hochzeiten der 1950er Jahre sogar Bayerische Meisterschaften ausgetragen wurden. Die Oberweißenbrunner sind dafür zum Fußball nach Frankenheim gekommen. Nachdem Schnee sich jedoch weitgehend verabschiedet hat, sind der Crosslauf und Tischtennis populär geworden.
Das Aushängeschild des Dorfes ist jetzt der Musikverein. Landauf, landab habe die Kapelle Auftritte und sorge nach der Coronazeit nun auch wieder für Konzerte in der Rhönhalle. Der Motor der Kapelle ist Dirigent Berthold Keßler, der bei Ernst Mosch aus- und eingegangen sein soll.
Die Landschaft ist die größte Attraktion
Die größte Attraktion dürfte aber wohl die Landschaft sein, die Frankenheim umgibt. Auf der einen Seite geht es zum Kreuzberg hinauf. Vorbei an "Kilians Ruh", einem nach dem Gönner Kilian Abert benannten Rastplatz, führt die erste Etappe zur Osterburg. Die Ruine gehört zu einem Viertel Frankenheim, berichtet Enders. Durch den unermüdlichen Einsatz der Freunde der Osterburg sind die völlig verwilderten Reste der Gemäuer aus ihrem Dornröschenschlaf geküsst worden. Ein Modell aus Basalt neben der Kirche soll zeigen, wie einst die Anlage ausgesehen hat.
Auf der anderen Seite liegt der Himmeldunk, der Hausberg der Frankenheimer mit seinen 888 Metern. Oben nahe dem Gipfel lädt die Würzburger Hütte zur Stärkung ein. Eine gute Kondition ist zur Bewältigung beider Touren jedoch notwendig. Dafür entschädigen traumhafte Ausblicke.
Hier ist das neue Rätsel
Damit sind wir aber auch schon wieder bei unserer nächsten Aufgabe. Wir sind nun zum entgegengesetzten Ende des Landkreises geflogen, wo die Menschen des Dorfes abseits größerer Verkehrsadern ein beschauliches Leben führen. Nur wenig von Autos benutzt, schwingt sich die Durchgangsstraße elegant durch die Ortschaft.