Der Anfang ist gemacht, am Dienstag haben wir die erste Aufgabe unserer Sommerserie "Rhön und Grabfeld aus der Luft" gestellt. Die Flut richtiger Antworten, die bei uns eingetroffen ist, bedeutet, dass das Rätsel lösbar gewesen ist – so breitflächig inmitten von Getreidefeldern, das ist schon charakteristisch für den Ort. Und dann noch unser Hinweis auf die relativ zentrale Lage im Landkreis, da hat die Vermutung nicht allzu fern gelegen, dass es sich beim gezeigten Dorf um Lebenhan handelt.

Der Bad Neustädter Ortsteil hat schon etwas Auffälliges: Der großzügige lange Anger mit der Dorfkirche und gleich anschließend das Schloss und spätere Kloster sowie die großen Höfe und weitflächigen Felder unterstreichen, dass sich Lebenhan von vielen der meist kleinstrukturierten Dörfer der Region abhebt. Warum das so ist, weiß Bernhard Rösch, Ur-Lebenhaner und einstiger Chef der Verwaltungsgemeinschaft Bad Neustadt.

Das Schloss Löwenhain ist das Herz Lebenhans

Die Geschichte des Dorfes ist natürlich eng verknüpft mit dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Schlosses "Löwenhain", das auch den Grund für die Spekulationen über die Herkunft des ähnlich klingenden Dorfnamens liefert, erzählt Rösch. Die Ableitung betrachtet er jedoch skeptisch, und gänzlich unwahrscheinlich sind erst recht Legenden, dass im Park Löwen gehalten worden seien und dass Karl der Große in den Wäldern nahe dem Dorf gejagt haben soll.

Unumstößlich ist aber, dass das Schloss das Herz des Dorfes darstellt, erst recht als die Missionare der Heiligen Familie den Adelsbesitz 1919 erwarben und begannen, intensiv Landwirtschaft zu betreiben und später ein Internat einrichteten. Bis zu 180 Menschen lebten und arbeiteten auf dem Anwesen, das schließlich 2008 die Stiftung "Weltkulturerbe der Weisheitslehren" übernahm und das jetzt wieder zum Verkauf steht.

Vereine sorgen für ein abwechslungsreiches Angebot

Die lebendige Gemeinschaft früherer Zeiten hat sich bis heute erhalten, meint Rösch. Die Aktivitäten gehen aber jetzt von Vereinen wie die Feuerwehr und dem Reitclub aus, die dafür sorgen, dass im Dorf "Leben" herrscht. Auch der Kindergarten sorgt mit seinen Veranstaltungen immer wieder für Impulse.

Der Lehmabbau mit der Ziegelbrennerei, die den Menschen des Dorfes Arbeit gaben, ist jedoch in den 1990er Jahren eingestellt worden. Junge Familien, die hergezogen sind und sich in die Dorfgemeinschaft bestens integriert haben, sorgen außerdem für eine gesunde Altersstruktur, sodass Leerstand kein Thema ist in Lebenhan.

Die Attraktivität als Wohnort wird zudem dadurch gesteigert, dass gleich zwei Dorfläden im Ort sind, die Rösch nur empfehlen kann. In einem werden in erster Linie selbst angebaute Biogemüse eines hiesigen Landwirts verkauft, im anderen vor allem Fleischwaren aus einem Bezahlautomat, der 24 Stunden zugänglich ist.

Und hier ist die neue Rätsel-Aufgabe

Na, wenn das kein Grund ist, mal in Lebenhan vorbeizuschauen - es sei denn, Sie sind gerade mit unserem heutigen Rätsel beschäftigt. Wieder eine knifflige Aufgabe – aber lösbar. Schauen Sie sich mal das offensichtlich stark bergige Gelände und die größere Straße an, die am Dorfrand vorbeiführt. Jetzt müssten sie eigentlich auf die richtige Spur gelangen.