Zugegeben, das war eine ganze schön harte Nuss, die bei der vorhergehenden Aufgabe des Sommerrätsels "Rhön und Grabfeld aus der Luft" zu knacken war. Und trotzdem waren deutlich über 100 Einsendungen eingegangen, nur drei falsche Antworten waren darunter. Es ging an den äußersten Rand des Grabfelds. Die elegant geschwungene Durchgangsstraße, das Kirchlein in der Dorfmitte und die offensichtliche nahe Lage am Wald: vielleicht haben diese drei Merkmale geholfen, um auf Aub zu kommen.
Jetzt wird manch ein Bewohner aus der Region um die Rhön herum ins Grübeln kommen, wo liegt denn noch mal Aub? Das Dorf ist ein Ortsteil von Bad Königshofen und befindet sich am östlichen Hang der Haßberge. Durch seine Lage "hinter" dem Höhenzug soll die 250-Einwohner-Ansiedlung zum trockensten Gebiet des ohnehin schon äußerst niederschlagsarmen Grabfeldes gehören.
Großzügige Bauweise
Das anmutige Dorf weist Eigenschaften der großzügigeren Bauweise der Ortschaften Richtung Haßfurt und Schweinfurt auf: Die Grundstücke haben mehr Grün ums Haus; im Kern gibt es zwei Dorfplätze, einer mit einem Weiher; die meisten Häuser machen einen sehr gepflegten Eindruck. Aus diesen Gründen fühlt sich Katja Herbst auch wohl in ihrer Heimat und möchte nirgend woanders wohnen.
Dabei hat das Dorf durch seine abseitige Lage einen großen Nachteil: Die Wege zur Arbeit sind für viele weit. Das Dorf ist zwar landwirtschaftlich geprägt, hat aber nur noch einen Vollerwerbsbetrieb und bietet auch sonst keine Arbeitsplätze, erzählt Katja Herbst. Sie selbst muss bis hinter Ebern, andere sind in Schweinfurt, Hofheim und Bad Neustadt beschäftigt. "Bei den derzeitigen Spritpreisen tut die Fahrerei ganz schön weh", sagt die junge Frau, die in ihrer Freizeit dem Musikverein vorsteht.
Vereine sind die Aktivposten im Dorf
Die Vereine sind die Aktivposten im Dorf, wenn es etwas zu feiern gibt, arbeiten alle eng zusammen, beteuert Katja Herbst weiter. Zudem gibt es eine Theatergruppe, die etwa alle zwei Jahre ein Stück aufführt. Die Kapelle mit ihren 24 Aktiven gibt auch Konzerte außerhalb. Eine Dorfwirtschaft gibt es zwar keine mehr, dafür die alte Schmiede, auf die das Dorf ganz besonders stolz ist.
Eine Holztafel neben dem Eingang des kleinen Fachwerksgebäudes in der Dorfmitte weist 1610 als Jahr der Erbauung aus. Die Werkstatt ist noch im Originalzustand, viele alte Werkzeuge sind vorhanden. Es soll auch nicht so lange her sein, dass ein Schmied in der Wohnung über der Werkstatt gewohnt hat. Zum Tag des Denkmals wird regelmäßig das Feuer in der Esse entfacht. Dann gibt es Vorführungen, die gern besucht werden. Jetzt dient die Schmiede als Treffpunkt, die Esse wird zu solchen Gelegenheiten zum Grillen genutzt.
Früher hat die Kur noch eine Rolle gespielt
Früher hat es auch Fremdenverkehr im Zusammenhang mit der Kur in Bad Königshofen gegeben. Zahlreiche Zimmer und Wohnungen wurden an Kurgäste vermietet. Es hat sogar einen Fremdenverkehrsverein gegeben. In den 1970er Jahren ist extra ein Landschaftssee etwa einen Kilometer außerhalb des Dorfes angelegt worden, um den Kurgästen etwas zu bieten. Damals nutzte die Bevölkerung das Gewässer gern zum Baden, heute ist es allerdings vernachlässigt und für die Kinder wenig einladend.
Das See ist aber noch ein Anlaufpunkt eines der zahlreichen Wanderwege um das Dorf herum. Von Aub aus können die Haßberge und etwa der Sambachshof gut erreicht werden. Mountainbiker können von Aub aus den Rennweg ansteuern. Ein lohnenswertes Ziel ist außerdem das keine zwei Kilometer entfernte Wasserschloss Brennhausen.
Hier ist das neue Rätsel
Ob unser heute gesuchtes Dorf auch einen Ausflug Wert ist? Wir machen einen gewaltigen Satz durch den Landkreis und kommen an sein anderes Ende. Der gesuchte Ort ist noch kleiner als Aub und liegt im Grunde mitten im Wald. Allerdings birgt die kleine Ansiedlung etwas, das einmalig in Bayern sein soll.