
Das war es: Heute lösen wir zum letzten Mal in diesem Jahr eine Aufgabe des Sommerrätsels "Rhön-Grabfeld aus der Luft" auf. Das Gewinnspiel hatte viele Fans. Jedenfalls wurde bei der Teilnehmerzahl das Rekordergebnis von 2023 noch einmal übertroffen: Knapp 3750 E-Mails und 137 Postkarten erreichten diese Redaktion.
Immer wieder berichteten Leserinnen und Leser, dass sie im Freundes- und Bekanntenkreis immer wieder diskutiert hätten, nach welchem Ort diesmal gesucht wurde. Wahrscheinlich haben beim Finale ganz schön die Köpfe geraucht, da das gesuchte Dorf nicht nur ganz am Rande des Landkreises angesiedelt ist, sondern sogar das Nördlichste in ganz Bayern darstellt. Und das ist Weimarschmieden.
Es gibt nur noch wenige "Ur-Weimarschmiedener"
Als das "Dorf der Zugezogenen" wurde einmal Weimarschmieden in einem Zeitungsartikel betitelt. Die Bezeichnung resultiert aus dem Umstand, dass unter den 55 Einwohnern nur noch zwei "Ur-Weimarschmiedener" sind, also Bewohner, die im Dorf geboren sind. Unter ihnen Irmtraud Bel, mit 81 Jahren die älteste Einwohnerin, und Nicole Eichhorn, die gemeinsam mit Ortssprecher Michael Horsch ihren Wohnort vorstellen.
Einst sollen bis zu 200 Menschen in Weimarschmieden gelebt haben. Mit der Teilung Deutschlands geriet das Dorf jedoch ins Abseits und Bewohner wanderten ab. In den 1970er Jahren kam wieder Leben ins Dorf. Die Familie Stollenwerk aus Frankfurt, Hersteller von Klavieren, ließ sich mit einem Nebenwohnsitz in Weimarschmieden nieder und wurde zum Mäzen des Dorfes. Im Laufe der Zeit kaufte das Unternehmerehepaar mehrere Häuser auf und vermietete sie wieder. "Ohne sie wäre manches Anwesen jetzt eine Ruine", beteuert Michael Horsch.
Die Familie Stollwerk und ihre Verdienste
Außerdem hob das Ehepaar das legendäre Weimarschmiedener Jazz-Festival aus der Taufe. Nach 13 Jahren musste das Event aus Sicherheitsgründen eingestellt werden, weil die Scheunen des Gutshofs, in denen die Bands auftraten, hoffnungslos überfüllt waren. Das Gut hatte sein Vater ebenfalls in den 1970er Jahren erworben und seit dem dort Landwirtschaft betrieben, berichtet der Ortssprecher.
Nach und nach zog es weitere Menschen nach Weimarschmieden. Inzwischen leben Schweizer, Holländer, Armenier, Thüringer und mehrere Familien aus dem Frankfurter Raum hier. "Und es funktioniert", beteuert Irmtraud Bel.
Sie war zwischenzeitlich weggezogen und dann nach ihrer Pensionierung zurückgekehrt. "Weil wir ein zusammengewürfelter Haufen sind, tolerieren sich alle Zugezogenen gegenseitig", vermutet die agile Seniorin. Allerdings gibt es keine Vereine mehr, bedauert Horsch, zuletzt musste die Feuerwehr aufgelöst werden. Dafür gibt es aber ein originelles Gasthaus, die "Weimarschmiede", die es sogar schon ins Fernsehen gebracht hat und viele Gäste von außerhalb anzieht.
Wie geht es weiter mit dem Gewinnspiel?
Damit wären wir am Ende unserer diesjährigen Rätselserie angekommen. Wir hoffen, dass sie wieder viel Vergnügen beim Raten hatten und dabei vielleicht auch auf den Gedanken gekommen sind, das ein oder andere Dorf einmal zu besuchen. Es lohnt sich, denn es gibt immer wieder Neues und Unbekanntes zu entdecken.
Bleibt nur noch eins: die Ziehung und Bekanntgabe der Gewinner. Wir werden Sie in den nächsten Tagen informieren, wer die Preise gewonnen hat.