Es ist so weit, wir biegen in die Schlussgerade des Sommerrätsels "Rhön-Grabfeld aus der Luft" ein. Noch einmal dürfen Sie raten, welcher Ort sich hinter dem Luftbild verbirgt. Aber zunächst lösen wir die Aufgabe vom vergangenen Freitag auf. Mit dem Hinweis auf die umkämpfte Straße dürfte das Grübeln nicht allzu lange gedauert haben und tatsächlich lagen fast alle Teilnehmer richtig, als sie Rödelmaier in ihrer Antwort vermerkten.
Die Lage auf einer Anhöhe sichert Rödelmaier ein 360-Grad-Panorama: Im Nordwesten die Schwarzen Berge und der Kreuzberg, im Osten Thüringer Wald und Gleichberge, im Süden die Haßberge. Dafür gibt es mehrere Aussichtspunkte, die den überwältigenden Blick erlauben und die auch gut zu Fuß zu erreichen sind, was Sandra Müller besonders an Rödelmaier schätzt.
Zu den schönen Plätzen des Dorfes zählt die ehemalige Gemeinderätin auch das Erholungsgelände an den ehemaligen Klärteichen, das auch eine Station des Besinnungswegs darstellt. Sie erinnert sich dabei an andere Zeiten, als die Einrichtung noch in Betrieb war, und bei entsprechender Windlage das in der Nähe befindliche Elternhaus in einer alles andere als angenehmen "Duftwolke" eingehüllt war.
Rödelmaier hat viele aktive Vereine
Bemerkenswert an Rödelmaier ist die Vielfalt der Vereine. Der Sportverein hat ein breites Angebot, die Feuerwehr – die gerade eine neue Unterkunft erhält - betreibt intensiv Jugendarbeit, der Schützenverein ist sehr beliebt, der Angelklub ist durch sein Fischfest und die berühmte "Bergvolkmakrele" über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt.
Die Musikkapelle hat derzeit etwas Nachwuchssorgen, ferner gibt es noch einen Pfadfinderstamm, und der Jugendklub organisiert einmal im Jahr die Storchsbergfete. "Zugezogene können sich in den Vereinen schnell integrieren", lediglich im Neubaugebiet sind Bewohner, die sich lieber separieren, bedauert Sandra Müller.
Für Gesprächsstoff sorgt derzeit der angekündigte Wegzug der Klosterschwestern. Ältere Leute, die regelmäßig deren Gottesdienste besuchen, bedauern die Entscheidung, während der überwiegende Teil der Bevölkerung nur wenig Kontakt zu den Nonnen hatte. Jetzt wird vor allem über die Nachfolgenutzung spekuliert.
Die A71 und ihre Folgen
Die Auseinandersetzung um die A 71, die Rödelmaier einst den Ruf eines "Rebellendorfs" einbrachte, hat sich dagegen gelegt. Die Geräuschkulisse durch die Autobahn ist auch nicht störend, nur im Winter hört man die Fahrzeuge stärker.
Bedauerlich ist das Fehlen einer Wirtschaft und eines Dorfladens. Durch die gute Verkehrsanbindung können die Einkaufsstätten in Bad Neustadt aber rasch erreicht werden. "Aber immerhin gibt es das kleine Eierhäusle", hebt Sandra Müller hervor.
Viel gewonnen hat Rödelmaier durch die Dorferneuerung. Besonders der Schlosshof ist ein Schmuckstück geworden. Sehr beschaulich ist der Bereich um den Dorfsee, sodass es sich in Rödelmaier sehr gut leben lässt, betont Sandra Müller.
Jetzt kommt das letzte Rätsel
Damit wären wir bei unserer abschließenden Aufgabe. Der letzte Kandidat ist das kleinste Dorf in der diesjährigen Reihe der gesuchten Ortschaften. Dafür hebt es sich in einer Eigenschaft aber über alle Kommunen des Freistaats hinweg. Ein Blick auf die Landkarte enthüllt, was gemeint ist.