Wie kann man durch ein Gebäude in einen Ort fahren, mussten Sie sich bei der vorhergehenden Aufgabe des Sommerrätsels "Rhön und Grabfeld aus der Luft" fragen. Dieser Hinweis zur Lösung war im Text gegeben worden. Die Antwort dürfte nahe liegen: durch ein Torhaus. Davon gibt es nicht allzu viele im Landkreis. Wenn Sie die Möglichkeiten im Kopf durchgehen, dürften Sie bald auf Gabolshausen stoßen.
Der frische Asphaltgeruch liegt noch in der Luft, denn die Ortsdurchfahrt ist erst vor ein paar Wochen hergerichtet worden. Auf der Straße fahren jedoch wenige Fahrzeuge, denn einen Durchgangsverkehr gibt es nicht, der führt draußen vor dem Torhaus auf der Staatsstraße Richtung Aub und Hofheim vorbei. Darum ist es auch in dem Stadtteil von Bad Königshofen sehr ruhig – was Ellen und Gerald Kneuer sehr schätzen.
Das Leben spielt sich auf der Straße ab
Das Ehepaar betreibt eine Kfz-Werkstatt. Gerald Kneuer stammt aus Gabolshausen und kennt sich als Stadtrat natürlich bestens aus in seiner Heimat. Der Kraftfahrzeugmechaniker-Meister beginnt gleich zu schwärmen, als er seinen Wohnort näher beschreiben soll. "Eine super Dorfgemeinschaft haben wir hier", beteuert der Handwerker spontan. Weil kein Verkehr vorhanden ist, spiele sich viel auf der Straße ab, die Kinder könnten sich nahezu gefahrlos im Dorf bewegen. Hauptanziehungspunkt ist der weitläufige Spielplatz, den sogar Auswärtige nutzen.
Zahlreiche gesellige Ereignisse kennzeichnen das Leben in Gabolshausen, fährt Ehefrau Ellen Kneuer fort. Die Feuerwehr macht einmal pro Woche den Ausschank in der ehemaligen Dorfwirtschaft. Der Musik- und der Sportverein sind ebenfalls aktiv. Für große Feiern steht das Sportheim zur Verfügung.
Schmucke Fachwerk- und Sandsteinhäuser
Versorger wie Bäcker oder Metzger fehlen allerdings, dafür besitzt Gabolshausen reichlich Gewerbe. Sechs Handwerksbetriebe befinden sich im Ort, dazu zwei landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe und mehrere kleine Nebenerwerbsbetriebe. Sie profitieren besonders davon, dass der Ort schon seit Jahren vollständig mit einem Glasfasernetz ausgestattet ist.
Ein weiteres Kennzeichen sind die vielen – und meist schmuck hergerichteten – Fachwerk- und Sandsteinhäuser. Dazu gehört das schon erwähnte Torhaus, das einst einen Schäfer beherbergte, jetzt aber nach der Sanierung für den Kriegerverein als Treffpunkt fungiert. Die Jugend hat sich dagegen im ehemaligen Rathaus einen Clubraum eingerichtet.
Zwei kunsthistorische Kleinode
Darüber hinaus verfügt das Dorf über zwei kunsthistorische Kleinode. Zum einen befindet sich in der Kirche mit ihrem ungewöhnlichen achteckigen Turm eine Riemenschneiderfigur und im Dorfkern der schönste Rokoko-Bildstock Unterfrankens – jedoch in einer Kopie, das Original wird in Würzburg aufbewahrt.
Mit den Haßbergen im Rücken und mehreren Radwegen in der Umgebung gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen. Das anmutige Wasserschloss Brennhausen ist nach einem kurzen Spaziergang zu erreichen.
Hier kommt das neue Rätsel
Die Umgebung des Orts, der in der heutigen Aufgabe gezeigt wird, unterscheidet sich kolossal von der des Grabfeld-Dorfes. Fast von allen Seiten reicht der Wald bis an die Häuser heran, weshalb der Ort bei Touristen und Besuchern aus der Umgebung recht beliebt ist.