Eine lange Tagesordnung war es für Dina Walter. Die Managerin der NES-Allianz, die Hannah Braungart in deren Elternzeit vertritt, leitete ihre erste Sitzung im Bürgerhaus von Niederlauer. Vom Allianzvorsitzenden Georg Straub wurde sie herzlich willkommen geheißen. Vor allem der Nahverkehrsplan des Landkreises beschäftigte das Gremium.
Ausführlich wird der Plan bei der nächsten Sitzung des Kreistages vorgestellt. Aber der Nahverkehrsbeauftragte am Landratsamt, Ronald Ziegler, gab für die Mitglieder der NES-Allianz schon einen Einblick mit einem Schwerpunkt auf die betroffenen Gemeinden. Ziegler freute sich, dass Heustreu künftig mit einem "sauberen Stunden-Takt" an das Hauptnetz angeschlossen sei, gleiches gelte für Hohenroth. "Ganz wichtig ist uns die Verbindung nach Münnerstadt insbesondere als Schulstandort", betonte Ziegler bei seiner Kurzpräsentation.
Münnerstadt hat einen besonderen Platz
Wie wichtig Münnerstadt ist, machte auch Strahlungens Bürgermeister Johannes Hümpfner deutlich. Ihm fehlte eine direkte Bus-Verbindung dorthin, der Umweg über Bad Neustadt sei wenig hilfreich für die vielen Schülerinnen und Schüler in Gymnasium oder BBZ. Nahverkehrsbeauftragter Ziegler nahm die Anregung entgegen, man sei auch diesbezüglich schon mit dem Landratsamt in Bad Kissingen im ständigen Austausch.
Hinweise, wo beispielsweise Haltestellen in den Gemeinden fehlen, nehme er gerne auf, so Ziegler weiter. Ansonsten kamen Themen wie der Wabentarif oder der Azubi-Shuttle zur Sprache, die auch in der Kreistagssitzung besprochen werden sollen.
Dr. Maike Hamacher, Managerin der Ökomodellregion Rhön-Grabfeld am Landratsamt, gab dem Gremium einen Einblick in ihre Arbeit. Mit Ablauf des Jahres 2023 endet die aktuelle Projektphase. Landrat Thomas Habermann befürwortet eine Weiterführung, der Kreistag wird darüber in diesem Jahr befinden.
Öko-Managerin Hamacher wünscht sich eine stärkere Beteiligung der Kommunen, auch deshalb stellte sie gerne ihre Arbeit in der NES-Allianz vor. Schwerpunkt der Arbeit sei die Ausweitung des Öko-Landbaus in der Region und vor allem die Vermarktung der Produkte. "Bio und Regional ist die Devise", so Hamacher.
Kommunen sollen noch mehr an Öko denken
15 Prozent der Betriebe im Landkreis wirtschafteten ökologisch auf 18 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen. Das sei etwas über dem Bayern-Durchschnitt, aber noch hinter dem Stand im Nachbarlandkreis Bad Kissingen, erläuterte Hamacher. Sie sähe es gerne, wenn weitere Kindergärten oder Festveranstalter auf Bio-Lebensmittel umsteigen würden.
Sandra Lehnert von der NES-Allianz nannte 20 Projekte, die über das Regionalbudget der NES-Allianz 2022 gefördert worden seien. Als Schwerpunkte 2023 wurden nach kurzer Diskussion die Punkte Ortsentwicklung und Ehrenamt festgelegt, die dann als besonders förderfähig eingestuft werden. Über die Themen Barrierefreiheit referierte Lisa Reupke vom Amt für Senioren und Menschen mit Behinderung am Landratsamt zusammen mit dem Behindertenbeauftragten Thomas Bruckmüller, dem Bürgermeister von Wollbach.
Der kritische Blick für mehr Barrierefreiheit
Die beiden erwähnten die Besprechungstermine mit Kommunen. Dabei gehe es darum, Hindernisse für Rollstuhl- oder Rollatorfahrer ausfindig zu machen, die sich ohne großen finanziellen Aufwand beseitigen ließen. Eine Checkliste des Amtes helfe, solche Hindernisse zu dokumentieren. Beide boten ihre Unterstützung auch für Kommunen der NES-Allianz an.
Über Fördermöglichkeiten und den neuen ILE-Handlungsleitfaden des Amtes für Ländliche Entwicklung in Würzburg referierte Julia Gerstberger. Sandra Lehnert bilanzierte schließlich 86-Ferienprogramm-Termine mit 650 Kindern und einen erfolgreichen Seniorentag mit 203 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Frisch aufgelegt sei der Flyer über E-Bike-Touren. Die Erarbeitung der dazugehörigen Allianz-Radwege sei aber noch nicht vollständig abgeschlossen.