
Einmal mehr liefert die NES-Allianz eine Initialzündung für eine Idee, die sich schon in vielen Köpfen eingenistet hat, aber noch nicht recht umgesetzt wurde. Es geht um ein Vermarktungsnetz für regionale Produkte, an dem auch die Öko-Modellregion intensiv arbeitet und weshalb die verantwortliche Projektmanagerin bei der Sitzung der Lenkungsgruppe der NES-Allianz in Wülfershausen anwesend war.
Hinter der Idee stecke das Ziel einer Stärkung der Bezugsmöglichkeiten und des Absatzes regionaler Produkte, erklärte Maike Hamacher. Im Vorfeld habe es schon Überlegungen für eine Markthalle gegeben. Vor einer Konkretisierung sollte aber erst einmal das Interesse in der Bevölkerung abgefragt werden, was dann in Form einer Onlineumfrage bewerkstelligt wurde.
Umfrage mit rund 500 Teilnehmern
Rund 500 Teilnehmer hatten sich im März an der Umfrage beteiligt. Die Fragen zielten zum Beispiel auf Prioritäten beim Kauf von Lebensmitteln, wobei sich herausgestellt habe, dass Geschmack und Frische als wichtigstes Kriterium beim Einkauf gelten. Knapp die Hälfte der Befragten kauft in größeren Lebensmittelmärkten ein, ist ein weiteres Ergebnis. Die Unterstützung regionaler Betriebe sowie faire Preise für Erzeuger rangieren an zweiter Stelle. Ein günstiger Preis hatte von den abgefragten Kriterien die geringste Bedeutung.
Im Hinblick auf zukünftige Schritte wurde abgefragt, welche Bedingungen für einen verstärkten Kauf regionaler Produkte erfüllt sein müssten. Etwas überraschend war als wichtigstes Kriterium ein möglichst geringer Anfall von Verpackungsmüll angegeben worden. Als fast ebenso wichtig wurden ein breites Sortiment und eine hohe Verfügbarkeit sowohl in einer zentralen als auch in der gewohnten Einkaufsstätte unter dem Stichwort "kurze Wege" genannt.
Insgesamt hat die Umfrage das verstärkte Interesse an einer besseren, unkomplizierten Vermarktung regionaler Produkte bestätigt, fasste NES-Allianz-Managerin Hannah Braungart das Ergebnis zusammen. Im Mai soll es deswegen einen runden Tisch mit Akteuren aus den Bereichen der Erzeugung, Handel und Politik geben.
In der Lenkungsgruppe gab es einhellige Zustimmung für die Initiative und eine lebhafte Auseinandersetzung über mögliche Ansätze, wie etwa eine reibungslose Lieferkette aussehen könnte und ob eine zentrale Vermarktung sinnvoll erscheint. Das Thema soll auf jeden Fall weiter vertieft und vorangetrieben werden.
Ergebnis der Ausschreibung des Regionalbudgets
Großen Anklang habe auch wieder die erneute Ausschreibung eines Regionalbudgetsgefunden, fuhr die Projektmanagerin fort. 33 Anträge auf Förderung von Kleinprojekten sind eingereicht worden, 20 können aber nur für das Budget von insgesamt 100.000 Euro berücksichtigt werden.
Heustreus Oberhaupt Ansgar Zimmer berichtete von Unmut in seinem Gemeinderat, weil seine Gemeinde nicht zum Zuge gekommen sei, während andere Kommunen sogar mehrfach in den Genuss einer Förderung gelangten. Hannah Braungart erwiderte jedoch, dass es nicht um regionale Aspekte einer gleichmäßigen Verteilung gehe, sondern um einen Wettbewerb der Qualität, die von einer unabhängigen Jury beurteilt wird. Ein wichtiger Gesichtspunkt sei dabei, wie stark ehrenamtliches Engagement durch eine Zusage ausgelöst werden könnte.
Zu guter Letzt berichtete Hannah Braungart, dass unter Regie der Arbeitsgruppe "Senioren" am 11. Mai in der Bad Neustädter Stadthalle der erste Seniorennachmittag mit musikalischer Begleitung stattfindet. Die Bewirtung übernehmen Vertreter aus den Allianz-Kommunen. Schließlich teilte die Projektmanagerin noch mit, dass zum Thema Innenentwicklung zwei Workshops im Mai und Juni angeboten werden.
Ich verstehe das verstärkte Interesse sehr gut.