Die Patientinnen und Patienten der Allgemeinarztpraxis von Dr. Torsten Zauper, der im Januar 2024 gestorben war, müssen sich nun doch einen neuen Hausarzt suchen: Derzeit versieht dort vertretungsweise Dr. Peter Metz den ärztlichen Dienst. Doch am 30. Juni wird die Praxis endgültig schließen, sofern sich bis dahin nicht doch noch ein dauerhafter Nachfolger für Torsten Zauper findet. Das gab Zaupers Witwe Sandra Zauper auf Nachfrage dieser Redaktion bekannt.
Nach dem Tod ihres Mannes hatte sich Sandra Zauper froh gezeigt, mit Peter Metz einen Vertreter für den Praxisinhaber gefunden zu haben. Metz, der Ende 2023 seine eigene Praxis in Windhausen aufgegeben hatte, war eingesprungen, weil er Sandra Zauper "gerne unterstützen" wollte, sagte er damals. "Ich werde aber keinesfalls die Praxis dauerhaft übernehmen", so Metz. Die Versorgung der Patienten war damit zunächst bis 30. Juni 2024 gesichert.
Warum ein interessierter Mediziner doch nicht die Praxis in Bad Neustadt übernimmt
Drei sogenannte "Witwen-Quartale", also bis 30. September 2024, blieben Sandra Zauper nach dem Tod ihres Manns gemäß den Richtlinien der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) Zeit, einen neuen Inhaber für die Praxis zu finden. Sie hatte sich Anfang Februar im Gespräch mit dieser Redaktion hoffnungsvoll gezeigt, dass sich bis zum 1. August oder spätestens 1. September ein Nachfolger findet.
Doch das hat sich laut Sandra Zauper nun zerschlagen, denn ein Nachfolge-Kandidat habe sein Interesse zurückgezogen. "Das ist sehr schade. Aber die Zeit war ihm zu knapp bis zum 30. September, außerdem hat er bisher auch keine Zusage für eine finanzielle Förderung erhalten", so Sandra Zauper. Deshalb habe sie jetzt entschieden, die Praxis zum 30. Juni zu schließen, wenn sich bis dahin nicht doch noch ein Nachfolger findet.
"Für die Patientinnen und Patienten ist das natürlich nicht schön", so Zauper. "Aber ich kann ja nicht ewig suchen. Die ständige Ungewissheit zehrt zudem an mir, meiner Familie und den drei verbliebenen Mitarbeitenden". Ihr selbst gehe es jedoch gut mit der Entscheidung, die sie zu ihrem eigenen und dem Wohl ihrer Familie getroffen habe. Die Patienten können laut Zauper ab sofort bis zum 20. Juni 2024 ihre Unterlagen abholen.