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Salz
Nach über 20 Jahren in Salz: Rosi und Luigi Pagliuca hören auf und so geht es mit dem Restaurant jetzt weiter
Rosi und Luigi Pagliuca waren viele Jahre lang ein fester Bestandteil des Gemeindelebens in Salz. Nun freuen sie sich auf mehr Freizeit. Es gibt einen Nachfolger.
Roswitha und Luigi Pagliuca (rechts) sagen 'Arrivederci'. Nach über 20 Jahren Restaurantbetrieb in Salz hört das Ehepaar auf. Vincenzo Detta, der schon seit vielen Jahren mit ihnen zusammenarbeitet, übernimmt das Ristorante Da Luigi.
Foto: Sigrid Brunner | Roswitha und Luigi Pagliuca (rechts) sagen "Arrivederci". Nach über 20 Jahren Restaurantbetrieb in Salz hört das Ehepaar auf.
Sigrid Brunner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:47 Uhr

Über 40 Jahre stand Luigi Pagliuca am Pizzaofen, an Silvester wird es das letzte Mal sein. Der Restaurantbesitzer und seine Ehefrau Roswitha hören auf. Das Ristorante Da Luigi ist seit 2001 ein fester Bestandteil der Gemeinde Salz. So soll es auch bleiben. Es gibt einen Nachfolger. Vincenzo Detta, der seit über 30 Jahren neben Luigi Pagliuca am Pizzaofen steht, übernimmt das Restaurant. 

Luigi Pagliuca wurde in einem kleinen Dorf in der Nähe von Salerno südlich der Amalfiküste geboren. 1978 kam der heute 61-Jährige nach Deutschland. Eigentlich hatte er nicht vor, länger als ein paar Jahre zu bleiben und eigentlich hatte er anfangs auch nicht im Sinn, Pizzabäcker zu werden. Pagliuca hatte in seiner Heimat das Friseurhandwerk gelernt. 1980 trat aber etwas ein, das ihn zum Bleiben brachte. Zu der Zeit arbeitete er in einer Pizzeria in Maßbach. Dort traf er auf seine spätere Ehefrau Roswitha, besser bekannt als Rosi.

2002 wurde die Gastwirtschaft in Salz erworben

Die Beiden hatten eine Gemeinsamkeit: Die Maßbacherin hatte den gleichen Beruf wie der Italiener gelernt. Dem sollte sie aber nur noch ein paar Jahre treu bleiben. 1987 gründete Luigi Pagliuca zusammen mit seinem früheren Chef in Mühlbach direkt an der Kurhausstraße die Pizzeria St. Lucia. Vier Jahre später, 2001, kauften er und seine Frau die leerstehende Gastwirtschaft an der Sälzer Hauptstraße gegenüber der Kirche. Sie renovierten das Haus und eröffneten dort das Ristorante Da Luigi. 

"Ich habe mir sehr viel selbst beigebracht", blickt Luigi Pagliuca auf seine Anfangsjahre als Pizzabäcker zurück. Als er nach Deutschland gekommen war, wohnte er zunächst in Westfalen. Auch dort war er bereits in einer Pizzeria tätig. "Mein damaliger Chef war ein Super-Koch. Ich habe viel von ihm gelernt." 

Luigi Pagliuca (links) und sein Nachfolger Vincenzo Detta vor dem Pizza-Steinofen.
Foto: Sigrid Brunner | Luigi Pagliuca (links) und sein Nachfolger Vincenzo Detta vor dem Pizza-Steinofen.

Besonderen Wert legt das Gastwirtepaar auf Qualität. "Gute Ware ist sehr wichtig", unterstreichen sie. Ihr erklärtes Ziel ist, in ihrem Restaurant eine familiäre Atmosphäre zu schaffen. Eine wichtige Errungenschaft ist für Luigi Pagliuca außerdem der Steinofen, in dem die Pizzen gebacken werden.  "Ich koche alles gerne", sagt er. Sein besonderes Augenmerk liegt jedoch auf Fischspezialitäten. 

Auf der Speisekarte steht mehr als Pasta und Pizza

Die Zeiten, in denen in einer Pizzeria ausschließlich Pasta und Pizza angeboten werden, seien vorbei, erläutern die Pagliucas. Die Ansprüche der Besucherinnen und Besucher seien gestiegen. Heute würden diese Gerichte wünschen, die sie auch von ihren Urlaubsaufenthalten in Italien her kennen. Besonders freut es sie, dass sie von ihren Gästen viel positive Resonanz erfahren. "Es ist immer wieder schön, wenn einem von den Gästen Anerkennung und Zufriedenheit entgegenkommen", meint Luigi Pagliuca. "Man muss freundlich sein und das Essen muss schmecken", fasst er sein Erfolgskonzept zusammen.

Wie nahezu allen Gastwirten, so macht auch den Pagliucas in letzter Zeit der Personalmangel zu schaffen. Es kann durchaus vorkommen, dass der Koch seiner Frau im Service helfen muss. "Es ist nicht einfach, gutes Personal zu bekommen", betont er. "Die Gastronomie hat es momentan nicht leicht."

Der Rückzug der Pagliucas hat jedoch nichts mit der aktuellen Problemlage zu tun. Der Ruhestand ist lange geplant. Rosi, die 64 Jahre alt ist, und Luigi Pagliuca fassten schon vor rund zwei Jahren ins Auge, dass Ende 2022 für sie Schluss ist. An Silvester bedienen sie zum letzten Mal ihre Gäste. Darunter werden sich viele Freunde und Bekannte befinden. "An dem Abend werden wir feiern", blicken sie voraus. 

Die Pagliucas haben viele Freunde unter ihren Gästen gewonnen

Auch wenn sie sicherlich ihr Restaurant vermissen werden, so freuen sie sich auf deutlich mehr Freizeit. Diese wollen Rosi und Luigi Pagliuca vor allem mit Ausflügen und Reisen füllen. "Wir haben immer nur gearbeitet", sagen sie. Nun möchten sie gerne Deutschland näher erkunden und natürlich auch Italien. "Außerdem wollen wir mal mit Freunden zusammen sein, wie es sich gehört und nicht erst spät am Abend hinzustoßen", sagt Rosi Pagliuca. Salz und Bad Neustadt werden sie weiterhin verbunden bleiben. "Wir haben unter unseren Gästen viele Freunde gewonnen", betont das Ehepaar, das in Maßbach lebt. "Wir hören mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf."

Umso erleichterter und glücklicher sind die langjährigen Restaurantbesitzer, in Vincenzo Detta einen Nachfolger gefunden zu haben. Detta ist in der Nähe des Dorfes von Luigi Pagliuca aufgewachsen. Sie kennen sich schon sehr lange. Vor 35 Jahren überredete Pagliuca ihn, bei ihm zu arbeiten. Seitdem stehen sie gemeinsam am Pizzaofen. Sein Nachfolger ist 55 Jahre alt und lebt mit seiner Familie in Salz. 

Vincenzo Detta freut sich auf die neue Herausforderung, nicht nur Mitarbeiter, sondern hauptverantwortlich zu sein. Über etwas würde er sich jedoch noch mehr freuen: "Wenn die Kunden dem Restaurant treu bleiben."

 
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