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Ostheim
Nach Party-Ausschreitungen in Ostheim: Polizei identifiziert mehrere Tatverdächtige
Polizeibeamte waren bei einem Einsatz in Ostheim attackiert worden. Nach der Auswertung zahlreicher Videos wird nun gegen vier Tatverdächtige ermittelt.
Als die Polizei in der Nacht von Dreikönig eine Party in Ostheim auflösen wollte, wurden Einsatzkräfte mit Flaschen beworfen. Gegen vier Jugendliche wird nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Im Bild die Marktstraße Richtung Parkplatz Streuwiese.
Foto: Thomas Hohmann/Feuerwehr Ostheim | Als die Polizei in der Nacht von Dreikönig eine Party in Ostheim auflösen wollte, wurden Einsatzkräfte mit Flaschen beworfen. Gegen vier Jugendliche wird nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 09.02.2024 16:16 Uhr

Aus einer Ruhestörung wurde ein Angriff auf die Polizei: In der Nacht von Freitag auf Samstag, 7. Januar, war eine Party in Ostheim (Lkr. Rhön-Grabfeld) völlig aus dem Ruder gelaufen. Nach der Einladung eines 19-Jährigen über Social Media kamen über 300 Gäste und machten lautstark Party auf der zentralen Marktstraße im Rhönstädtchen. Als die Polizei die Feier auflösen wollte, wurden die Einsatzkräfte von mehreren Gästen attackiert.

Die Kriminalpolizei Schweinfurt hatte die Ermittlungen aufgenommen, der Verdacht des Landfriedensbruchs und der gefährlichen Körperverletzung stand im Raum. Wie das Polizeipräsidium Unterfranken mitteilt, konnten nun mehrere Tatverdächtige identifiziert werden. Gegen sie wird ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Partygäste warfen Flaschen auf Polizisten

Wie berichtet, war die Polizei am 7. Januar um 0.20 Uhr über eine Ruhestörung in Ostheim informiert worden. Nach einem Gespräch mit dem 19-jährigen Veranstalter wollten die Beamten die Feier mittels Lautsprecherdurchsagen auflösen. Aus einer Gruppe von rund 50 Personen wurden die Einsatzkräfte dabei mit Flaschen beworfen und massiv beleidigt, so die Polizei.

Mit Unterstützung einer Vielzahl weiterer Streifen aus dem Bereich Main-Rhön und dem angrenzenden Thüringen und Hessen konnte die Situation schließlich unter Kontrolle gebracht werden. Einsatzkräfte wurden hierbei nicht verletzt.

Kripo identifiziert vier Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren

Die Kriminalpolizei Schweinfurt setzte bei ihren Ermittlungen stark auf Bilder und Videos, die in der Tatnacht von Beteiligten, aber auch Anwohnern und unbeteiligten Zeugen aufgenommen wurden. Über zahlreiche Vernehmungen, Bodycam-Aufnahmen, Recherchen in den sozialen Medien sowie rund 15 Hinweisen, die über das Medien-Upload-Portal der Polizei eingegangen waren, haben die Beamten wichtige Erkenntnisse zum Tatablauf und den Tätern gewonnen.

Hierdurch konnten zwei Tatverdächtige im Alter von 16 und 19 Jahren identifiziert werden, gegen die nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, tätlichen Angriff auf Polizeibeamte und Beleidigung ermittelt wird, teilt das Polizeipräsidium Unterfranken mit. Ein weiterer 16-Jähriger muss sich wegen Beihilfe und Anstiftung zur versuchten gefährlichen Körperverletzung und zum tätlichen Angriff verantworten. Zudem läuft gegen einen 15-Jährigen ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung und Hausfriedensbruch.

Keine weiteren Ermittlungen wegen Landfriedensbruch

Der Tatverdacht des Landfriedensbruchs gegen die rund 50 Personen hat sich nach einer ersten Prüfung durch die Staatsanwaltschaft Schweinfurt nicht erhärtet. Die Auswertung der 42 Smartphones, die in der Tatnacht von der Polizei vor Ort eingesammelt wurden, ist laut Polizei abgeschlossen. Auch das Medien-Upload-Portal, das die Beamten für Zeugenhinweise eingerichtet hatten, wurde inzwischen wieder abgeschaltet.

 
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  • gowell70@yahoo.de
    In den vergangenen drei Pandemie-Jahren hatte die Polizei genug damit zu tun, Ausgangssperren, Versammlungsverbote und Maskenpflicht zu kontrollieren und zu sanktionieren.

    Dies waren politische Vorgaben, hat aber trotzdem bei vielen Jugendlichen dazu beigetragen, die Polizei als Feindbild und Spaßbremse zu sehen.

    Heute 16-Jährigen fehlen ein paar Jahre, in denen man eigentlich vieles erlernt, unter anderem auch eine Feierkultur, ohne gleich bei jedem Anlass komplett zu eskalieren.

    Wenn man solche Events wie auch den in Ostheim von dieser Seite betrachtet, dann könnte man erkennen, daß es eben vieles gibt, was erstmal wieder erlernt werden muß.

    Ich wundere mich schon, wie hier etliche Leute gesetzten Alters einen rigorosen Polizeistaat fordern und dabei selbstgerecht die eigene Jugend zum Maßstab nehmen.

    Es ist logisch, daß Tätlichkeiten anderen Menschen und auch der Polizei gegenüber keine gute Idee sind, trotzdem sollte die Verhältnismäßigkeit passen.

    Auf allen Seiten!
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  • ra.kellermann@gmx.de
    § 417 StPO: beschleunigtes Verfahren und "Strafe auf den Fuß"
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  • MoinPast
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  • zwrecht@aol.com
    Ob das Ganz nun ein verhältnismäßiger Einsatz war? Unsere Jugend hat vielleicht auch daraus gelernt, dass man im bayerischen Freistaat wegen vier Jugendlichen bei dreihundert "Gästen" auch gerne mal 50 des Landesfriedensbruch verdächtigt. Deeskalation stand hier wohl nicht im Mittelpunkt. Man ruft die Polizei aus drei Bundesländern zusammen und rückt so an! Was werden wir von den Flaschenwerfern hier in der Presse-in der Öffentlichkeit hören? Da es hier um Kinder/Jugendliche 15 Jahre! handelt wird man gar nichts hören. Das Resultat von fragwürdigen Aufrufen von Denunziation und ungenehmigten Bildmaterial brachte vier Jugendliche als Täter. Das waren also die "Berliner Verhältnisse". Hmm, die Party ist sicherlich aus dem Ruder geraten! Aber Polizeieinsatz? Von Anfang an "fuhren mehrere Streifen der Mellrichstädter Polizei und angrenzender Dienststellen zum Ort des Geschehens". Zu einer Party. Dann doofe Sprüche aus der Menge! Ist das deeskalierend. Da überrascht mich nix!
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  • MoinPast
    Wieder ein so ein Schlaumeier, der im nahheinein alles besser weiß! Kommt keine Polizei, ja wo bleiben sie denn, kommt genug Polizei, so ein Aufstand!! Wahrscheinlich ist es mittlerweile normal, daß so gefeiert wird und dann die provozierenden Einsatzkräfte, denen ja sonst langweilig ist, anzugreifen! Traurig!!
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  • gowell70@yahoo.de
    In Rhön -Grabfeld rücken auch schon mal drei Streifen wegen eines vermutlich gestohlenen Verkehrsschildes aus,
    nur um dann festzustellen,
    daß das Schild weg ist.

    Beschäftigungstherapie für Staatsbeamte?
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  • MoinPast
    Dabei hatten sie das ja anscheinend schon vorher festgestellt, aber bestimmt nicht aufgrund Überbeschäftigung!? Und war es jetzt überhaupt gestohlen? Ironie aus, Sorry
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  • gowell70@yahoo.de
    Entschuldigung angenommen!
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  • chjoachim@web.de
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • gowell70@yahoo.de
    ...stimmt!
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  • Albatros
    Faszienierend, wie manche Menschen sich ihr Wertewelt zurecht legen. Da sucht man verzweifelt nach Argumenten, womit man die Straftäter entschuldigen könnte, notfalls waren eben die Einsatzkräfte schuld. Absolut erbärmlich was Sie hier von sich geben, bleibt zu hoffen, dass Sie keine Kinder haben, welche glauben, dass immer die Anderen schuld sind und dass im Zweifel immer Dritte für das eigene Versagen den Kopf hinhalten müssen.
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  • gowell70@yahoo.de
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  • gowell70@yahoo.de
    Da es bisher kein Gerichtsurteil in dieser Angelegenheit gibt gilt auch hier die Unschuldsvermutung und es ist nicht angebracht, von Straftätern zu schreiben.
    Mag ja sein, daß sich Manche daneben benommen haben, dies ist aber noch lange kein Grund, eine derartige Blaulicht-Orgie zu veranstalten.
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  • Albatros
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  • Albatros
    Wie schreiben Sie in Ihrem oberen Kommentar: "Ich wundere mich schon, wie hier etliche Leute gesetzten Alters einen rigorosen Polizeistaat fordern und dabei selbstgerecht die eigene Jugend zum Maßstab nehmen". Aus welchem politischen Lager diese Parolen kommen, ist hinlänglich bekannt, es sind die gleichen Leute, welche mit Transparenten herumlaufen, auf denen A.C.A.B. steht. Und wie viele Polizeibeamte jedes Jahr zum Teil schwer verletzt werden, können Sie dem jährlichen Bericht des Bundeskriminalamtes entnehmen. Verschonen Sie mich mit Ihren linken wachsweichen Argumenten.
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  • gowell70@yahoo.de
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  • gowell70@yahoo.de
    A.C.A.B.

    Das ist das Namenskürzel unserer bundesdeutschen Außenministerin

    Annalena Charlotte Alma Baerbock

    wenn ich da richtig informiert bin.

    Trotzdem weiß ich jetzt nicht,
    wo Sie da einen Zusammenhang
    zu meiner politischen
    Grundeinstellung sehen!?

    Was das ganze mit der Darstellung der Polizeimacht in Ostheim v.d.R. zu tun hat kann gern Ihr Geheimnis bleiben,
    Sie müssen sich nicht weiter erklären!

    Dennoch:

    Wenn Sie das Wort 'Lager' verwenden,
    dann schwant mir nix Gutes!
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  • felix7schilling@gmail.com
    Bei 300 Gästen stellt sich eigentlich nicht die Frage, ob der Einsatz der Polizeibeamten verhältnismäßig war oder nicht. Wenn aufgrund von Flaschenwürfen etc. die Polizei gefährdet wird, ist die Situation meiner Meinung nach definitiv deeskalierend.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    @Albatros: ich stimme ihnen zu allerdings kommt man schon ins Grübel ob der Auwand sich geleohnt hat. Von den unzähligen Partygästen die sich wohl zum Großteil asozial benommen haben müssen sich jetzt vermutlich vier vor Gericht verantworten.

    Alle anderen erkennen nun, dass man sich in Deutschland alles mögliche ungestraft erlauben darf. Ja und was die vier betrifft - mehr als einen Denkzettel wird es wohl kaum geben.

    Das von ihnen angedeutete desaströse Signal wird unweigerlich folgen und weiter gehts im verkorksten Leben der Beteiligten.

    Wer Flaschen auf Personen wird kann nicht ganz rund laufen, das steht fest.
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  • Albatros
    Jetzt sind die Gerichte in der Pflicht, endlich ein klares Signal zu senden. Strafen zu verhängen, welche wirklich weh tun und gleichermaßen allen Sicherheit- und Rettungskräften zu zeigen, dass der Rechtsstaat hinter ihnen steht. Wer Flaschen oder andere gefährliche Gegenstände auf Polizei oder Rettungskräfte wirft, der nimmt in Kauf, dass diese Personen schwer verletzt werden. Wem eine solche Straftat nachgewiesen werden kann, der sollte mit einer Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr, und dies ohne Bewährung, bestraft werden.
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