
Nun ist die Katze aus dem Sack: Oettinger Getränke wird künftig Karmeliter-Biere brauen und vertreiben, teilt das Unternehmen am Montag mit. "Karmeliter ist Kult", sagt Stefan Blaschak (CEO des Unternehmens). "Es wäre ein enormer Verlust für die deutsche Braukultur und Biervielfalt gewesen, diese starke Marke und ihre urtümlichen Rezepturen zu verlieren", so Blaschak.

Im März 2024 wurde bekannt, dass nach 672 Jahren bei der Traditionsbrauerei aus Salz die Lichter ausgehen werden. "Die Originalrezepturen sind übergeben", bestätigt Noch-Inhaber Herbert Brust auf Nachfrage dieser Redaktion. "Das ist schon schön, dass es den Namen weiter gibt", zeigt sich Brust versöhnlich. Er selbst hatte noch versucht, einen Nachfolger zu finden und Karmeliter-Bräu eine Zukunft am bisherigen Standort zu ermöglichen, was jedoch nicht klappte.
In Salz wird der Betrieb noch im Juni eingestellt. Wie Brust vorige Woche gegenüber dieser Redaktion erklärte, laufe derzeit der Ausverkauf der Getränke der Brauerei. Bier werde schon seit etwa zwei Monaten nicht mehr gebraut.
Das reizt Oettinger an der Marke Karmeliter
"Mit ihrer handfesten Qualität und beeindruckenden Historie passt Karmeliter zu unserem ebenfalls traditionsreichen Familienunternehmen – mit immerhin fast 300-jähriger Geschichte – wie der Kronkorken auf die Flasche", so Oettinger-CEO Blaschak. Mit der neuen Marke im Portfolio gehe Oettinger Getränke einen "weiteren wichtigen Schritt in seiner Neuausrichtung, sich durch eine breitere Aufstellung unabhängiger von Marktgegebenheiten zu machen", heißt es von Unternehmensseite.

Während der Fokus der Diversifizierung auf mehr alkoholfreien Getränken und Innovationen fürs In- und Ausland liege, wie Oettinger mitteilt, verliere der Getränkehersteller aus dem schwäbischen Oettingen auch die Weiterentwicklung seines Kerngeschäfts nicht aus dem Blick.
"Der deutsche Biermarkt schrumpft seit Jahrzehnten, ist aber nach wie vor bedeutend und umsatzstark. Viele Marken haben Potenzial, in den klassischen Segmenten für neue Impulse zu sorgen", erklärt Blaschak. Bei Karmeliter setze Oettinger auf den originären Wachstumspfad von Helles Lager, prüfe aber auch die Fortführung weiterer Klosterbiersorten. In welcher der Braustätten von Oettinger zukünftig gebraut werden soll, ist derzeit noch offen. Fest steht aber: Die Marke Karmeliter wird es weiter geben.
Neue Biere braucht das Land, wie z.B.ein Dunkles Weizen alkoholfrei das ich im Urlaub entdeckte. War das gut Mann, da brauchte es keine Promille drin. Allerweil nur zu jammern, dass der Markt schrumpft hilft ja nicht wenn die Leute Angst vor Schrumpfleber und Unfalltod haben.