
Es ist eine der kleinen, aber ganz besonderen Geschichten am Rande des großen Fußballs. Denn da kursiert ein Video im Netz, gedreht bei der Rückkehr des Mannschaftsbusses von Fußball-Bundesligist Bayer 04 Leverkusen vom Auswärtsspiel in Dortmund. Mittendrin im Gewühl die legendären "Bender-Zwillinge" Lars und Sven, beides Stammspieler von Bayer 04, die schon vor Monaten ihr Karriereende zum Saisonschluss verkündet hatten und ihren Fans ein letztes Mal Lebewohl sagen wollten.
Rhöner Bier als besonderes Abschiedsgeschenk
Und jetzt der Clou der Story: Beide schleppen einen Kasten Karmeliter Hell durchs Bild, prosten den Anhängern zu und verabschieden sich in ihre Rosenheimer Heimat. Wie, Bier der Karmeliter-Bräu aus Salz, aus der Rhön? Wie bitte kommt das denn in die "Pharmaziehochburg" nördlich von Köln? Wir öffnen die Flasche der Aufklärung.

An einem Donnerstagnachmittag - ein paar Wochen ist es her - hatte Karmeliter-Chef Herbert Brust einen Anruf von Oliver "Wuppi" Willutzki erhalten, engagiert beim Bayer-Fanclub "Nordkurve 12". Dessen Anfrage: Ob die Karmeliter-Bräu ein speziell etikettiertes Helles namens "Stadioneck" abfüllen und liefern könne? Den Tipp hatte der Leverkusen-Fan von der Firma Gouerilla aus Maßbach (Lkr. Bad Kissingen) bekommen, die mit Willutzki über den Ankauf von Fanartikeln für den eigenen Shop verbandelt ist.
Eine Meisterleistung in Sachen Logistik
Herbert Brust zögerte keine Sekunde und sagte sofort zu. Im Mail-Eingang lag schon das Layout des Etiketts, mit dem der Brauereiboss zur Druckerei Lang in die Bad Neustädter Innenstadt trabte, die sofort in Produktion ging. Dann ging es in die Füllerei, die Flaschen wurden beklebt und die ersten knapp zwei Paletten "Stadioneck-Helles" machten sich via Spedition Geis auf den Weg Richtung Norden. Vom ersten Kontakt am Telefon bis zur Anlieferung in der Fankneipe "Stadioneck" war gerade mal eine Woche vergangen.
Über 300 Kästen des speziellen Fanbieres sind inzwischen von der Rhön nach Leverkusen gerollt, doch der Durst der Leverkusener auf das Karmeliter-Hell ist noch lange nicht gestillt. Die Zusammenarbeit soll sich fortsetzen und sich hinsichtlich der Menge auch noch steigern. Denn höchstwahrscheinlich gibt es zum Saisonbeginn im August wieder Fußball mit Zuschauern - und die haben bekanntlich äußerst durstige Kehlen. Besonders dann, wenn es das für Nordrhein-Westfalen fast exotische Hell aus der Karmeliter-Bräu gibt.
