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Wülfershausen
Nach Böschungsrutsch auf Autobahnzubringer bei Bad Neustadt: Autofahrer müssen bis in den Sommer Umwege fahren
Aktuell ist nur eine Fahrspur für den Verkehr frei. Während man problemlos nach Bad Königshofen kommt, winkt in die Gegenrichtung eine Umleitung. So geht es nun weiter.
Seit dem Erdrutsch auf der B279 nahe der Auffahrt zur A71 bei Wülfershausen ist eine Fahrspur gesperrt. Nun steht fest, wie es weitergehen soll.
Foto: Norbert Krämer (Archivfoto) | Seit dem Erdrutsch auf der B279 nahe der Auffahrt zur A71 bei Wülfershausen ist eine Fahrspur gesperrt. Nun steht fest, wie es weitergehen soll.
Michael Endres
 |  aktualisiert: 29.03.2024 02:49 Uhr

Seit knapp einem Monat müssen Autofahrerinnen und Autofahrer auf der B279 zwischen Bad Königshofen und Bad Neustadt einen Umweg in Kauf nehmen. Auf Höhe der Autobahnanschlussstelle der A71 war in der Nacht zwischen dem 18. und 19. Februar die Böschung abgerutscht. Damals seien laut Staatlichem Bauamt Schweinfurt etwa 3000 Kubikmeter Bodenmaterial in Bewegung geraten und haben auf einer Länge von gut 35 Metern etwa die halbe Fahrbahnbreite der B279 verschüttet.

Wenige Tage später konnte die Fahrtrichtung Bad Königshofen für den Verkehr wieder freigegeben werden, nachdem massive Betonschutzwände aufgestellt worden sind. Die Verkehrsteilnehmenden in die Gegenrichtung müssen hingegen seitdem die Umleitung über Rödelmaier hinnehmen. Aber wie geht es nun weiter? 

Laut Staatlichem Bauamt müsse aufgrund der Lage und des Umfelds bei der Sanierung "äußerst sensibel" vorgegangen werden, denn der betroffene Bereich liege in einer "komplexen geologischen Störungszone". Außerdem nennt das Amt noch das in unmittelbarer Nähe befindliche Überführungsbauwerk eines Wirtschaftswegs.

Das ist seit dem Erdrutsch passiert

Das Staatliche Bauamt hat daraufhin ein geologisches Fachbüro mit der Begutachtung des Schadens sowie Ausarbeitung eines Sanierungskonzepts beauftragt. Die erste Phase sei nun abgeschlossen – mit dem Ergebnis: Der Erdhaufen kann nicht so leicht von der Straße geräumt werden. Es bestehe die Gefahr, dass es zu unkontrollierten Nachrutschungen samt Folgeschäden kommen könnte, wenn man die unteren Erdmassen wegräumen und somit für eine Entlastung sorgen würde.

Um das zu verhindern, sieht das Sanierungskonzept vor, in der Böschung Stützscheiben in einem Achsabstand von circa fünf Metern über die gesamte Breite und Höhe der betroffenen Böschung zu installieren. Wie das Staatliche Bauamt erklärt, erfolge dafür in einem Abstand von etwa drei Metern ein streifenförmiger und circa zwei Meter breiter Aushub bis hinunter zu einer ungestörten Basis. "Nach derzeitiger Erkenntnis ist dafür ein Aushub bis zu einer Tiefe von bis zu circa neun Metern erforderlich", heißt es in der Mitteilung. Der gewonnene Aushub werde anschließend unter Beimengung von zementhaltigen Bindemitteln zu sogenanntem Erdbeton verarbeitet und in die ausgehobenen Streifen wieder eingebaut.

Wie geht es mit dem Böschungsrutsch auf der B279 jetzt weitern?

Im Ergebnis würden diese Stützscheiben ein "Gerüst" für die vorhandene Böschung bilden. Weitere Bewegungen sollen damit verhindert werden, heißt es vom Staatlichen Bauamt. Erst nach dem Einziehen der Stützscheiben könne das überschüssige Rutschmaterial weggeräumt und abtransportiert werden. Für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer bedeutet das: Die Umleitung bleibt noch länger bestehen.

Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer können aktuell nur in Richtung Bad Königshofen die B279 an der betroffenen Stelle befahren.
Foto: Gerhard Fischer (Archivfoto) | Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer können aktuell nur in Richtung Bad Königshofen die B279 an der betroffenen Stelle befahren.

Im nächsten Schritt werde das beauftragte Büro die Planungen einschließlich der zugehörigen erdstatischen Berechnungen ausführungsreif ausarbeiten. Daraufhin folgt eine Ausschreibung. Nach derzeitiger Planung soll mit den Sanierungsarbeiten vor den Sommerferien begonnen werden. Als Bauzeit werden etwa zwei Monate angesetzt.

Fotoserie

Im Landkreis Rhön-Grabfeld ist der Vorfall nicht der einzige Erdrutsch, der das Staatliche Bauamt im Jahr 2024 ungeplant auf Trab hält. Auf der Staatsstraße 2288 zwischen Schmalwasser und Steinach (Lkr. Bad Kissingen) ist die Böschung an einer Stelle abgerutscht. Zudem wurden dort an weiteren Stellen Böschungsprobleme festgestellt.

 
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  • Roland Albert
    Typisch Bauämter. Jeder weiss was, keiner kann was.
    Noch nichtmal richtig rechnen…
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  • Markus Ecke
    Was in dem Artikel fehlt ist die Thematisierung der hohen Belastung der Anwohner von Rödelmaier und Eichenhausen durch den stark angestiegenen Durchgangsverkehr, bedingt durch die Umleitung. Ein Großteil der Auto und Lastwagenfahrer fahren mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch die Ortschaften. Insbesondere finden Beschleunigungsorgien von der Querungshilfe in Richtung Kreisel in Rödelmaier statt. Auf Schul-/ und Kindergartenkinder welche die Straße überqueren müssen, wird dabei keinerlei Rücksicht genommen.
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  • Michael Endres
    Sehr geehrter Herr Ecke,

    vielen Dank für den Hinweis. In diesem Artikel ging es hauptsächlich erstmal um den aktuellen Stand der Baumaßnahme. Darüber hinaus stellt der von Ihnen angesprochene Punkt aber ein Thema dar. Falls Sie dazu weitere Informationen haben, können Sie sich gerne bei mir melden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Michael Endres, Reporter Redaktion Rhön-Grabfeld

    michael.endres@mainpost.de
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  • Stefan Flessa
    Jetzt frage ich mich ganz dumm:

    1. Wenn man weiß, dass man an einer Störungstelle gebuddelt hat: warum hat man die Böschung dann nicht gleich sicher gebaut (weniger steiler Böschungswinkel oder was auch immer am Maßnahmen möglich ist), sondern erst mal auf Risiko, so nach dem Motto: wird schon gut gehen?

    2. Wenn das nicht das erste mal ist, dass an dieser Stelle die Erde runterkommt: weshalb doktert man erst mal rum und macht es nicht gleich richtig?

    Ach ja, vermutlich kostet es a weng mehr und man wollte sparen. Das ist jetzt in die Hose gegangen.

    Wer billig kauft, der kauft zweimal. Gilt auch für’s Bauen….
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  • Klaus Buechner
    warum genau ? Sollen die Erdmassen unüberlegt und überhastet weg gebaggert werden ? Und wenn dann was passiert sind die Sofafachleute wieder an vorderster Front aktiv.....
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  • Matthias Hochgesang
    Lächerlich, unzumutbar
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  • Sebastian Büchs
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