Seit knapp einem Monat müssen Autofahrerinnen und Autofahrer auf der B279 zwischen Bad Königshofen und Bad Neustadt einen Umweg in Kauf nehmen. Auf Höhe der Autobahnanschlussstelle der A71 war in der Nacht zwischen dem 18. und 19. Februar die Böschung abgerutscht. Damals seien laut Staatlichem Bauamt Schweinfurt etwa 3000 Kubikmeter Bodenmaterial in Bewegung geraten und haben auf einer Länge von gut 35 Metern etwa die halbe Fahrbahnbreite der B279 verschüttet.
Wenige Tage später konnte die Fahrtrichtung Bad Königshofen für den Verkehr wieder freigegeben werden, nachdem massive Betonschutzwände aufgestellt worden sind. Die Verkehrsteilnehmenden in die Gegenrichtung müssen hingegen seitdem die Umleitung über Rödelmaier hinnehmen. Aber wie geht es nun weiter?
Laut Staatlichem Bauamt müsse aufgrund der Lage und des Umfelds bei der Sanierung "äußerst sensibel" vorgegangen werden, denn der betroffene Bereich liege in einer "komplexen geologischen Störungszone". Außerdem nennt das Amt noch das in unmittelbarer Nähe befindliche Überführungsbauwerk eines Wirtschaftswegs.
Das ist seit dem Erdrutsch passiert
Das Staatliche Bauamt hat daraufhin ein geologisches Fachbüro mit der Begutachtung des Schadens sowie Ausarbeitung eines Sanierungskonzepts beauftragt. Die erste Phase sei nun abgeschlossen – mit dem Ergebnis: Der Erdhaufen kann nicht so leicht von der Straße geräumt werden. Es bestehe die Gefahr, dass es zu unkontrollierten Nachrutschungen samt Folgeschäden kommen könnte, wenn man die unteren Erdmassen wegräumen und somit für eine Entlastung sorgen würde.
Um das zu verhindern, sieht das Sanierungskonzept vor, in der Böschung Stützscheiben in einem Achsabstand von circa fünf Metern über die gesamte Breite und Höhe der betroffenen Böschung zu installieren. Wie das Staatliche Bauamt erklärt, erfolge dafür in einem Abstand von etwa drei Metern ein streifenförmiger und circa zwei Meter breiter Aushub bis hinunter zu einer ungestörten Basis. "Nach derzeitiger Erkenntnis ist dafür ein Aushub bis zu einer Tiefe von bis zu circa neun Metern erforderlich", heißt es in der Mitteilung. Der gewonnene Aushub werde anschließend unter Beimengung von zementhaltigen Bindemitteln zu sogenanntem Erdbeton verarbeitet und in die ausgehobenen Streifen wieder eingebaut.
Wie geht es mit dem Böschungsrutsch auf der B279 jetzt weitern?
Im Ergebnis würden diese Stützscheiben ein "Gerüst" für die vorhandene Böschung bilden. Weitere Bewegungen sollen damit verhindert werden, heißt es vom Staatlichen Bauamt. Erst nach dem Einziehen der Stützscheiben könne das überschüssige Rutschmaterial weggeräumt und abtransportiert werden. Für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer bedeutet das: Die Umleitung bleibt noch länger bestehen.
Im nächsten Schritt werde das beauftragte Büro die Planungen einschließlich der zugehörigen erdstatischen Berechnungen ausführungsreif ausarbeiten. Daraufhin folgt eine Ausschreibung. Nach derzeitiger Planung soll mit den Sanierungsarbeiten vor den Sommerferien begonnen werden. Als Bauzeit werden etwa zwei Monate angesetzt.
Im Landkreis Rhön-Grabfeld ist der Vorfall nicht der einzige Erdrutsch, der das Staatliche Bauamt im Jahr 2024 ungeplant auf Trab hält. Auf der Staatsstraße 2288 zwischen Schmalwasser und Steinach (Lkr. Bad Kissingen) ist die Böschung an einer Stelle abgerutscht. Zudem wurden dort an weiteren Stellen Böschungsprobleme festgestellt.
Noch nichtmal richtig rechnen…
vielen Dank für den Hinweis. In diesem Artikel ging es hauptsächlich erstmal um den aktuellen Stand der Baumaßnahme. Darüber hinaus stellt der von Ihnen angesprochene Punkt aber ein Thema dar. Falls Sie dazu weitere Informationen haben, können Sie sich gerne bei mir melden.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Endres, Reporter Redaktion Rhön-Grabfeld
michael.endres@mainpost.de
1. Wenn man weiß, dass man an einer Störungstelle gebuddelt hat: warum hat man die Böschung dann nicht gleich sicher gebaut (weniger steiler Böschungswinkel oder was auch immer am Maßnahmen möglich ist), sondern erst mal auf Risiko, so nach dem Motto: wird schon gut gehen?
2. Wenn das nicht das erste mal ist, dass an dieser Stelle die Erde runterkommt: weshalb doktert man erst mal rum und macht es nicht gleich richtig?
Ach ja, vermutlich kostet es a weng mehr und man wollte sparen. Das ist jetzt in die Hose gegangen.
Wer billig kauft, der kauft zweimal. Gilt auch für’s Bauen….