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Bad Königshofen
Mögliche Einigung zwischen Stadt und Diözese: Verkauf des Haus St. Michael scheint in "trockenen Tüchern"
Zwei Jahre nach der Entscheidung der Diözese, das Tagungshaus St. Michael in Bad Königshofen aufzugeben, soll nach vielen Verhandlungen eine Lösung gefunden sein.
Das Haupthaus des ehemaligen Kilianeums Königshofen könnte nach einem Verkauf unter anderem als Wohnheim für 
Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Musik genutzt werden.
Foto: Hanns Friedrich | Das Haupthaus des ehemaligen Kilianeums Königshofen könnte nach einem Verkauf unter anderem als Wohnheim für Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Musik genutzt werden.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:14 Uhr

Der Verkauf des Haus St. Michael in Bad Königshofen soll nach monatelangen Verhandlungen zum Abschluss gekommen sein. Das jedenfalls ist Informationen aus üblicherweise gut unterrichteten Kreisen zu entnehmen. Bürgermeister Thomas Helbling will sich auf Nachfrage dieser Redaktion zu diesem Thema nicht äußern, erklärt aber, dass Finanzdirektor Sven Kunkel die Medien zu einer Vertragsunterschrift einladen werde.

Wenige Tage nach einem Bericht und einem Kommentar dieser Zeitung Mitte September soll der Finanzdirektor den Bürgermeister von Bad Königshofen kontaktiert und ihm unterbreitetet haben, dass man das erneut erhöhte Angebot der Stadt Bad Königshofen zum Kauf des Haus St. Michael annehmen werde. Ein entsprechender Vertrag werde notariell vorbereitet.

Damit hätte dann die "unendliche Geschichte" um das "Haus St. Michael" doch noch ein gutes Ende im Sinne der Stadt Bad Königshofen gefunden. Jetzt bleibt abzuwarten, wann die Diözese den Vertrag vorlegt und der Verkauf offiziell bestätigt wird. Unklar ist weiterhin, ob Pfarreien des Pastoralen Raumes Bad Königshofen die Möglichkeit bekommen, Räumlichkeiten zu bekommen und dazu einen Mietzuschuss der Diözese zu erhalten. Generalvikar Jürgen Vorndran hatte dies bei seinem Besuch im November vergangenen Jahres. Bislang gibt es auf Nachfrage aus Würzburg dazu allerdings keine Information.

Wie es dann weiter geht? Die Stadt Bad Königshofen kann nach dem Kauf ihr Vorhaben umsetzen und einen Teil des Gebäudes abreißen. Konkret geht es um den Anbau aus dem Jahr 1961 mit Kapelle und Studierzimmern. Bei den Kaufangeboten war auch ein Privatinvestor aus Bad Königshofen "mit im Boot", der allerdings Auflagen der bischöflichen Finanzkammer nicht akzeptieren wollte. Die Diözese hatte unter anderem Zusatzzahlungen für die Dauer von zehn Jahren gefordert, die für den Unternehmer unwirtschaftlich gewesen wären, wie er erklärte.

Dieser Bereich mit der Kapelle aus den 1960er Jahren soll abgerissen werden. Hier könnte dann der Neubau der Grabfeldschule entstehen.
Foto: Hanns Friedrich | Dieser Bereich mit der Kapelle aus den 1960er Jahren soll abgerissen werden. Hier könnte dann der Neubau der Grabfeldschule entstehen.

Er hatte den Plan, den Altbau unter anderem als ein Wohnheim für Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Musik zu nutzen. Entsprechende Räumlichkeiten und Zimmer sowie Küche und Nebenräume wären vorhanden. Eine Idee, die Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel ebenso unterstützen würde wie Schulleiter Elmar Koch. Dazu müsste nun aber die Stadt Bad Königshofen als neuer Eigentümer, diesen Teil des Gebäudes an den Investor verkaufen. "Ich hoffe, die Verantwortlichen der Stadt stehen noch zu ihrem Wort", so der Investor. Der angrenzende Bereich, der die einstigen Studierzimmer aus der Zeit des Kilianeums und die Kapelle umfasst, würde abgerissen. Hier könnte, wie geplant, die neue Schule gebaut werden.

Mittlerweile ist ein kleiner Teil des Inventars des Haus St. Michael in andere Bildungshäuser der Diözese Würzburg verteilt. Dort wird es dringend benötigt, erklärte Anne Hüttner, die in der Diözese für die Bildungshäuser verantwortlich zeichnet. In den vergangenen Wochen kamen dann auch sakrale Gegenstände nach Würzburg oder in Kirchen im Bereich des Grabfelds. Zuvor wurden sie alle registriert und dokumentiert, um nachvollziehen zu können, wohin sie gekommen sind.

Das einstige Kilianeum verfügte über zahlreiche große Gemälde mit biblischen Motiven, die von Bad Königshofener Künstler geschaffen wurden. Einige sind im Archiv des Vereins für Heimatgeschichte. Vorhanden ist auch eine private Chronik, in der historische Bilder belegen, dass das spätere Familienbildungs- und Mehrgenerationenhaus in den 1960er Jahren Knabenseminar und damit ein Ableger des Priesterseminars in Würzburg war. Der emeritierte Weihbischof Helmut Bauer war Direktor des Hauses, Günther Putz, der in der Diözese Leiter der Hauptabteilung für Hochschule, Schule und Erziehung und Domdekan war, leitete das Haus einst ebenso.

 
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