Unterfrankens beliebteste Putzfrau Ines Procter, nicht nur bekannt aus "Fasnacht in Franken", war eigens in die Gartenstadt gekommen. Dort hatte der Karnevalsverein KVSG Gartenstadt besser bekannt als die Stadtgarde. gleich zu zwei Prunksitzungen eingeladen, um gemeinsam das 44. Jubiläum auf schwungvolle und heitere Weise zu feiern.
Staub hatte die Gesellschaft des Humors in ihren vielen Jahren jedoch nicht angesetzt. So blieben nur ein paar Männeroberhäupter mit etwas kahlerer Haarpracht vom Wischmopp zu reinigen, als Ines Procter durch die Gästereihen marschierte.
Motto: "Tanzen, Lachen, Scherzen, seit 44 Jahren Fasching im Herzen"
Zwei Mal "ausverkauftes Haus", tolle Büttenreden, schwungvolle Gardetänze und farbenfrohe Showtanzgruppen mit tänzerischen Geburtstagsgeschenken aus Wargolshausen und Oberthulba – es war einiges geboten. Bischofsheim sandte unter lauten "Halex-Rufen" sein Prinzenpaar "Eva I" und Hollerbollerprinz "Steffen I" in die Gartenstadt. Das Jubiläumsmotto lautete "Tanzen, Lachen, Scherzen, seit 44 Jahren Fasching im Herzen".
Landrat Thomas Habermann sprach von einem " besonderen Aushängeschild der Kreisstadt" und Bürgermeister Michael Werner zollte allen Akteuren vor und hinter der Bühne großen Respekt für die Darbietungen, vor allem dem engagierten Trainerinnenstab.
Nach dem Einzug der Gäste, der eigenen Crew und des Elferrates auf der Bühne, bei dem Sessionsorden und Gastgeschenke ausgetauscht wurden, wurde schnell klar, dass nicht nur die tänzerische Nachwuchsarbeit in der Gartenstadt ganz groß geschrieben wird. Dies unterstrich auch Sitzungspräsidentin Franziska Kneuer, die gemeinsam moderierend mit Stefan Schuck durch das Programm führte.
Zahlreiche Tanzgarden verschiedenen Alters zeigen ihr Können
Die Ministernchen tanzten als "Hawaii-Kids" zum Auftakt auf der Bühne. Erste "Gartenstadt, Bad Neustadt, Franken – Helau-Rufe" schallte durch den Saal. Neben der nächst älteren KVSG-Tanzgruppe, den Sternschnuppen, ließen auch die Mini-Starlights gemeinsam mit den "Milky Ways", das sind die Ältesten des Gastgebers, die WA-KA-GE-Tänzerinnen bei ihren Marschtänzen Stimmung aufkommen.
Den Reigen an Showtänzen eröffneten die Sterntaler unter dem Motto "Monster unter meinem Bett". Die Sternschnuppen suchten schwungvoll das "Töpfchen am Ende des Regenbogen" und die Mini-Starlights hatten unter "Ran an den Speck" einen besonderen Trainingsplan gegen die letzten Weihnachtspfunde parat.
Für Applaus sorgten auch die Gäste-Showtanzgruppen aus Wargolshausen und Oberthulba, bevor die NES-Street-Boys ins Reich der digitalen Spiele einluden. Der Auftritt des KVSG-Männerballetts ist jedes Jahr ein besonderer Höhepunkt, auf den man am Abend hin fiebert. Diesmal tobten sich die Jungs, die von Jessica Kiesel trainiert werden, tänzerisch und unter großem Beifall und Zugaberufen zu "Mario Kart" auf der Bühne schwungvoll aus.
Dass man Tanz und nonverbale Bütt unter einen Hut bekommen kann, unterstrich das Tanztrio mit Cecile Götz, Hannah Frank und Jessi Schmidt, die ihre Tanzeinlage nicht ganz so ernst nahmen.
Urgestein Uli Herde stieg nach längerer Abstinenz wieder in die Bütt
Auch in der Bütt baut der KVSG auf den Nachwuchs. Vom eigenen Vater anmoderiert, bemerkten Sophie und Sarah Schuck, dass ihr Vater vom Putzen keinen Plan habe, die Mutter zum Drachen mutiere und die Oma es einfach machen solle. So der Putzplan der Kids.
Seine Bütt-Premiere feierte Liam Leicht, der als Harry Potter den Gästen einen Zauberkurs gab. Humor-Urgestein Uli Herde stieg nach längerer Abstinenz wieder einmal in die Bütt, diesmal als Neurentner, der sich die Ruhezeit im Leben etwas anders vorgestellt hatte.
Die "Schwarzen Witwen" reisten mit ihren Erbschaften als "Neu-Singles" nach "Malle" und ein Sketch, bei dem ein Stadt- und ein Landpärchen nicht unterschiedlicher sein könnten, sorgte auch ohne Worte für jede Menge Lachsalven. Banane oder gepellte Gelbwurst, stilvoll Sekt oder eine Flasche Bier. Wargolshausens Büttenrednerinnen Jutta Scherl und Nicole Seufert widmeten sich der pubertierend Jugend und erörterten so manches Lebensproblem.
Am Ende luden die Beiden Bürgermeister Michael Werner zum "Bierpong-Duell" ein. Das Match endete 1:1, womit jeder gut leben konnte. "Ich habe Konfetti und Fasching im Herzen" lautete das Thema des Showtanzes der Milky Ways und damit trafen sie passend mitten ins Herz des gastgebenden Jubilars, der sich nachwuchsstark gerüstet auf die Zukunft freut.