zurück
Strahlungen
Mit einem Ticket durch ganz Mainfranken: Bayerns Verkehrsminister würdigt in der Rhön den neuen Verkehrsverbund
Es ist der drittgrößte ÖPNV-Verbund in Bayern: Zum Start des NVM kam Christian Bernreiter. Zwei Landräte gaben beim Festakt jetzt ein klares Bekenntnis zum ländlichen Raum.
Mit dem Bus in die Rhön: Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) beim Festakt zur Verbundraumerweiterung in Mainfranken an diesem Dienstag in Strahlungen.
Foto: René Ruprecht | Mit dem Bus in die Rhön: Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) beim Festakt zur Verbundraumerweiterung in Mainfranken an diesem Dienstag in Strahlungen.
Michael Endres
 |  aktualisiert: 13.01.2025 02:29 Uhr

Sechs- bis achtmal am Tag fährt unter der Woche ein Bus aus dem kleinen Dorf Strahlungen im Landkreis Rhön-Grabfeld in die nächstgelegene Kreisstadt Bad Neustadt. Manche Verbindungen gibt es nur an Schultagen. Am Samstag fährt nur ein Bus, sonntags gar keiner. Jetzt aber wurde Strahlungen zu einem Mittelpunkt des öffentlichen Nahverkehrs in Unterfranken: An diesem Dienstag fand dort der Festakt zur ÖPNV-Erweiterung und dem Start des neuen Verkehrsverbunds Nahverkehr Mainfranken (NVM) statt. Bayerns Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, war eigens in das Rhöndorf gekommen – angereist mit der Buslinie 814, dem Lauertalbus.

Mit dem Verkehrsminister waren Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann, Schweinfurts Landrat Florian Töpper, der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung des NVM, sowie die beiden Oberbürgermeister Christian Schuchardt aus Würzburg und Sebastian Remelé aus Schweinfurt nach Strahlungen gefahren.

Am 1. Januar 2025 war der neue Verkehrsverbund gestartet. Er löst den alten Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken (VVM) ab und ist um einige Landkreise erweitert worden. Für den neuen Verbund kamen zu Stadt Würzburg und den Landkreisen Würzburg, Kitzingen und Main-Spessart jetzt die Landkreise Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen, Haßberge, Schweinfurt sowie die Stadt Schweinfurt dazu.

Auf dem Weg zum Festakt: Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann zeigt beim Busfahrer der Linie 814 von Bad Neustadt nach Strahlungen sein Ticket im Bus vor.
Foto: René Ruprecht | Auf dem Weg zum Festakt: Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann zeigt beim Busfahrer der Linie 814 von Bad Neustadt nach Strahlungen sein Ticket im Bus vor.

Damit ist der NVM laut Bernreiter nach dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) und dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) jetzt der drittgrößte Verkehrsverbund Bayerns. Fast eine Million Menschen in der Region würden dadurch vernetzt, eine Fläche von über 7000 Quadratkilometern sei abgedeckt.

Förderbescheid vom Minister: Verluste sollen ausgeglichen werden

Beim offiziellen Festakt überreichte der CSU-Minister einen Förderbescheid über 3,2 Millionen Euro zur Errichtung des Verbundes. Mit dem Geld werden unter anderem Fahrscheinautomaten aufgerüstet, Haltestellen und Fahrzeuge bekommen ein einheitliches Design. Mit einem Großteil des Fördergeldes werde der Verlust ausgeglichen, den die beteiligten Verkehrsunternehmen durch die jetzt vielfach günstigeren NVM-Tarife haben.

Umfrage
Ted wird geladen, bitte warten...

"Unser gemeinsames Ziel ist es, flächendeckende Verkehrsverbünde zu schaffen", sagte Bernreiter. "Die Tarifsysteme werden übersichtlicher und der Zugang zum ÖPNV wird einfacher." In dem neuen, mainfränkischen Verkehrsverbund ist es jetzt möglich, mit einem einzigen Ticket im gesamten Verbundgebiet zu fahren – egal ob mit Bus, Bahn oder Straßenbahn.

Landräte von Schweinfurt und Rhön-Grabfeld mit Bekenntnis zum ÖPNV auf dem Land

"Richtig so", sagte Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann zum Zusammenschluss von Verkehrsverbünden. Die Förderung von Urbanität, Ballungsräumen und verdichteten Räumen gehe aber zulasten des ländlichen Raums, mahnte er: "Wenn wir den ÖPNV im ländlichen Raum ernst nehmen wollen, dann müssen wir auch eine solche Ausstattung haben, dass wir das Angebot nicht so zusammenschrauben, dass am Ende letztlich nichts mehr übrig bleibt."

Als "Fehlstelle in unserer Region" bezeichnete es der Schweinfurter Landrat Florian Töpper, dass es bislang keinen großen Verkehrsverbund gegeben hatte. "Wir müssen deutlich machen, dass Verkehrswende auch im ländlichen Raum gelingen kann", sagte Töpper am Dienstag und hob positiv das Bedarfssystem "Callheinz" hervor. Dieses flexible Angebot wird mittlerweile – zumindest in Teilen – in den Landkreisen Rhön-Grabfeld, Schweinfurt, Kitzingen, Haßberge und Würzburg angeboten.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Strahlungen
Bad Neustadt
Mellrichstadt
Bad Königshofen
Bischofsheim
Schweinfurt
Würzburg
Kitzingen
Haßfurt
Marktheidenfeld
Michael Endres
Christian Schuchardt
Florian Töpper
Sebastian Remelé
Stadt Schweinfurt
Stadt Würzburg
Thomas Habermann
Verkehrsminister
Verkehrsverbünde
Öffentlicher Nahverkehr
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Peter Heinrich
    Prinzipiell ist ein Nahverkehrsverbund natürlich gut, der hier mal wieder gefeiert wird. Aber die Reaktionen darauf, die ich bisher gelesen habe, sind nicht immer positiv, nur ein Beispiel (es gibt davon mehrere oder auch Kommentare zum NVM und seinen Errungenschaften):
    https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/fazit-nach-erster-fahrt-im-geaenderten-busverkehr-in-schweinfurt-ich-werde-jetzt-wieder-oefter-das-auto-nehmen-art-11683602
    Nicht alles ist Gold, was glänzt.
    Was hier auch nicht erwähnt wird: es gibt für die Neuen kein 365-EUR-Ticket für Schüler, so wie es in vielen anderen Verkehrsverbünden und m bisherigen Verbund Würzburg-Kitzingen-Mainspessart üblich ist (der Landkreis Würzburg legt sogar nochmal 200 EUR drauf für seine Jugendlichen). Alternativ ein 38-EUR - Ticket (früher 29€-Ticket), wie es für Azubis, Beamtenanwärter oder Bundesfreiwilligendienstleistende gibt es für Schüler in Bayern auch nicht. Ob da etwas gefeiert und verkauft wird, was gar nicht so toll ist ?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten