
Großer Bahnhof zum Start des neuen mainfränkischen Verkehrsverbunds am 1. Januar 2025: Nach ihrer Gesellschafterversammlung hatte die Nahverkehr Mainfranken GmbH (NVM) am Dienstag zum Pressegespräch und Fototermin mit den Oberbürgermeistern und Landräten der beteiligten Städte und Landkreise eingeladen. Unterfrankens neue Regierungspräsidentin Susanne Weizendörfer präsentierte das "Ergebnis einer fast 17-jährigen intensiven Zusammenarbeit" und dankte allen Beteiligten "für den gemeinsamen Willen, sich auch auf der Zielgeraden nicht mehr vom rechten Weg abbringen zu lassen".
Die Stadt Würzburg hatte in diesem Sommer nach jahrelangen Verhandlungen ihre Beteiligung an dem Projekt im Sommer überraschend infrage gestellt, weil sie in der Würzburger Großwabe die Fahrgastzahlen im ÖPNV durch eigene Fahrschein-Angebote weiter steigern will. Deswegen mussten Teile des Vertrags neu ausgehandelt werden, die endgültige Zustimmung steht im Würzburger Stadtrat am Donnerstag kommender Woche auf der Tagesordnung.
"Die Probleme konnten einvernehmlich gelöst werden. Es war weniger eine inhaltliche, sondern eher eine zeitliche Herausforderung", erläuterte NVM-Geschäftsführer Christopher Alm am Dienstag.
Sieben Landkreise, zwei Städte - und nur noch ein Fahrschein für alle Strecken
Unabhängig von den Würzburger Sonderfahrscheinen wird es ab dem 1. Januar 2025 im Nahverkehrsverbund der sieben mainfränkischen Landkreise Würzburg, Schweinfurt, Kitzingen, Main-Spessart, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Haßberge und den beiden Städten Schweinfurt und Würzburg für alle ÖPNV-Fahrten nur noch einen Fahrschein für alle Strecken, ein einheitliches Tarifsystem und aufeinander abgestimmte Fahrpläne auf Schiene und Straße geben.

"Der Verkehrsverbund sorgt für ein einheitliches und kundenfreundliches ÖPNV-Angebot", sagte die Regierungspräsidentin. Ein Beispiel: Wäre Schweinfurts Landrat Florian Töpper, derzeit Vorsitzender der NVM-Gesellschafterversammlung, am Dienstag aus einer Gemeinde seines Landkreises mit dem öffentlichen Nahverkehr zum Termin am Dienstag angereist, hätte er noch drei verschiedene Fahrscheine für den Bus zum Schweinfurter Hauptbahnhof, den Regionalzug nach Würzburg und die Straßenbahn lösen müssen.
"Ich bin sehr froh, dass wir heute den drittgrößten Verkehrsverbund Bayerns feiern können. Es mussten eine Vielzahl berechtigter Interessen zusammengeführt werden", so Töpper. Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt sprach in diesem Zusammenhang von einer großen Herausforderung, "weil es auch um die Aufteilung der Einnahmen ging". Das Ergebnis aber "empfinden wir als großen Erfolg".
Spezialangebot zum Start: Tagesticket für 9 Euro
Als spezielles Angebot zum Start des mainfränkischen Verkehrsverbunds wird es in den ersten neun Monaten ein Tagesticket zum Preis von 9 Euro für Einzelpersonen und 27 Euro für Gruppen geben, mit dem das gesamte Tarifgebiet günstig erkundet werden kann.
Zu Beginn können die wichtigsten Fahrscheine, mittelfristig dann alle ÖPNV-Tickets des NVM auch in einer digitalen Version mit einer NVM Tickets-App auf dem Smartphone gekauft und genutzt werden. Außerdem wird der Verbund anstelle der einzelnen Verkehrsunternehmen zum zentralen Ansprechpartner für die Kundinnen und Kunden.
29-Euro-Ticket für Azubis und 365-Euro-Schülerticket laufen weiter
Laut Christopher Alm wird es ab dem 1. Januar einige Tage dauern, bis alle nötigen Umstellungen beim Verbundstart vollzogen sind. Das bayerische 29-Euro-Ticket für Auszubildende und das 365-Euro-Schüler-Ticket können weiter genutzt werden. Die Preise für die Semestertickets für Studierende müssen in Schweinfurt und Würzburg neu ausgehandelt werden. "Der laufende Vertrag geht noch bis Ende März und wird um ein Jahr verlängert", erläuterte der NVM-Geschäftsführer: "Er kann gekündigt werden, wenn man sich auf ein neues Modell verständigt hat."
Im 21. Jh. ist, auch in allen anderen Bereichen, eine Generation v. Umstandskrämern am Werk, die Deutschland in Überregulierung ersticken.
Wenn ich das richtig sehe, wird es für die Meisten teurer. Aber wenn man die Kosten einer Autofahrt ehrlich errechnet, ist sie auch nicht gerade billig. Und wird auch immer teurer.
6er Karte für 2 Waben zB. von Rottendorf nach Würzburg bisher 12,70 €, ab Januar 25 dann 15,70€.
Die Masse der Kunden zahlt also ordentlich drauf, nur damit einige wenige jetzt mit einem Ticket von zB. Röttingen bis nach Fladungen fahren können!
Aber man kann schon auf die Idee kommen, man würde die Erweiterung als Ausrede nutzen um die Preise "in Einzelfällen" leider deutlich anheben zu müssen ...
Schade natürlich, dass es auch das Deutschland Ticket nicht mehr als Papierticket gibt.
Schade aber auch, dass Schüler nicht in den Genuss des vergünstigten Deutschlandtickets von 29 € kommen, obwohl sie bekanntermaßen gar nichts verdienen.
Z.B. bei der VAG (Nürnberg) gibt es das Deutschlandticket auch als Chipkarte. Auf Wunsch sogar mit Bild. Dadurch könnte man seltener nach dem Ausweis gefragt werden.
Wo gibt es konkrete Preisinfos.
Auch den Wabenplan findet man nicht.
Die Mainpost sollte nicht die Preseberichte DES VOM abschreiben sondern recherchieren und konkrete Infos liefern.
Auch eine Recherche zu den Preiserhöhungen erwarte ich.
Nicht einfach nur alles super, alles einfacher - das stimmt vielleicht gar nicht. Z. b Tickets in bestimmten Bereichen nur über die App und noch über die App entwerten. Wer das über Handy nicht machen kann ist benachteiligt z. B. Ältere. Da muss man klar sagen kein Vorteil. Nicht jeder läuft mit Handy fortlfd. durchs Leben und hat Bezahlfuntion auf dem Handy - schon aus Sicherheitsgründen nicht.
Welche Jungspunde haben das alles erdacht und nicht auf Ältere undeinfachen Zugang zu den Tickest gedacht?
Preise müssten doch bei einer solange Vorlaufzeit feststehen. Auch den Wabenplan konnte ich im Detail nirgends finden. Die abgeschrieben Presebericht vom NVM ohne weitere Infos sind nichtssagend.
Da sollte Mainpost recherchieren und mehr Infos liefern
Für mich wird ein Tagesticket 11 % teurer, eine 6er-Karte 20 %, ein Spar-Abo 45 %.
Gut, ich brauche die nicht, wegen Deutschlandticket. Aber das wird ja auch 18 % teurer.
In der Großwabe wird das Spar-Abo "nur" 8 % teurer. Dafür werden da anscheinend die Einzelfahrten 23 % billiger. Tageskarten 17 % und 6er-Karten immerhin 7 %. Denn anscheinend wird die riesige Großwabe zukünftig wie eine ganz normale Wabe berechnet.
Quelle: https://www.nahverkehr-mainfranken.de/
Der Preis in der Stadt Schweinfurt steigt von 1,70Euro mit dem e ticket auf 2,40 € - eticket wird abgeschafft eine saftige Preiserhöhung
für Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen, neue Mitglieder des Verkehrsverbundes, gibt es dieses 365-Euro-Schüler-Ticket aber nicht. Ob mal das 29-Euro-Ticket für Schüler wie versprochen auch mal kommen wird, so wie für Auszubildende, Freiwilligendienst-Leistende oder Beamtenanwärter/innen (die ja zumindest schon ein bisschen Geld verdienen), steht noch in den Sternen ...
Pressemitteilung der bayerischen Staatsregierung:
"Im Herbst 2023 kommt in Bayern das ermäßigte Deutschlandticket für Auszubildende, Studierende und Freiwilligendienstleistende. Für 29 Euro im Monat können junge Menschen mit dem bayerischen Ermäßigungsticket künftig durch ganz Deutschland reisen."
https://www.bayern.de/fuer-29-euro-durch-ganz-deutschland/
Die dürfen das 365 Euro Ticket privat zahlen, da gibt es keine Förderung. Lediglich einzelne Gemeinden oder Kreise zahlen einen Zuschuss.
Und was bitte geschieht nach den 9 Monaten? Preissteigerung damit das Tagesticket wieder uninteressant wird?
das aber vmtl. nur "Wenigfahrer" nutzen werden, für die das D-Ticket mit dann 58,- €/ Monat teurer käme (sonst hätte man das in ca. einer Woche "raus").
Was natürlich (spätestens) ab dem 31.12.25 passiert, weiß zzt. noch niemand so richtig; es ist durchaus möglich, dass eine Menge Leute dann zähneknirschend das NVM-Ticket kaufen müssen, das bei deutlich(!) höheren Kosten deutlich(!) weniger Leistung bietet (aber möglicherweise die Autoindustrie vorsichtig durchatmen lässt)...