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Würzburg/Schweinfurt
Ab 1. Januar: Nur noch ein einziger Fahrschein für sämtliche ÖPNV-Fahrten in Mainfranken
Ein Fahrschein für alle Strecken, einheitliches Tarifsystem und aufeinander abgestimmte Fahrpläne: Bayerns drittgrößter Verkehrsverbund startet in Mainfranken.
Mainfrankens öffentlicher Nahverkehr wird kundenfreundlicher, versprechen Landkreise und Städte: Zwischen Fladungen in der Rhön, dem Hauptbahnhof in Würzburg (im Bild) und Haßfurt gilt dann auf allen Strecken ein einziger Fahrschein.
Foto: René Ruprecht | Mainfrankens öffentlicher Nahverkehr wird kundenfreundlicher, versprechen Landkreise und Städte: Zwischen Fladungen in der Rhön, dem Hauptbahnhof in Würzburg (im Bild) und Haßfurt gilt dann auf allen Strecken ein ...
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 09.12.2024 02:31 Uhr

Großer Bahnhof zum Start des neuen mainfränkischen Verkehrsverbunds am 1. Januar 2025: Nach ihrer Gesellschafterversammlung hatte die Nahverkehr Mainfranken GmbH (NVM) am Dienstag zum Pressegespräch und Fototermin mit den Oberbürgermeistern und Landräten der beteiligten Städte und Landkreise eingeladen. Unterfrankens neue Regierungspräsidentin Susanne Weizendörfer präsentierte das "Ergebnis einer fast 17-jährigen intensiven Zusammenarbeit" und dankte allen Beteiligten "für den gemeinsamen Willen, sich auch auf der Zielgeraden nicht mehr vom rechten Weg abbringen zu lassen".

Die Stadt Würzburg hatte in diesem Sommer nach jahrelangen Verhandlungen ihre Beteiligung an dem Projekt im Sommer überraschend infrage gestellt, weil sie in der Würzburger Großwabe die Fahrgastzahlen im ÖPNV durch eigene Fahrschein-Angebote weiter steigern will. Deswegen mussten Teile des Vertrags neu ausgehandelt werden, die endgültige Zustimmung steht im Würzburger Stadtrat am Donnerstag kommender Woche auf der Tagesordnung.

"Die Probleme konnten einvernehmlich gelöst werden. Es war weniger eine inhaltliche, sondern eher eine zeitliche Herausforderung", erläuterte NVM-Geschäftsführer Christopher Alm am Dienstag.

Sieben Landkreise, zwei Städte - und nur noch ein Fahrschein für alle Strecken

Unabhängig von den Würzburger Sonderfahrscheinen wird es ab dem 1. Januar 2025 im Nahverkehrsverbund der sieben mainfränkischen Landkreise Würzburg, Schweinfurt, Kitzingen, Main-Spessart, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Haßberge und den beiden Städten Schweinfurt und Würzburg für alle ÖPNV-Fahrten nur noch einen Fahrschein für alle Strecken, ein einheitliches Tarifsystem und aufeinander abgestimmte Fahrpläne auf Schiene und Straße geben.

Aufstellung fürs Foto zum Start des neuen Verkehrsverbunds in Mainfranken: (v.li.) Schweinfurts OB Sebastian Remelé, Landrat Thomas Bold aus Bad Kissingen, NVM-Geschäftsführer Christopher Alm, Kitzingens Landrätin Tamara Bischof, Würzburgs OB Christian Schuchardt, Regierungspräsidentin Dr. Susanne Weizendörfer, Schweinfurts Landrat Florian Töpper, Main-Spessart-Landrätin Sabine Sitter, Würzburgs Landrat Thomas Eberth, Landrat Thomas Habermann aus Rhön-Grabfeld, Juliane Chamberlain und Haßberge-Landrat Wilhelm Schneider. 
Foto: Silvia Gralla | Aufstellung fürs Foto zum Start des neuen Verkehrsverbunds in Mainfranken: (v.li.) Schweinfurts OB Sebastian Remelé, Landrat Thomas Bold aus Bad Kissingen, NVM-Geschäftsführer Christopher Alm, Kitzingens Landrätin ...

"Der Verkehrsverbund sorgt für ein einheitliches und kundenfreundliches ÖPNV-Angebot", sagte die Regierungspräsidentin. Ein Beispiel: Wäre Schweinfurts Landrat Florian Töpper, derzeit Vorsitzender der NVM-Gesellschafterversammlung, am Dienstag aus einer Gemeinde seines Landkreises mit dem öffentlichen Nahverkehr zum Termin am Dienstag angereist, hätte er noch drei verschiedene Fahrscheine für den Bus zum Schweinfurter Hauptbahnhof, den Regionalzug nach Würzburg und die Straßenbahn lösen müssen.

"Ich bin sehr froh, dass wir heute den drittgrößten Verkehrsverbund Bayerns feiern können. Es mussten eine Vielzahl berechtigter Interessen zusammengeführt werden", so Töpper. Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt sprach in diesem Zusammenhang von einer großen Herausforderung, "weil es auch um die Aufteilung der Einnahmen ging". Das Ergebnis aber "empfinden wir als großen Erfolg".

Spezialangebot zum Start: Tagesticket für 9 Euro

Als spezielles Angebot zum Start des mainfränkischen Verkehrsverbunds wird es in den ersten neun Monaten ein Tagesticket zum Preis von 9 Euro für Einzelpersonen und 27 Euro für Gruppen geben, mit dem das gesamte Tarifgebiet günstig erkundet werden kann.

Zu Beginn können die wichtigsten Fahrscheine, mittelfristig dann alle ÖPNV-Tickets des NVM auch in einer digitalen Version mit einer NVM Tickets-App auf dem Smartphone gekauft und genutzt werden. Außerdem wird der Verbund anstelle der einzelnen Verkehrsunternehmen zum zentralen Ansprechpartner für die Kundinnen und Kunden.

29-Euro-Ticket für Azubis und 365-Euro-Schülerticket laufen weiter

Laut Christopher Alm wird es ab dem 1. Januar einige Tage dauern, bis alle nötigen Umstellungen beim Verbundstart vollzogen sind. Das bayerische 29-Euro-Ticket für Auszubildende und das 365-Euro-Schüler-Ticket können weiter genutzt werden. Die Preise für die Semestertickets für Studierende müssen in Schweinfurt und Würzburg neu ausgehandelt werden. "Der laufende Vertrag geht noch bis Ende März und wird um ein Jahr verlängert", erläuterte der NVM-Geschäftsführer: "Er kann gekündigt werden, wenn man sich auf ein neues Modell verständigt hat."

 
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  • Fred Reinshagen
    Wenn ich mir all die Kommentare von Insidern ansehe, wird die "Vereinfachung" wahnsinnig kompliziert und abschreckend für Autofahrer! Das ist Werbung fürs Autofahren!

    Im 21. Jh. ist, auch in allen anderen Bereichen, eine Generation v. Umstandskrämern am Werk, die Deutschland in Überregulierung ersticken.
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  • Michael Zink
    So sehe ich das nicht. Komplizierter sollte nichts werden. Wenn man im jetzigen VVM-Gebiet unterwegs ist, ändert sich der Name und halt der Preis. Den Ist-Zustand in den neuen Landkreisen kenne ich nicht, es sollte aber eher einfacher werden. Fahrten zwischen den Landkreisen werden definitiv einfacher.

    Wenn ich das richtig sehe, wird es für die Meisten teurer. Aber wenn man die Kosten einer Autofahrt ehrlich errechnet, ist sie auch nicht gerade billig. Und wird auch immer teurer.
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  • Edith Rösner
    Hallo Mainpost: könnten Sie mal eine knallharte investigative Recherche durchführen wo und ab wann ist die NVM-App gibt?
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  • Winfried Schenkel
    Hier noch ein Beispiel für die unverschämte Preiserhöhung von rund 25 % im neuen Verbund:
    6er Karte für 2 Waben zB. von Rottendorf nach Würzburg bisher 12,70 €, ab Januar 25 dann 15,70€.

    Die Masse der Kunden zahlt also ordentlich drauf, nur damit einige wenige jetzt mit einem Ticket von zB. Röttingen bis nach Fladungen fahren können!
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  • Michael Zink
    Naja, die Erweiterung hat nicht nur Vorteile, wenn man von Röttingen nach Fladungen fahren möchte. Wer z.B. vom Landkreis Würzburg oder MSP in den Landkreis Schweinfurt fährt, dürfte auch profitieren.

    Aber man kann schon auf die Idee kommen, man würde die Erweiterung als Ausrede nutzen um die Preise "in Einzelfällen" leider deutlich anheben zu müssen ...
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  • Christoph Heininger
    Wenn ich das richtig verstehe, ist doch ein Deutschlandticket mit 58 € im Monat immer noch die günstigste Version, da ich es bundesweit in allen ÖPNV Bereichen und den RE und RB nutzen kann.
    Schade natürlich, dass es auch das Deutschland Ticket nicht mehr als Papierticket gibt.
    Schade aber auch, dass Schüler nicht in den Genuss des vergünstigten Deutschlandtickets von 29 € kommen, obwohl sie bekanntermaßen gar nichts verdienen.
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  • Michael Zink
    Wer nicht bundesweit fahren will, sondern nur "in die Stadt" und zurück, oder nur sehr selten, der kann mit anderen Tickets billiger wegkommen.

    Z.B. bei der VAG (Nürnberg) gibt es das Deutschlandticket auch als Chipkarte. Auf Wunsch sogar mit Bild. Dadurch könnte man seltener nach dem Ausweis gefragt werden.
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  • Dieter Hartwig
    Wann kann man die MVM Ticket App Downloaden?
    Wo gibt es konkrete Preisinfos.
    Auch den Wabenplan findet man nicht.
    Die Mainpost sollte nicht die Preseberichte DES VOM abschreiben sondern recherchieren und konkrete Infos liefern.
    Auch eine Recherche zu den Preiserhöhungen erwarte ich.
    Nicht einfach nur alles super, alles einfacher - das stimmt vielleicht gar nicht. Z. b Tickets in bestimmten Bereichen nur über die App und noch über die App entwerten. Wer das über Handy nicht machen kann ist benachteiligt z. B. Ältere. Da muss man klar sagen kein Vorteil. Nicht jeder läuft mit Handy fortlfd. durchs Leben und hat Bezahlfuntion auf dem Handy - schon aus Sicherheitsgründen nicht.
    Welche Jungspunde haben das alles erdacht und nicht auf Ältere undeinfachen Zugang zu den Tickest gedacht?
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  • Bernhard Roschlau
    Der Wabenplan mit Tarifen wurde gestern von mainfranken24.de veröffentlicht.
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  • Michael Zink
    Oder man schaut direkt auf https://www.nahverkehr-mainfranken.de. Obwohl auch da anscheinend noch nicht alle Alternativen stehen. Aber für den ersten Schock reicht es ...
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  • Dieter Hartwig
    Im Bericht fehlt wann es die neue Ticket App gibt um schon mal vorab sich über die Preise zu informieren und nicht erst am 1.1.25.
    Preise müssten doch bei einer solange Vorlaufzeit feststehen. Auch den Wabenplan konnte ich im Detail nirgends finden. Die abgeschrieben Presebericht vom NVM ohne weitere Infos sind nichtssagend.
    Da sollte Mainpost recherchieren und mehr Infos liefern
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  • Michael Zink
    Ich habe mir mal die neuen Preise angesehen. Das wird toll ...

    Für mich wird ein Tagesticket 11 % teurer, eine 6er-Karte 20 %, ein Spar-Abo 45 %.
    Gut, ich brauche die nicht, wegen Deutschlandticket. Aber das wird ja auch 18 % teurer.

    In der Großwabe wird das Spar-Abo "nur" 8 % teurer. Dafür werden da anscheinend die Einzelfahrten 23 % billiger. Tageskarten 17 % und 6er-Karten immerhin 7 %. Denn anscheinend wird die riesige Großwabe zukünftig wie eine ganz normale Wabe berechnet.

    Quelle: https://www.nahverkehr-mainfranken.de/
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  • Dieter Hartwig
    Wer in Schweinfurt eine angeblich vergünstigte Sechserkarte kaufen will kann das nur über die App und muss die Fahrkarte über die App entwerten. Wer kein Handy mit Vertrag hat sondern nur über WLAN ins N̈etz odergar kein Handy geht kann dies nicht nutzen und ist benachteiligt. Danke für nichts.

    Der Preis in der Stadt Schweinfurt steigt von 1,70Euro mit dem e ticket auf 2,40 € - eticket wird abgeschafft eine saftige Preiserhöhung
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  • Peter Heinrich
    <<< 365-Euro-Schüler-Ticket können weiter genutzt werden >>>
    für Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen, neue Mitglieder des Verkehrsverbundes, gibt es dieses 365-Euro-Schüler-Ticket aber nicht. Ob mal das 29-Euro-Ticket für Schüler wie versprochen auch mal kommen wird, so wie für Auszubildende, Freiwilligendienst-Leistende oder Beamtenanwärter/innen (die ja zumindest schon ein bisschen Geld verdienen), steht noch in den Sternen ...
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  • Dietmar Eberth
    Gibt's das nicht schon?

    Pressemitteilung der bayerischen Staatsregierung:
    "Im Herbst 2023 kommt in Bayern das ermäßigte Deutschlandticket für Auszubildende, Studierende und Freiwilligendienstleistende. Für 29 Euro im Monat können junge Menschen mit dem bayerischen Ermäßigungsticket künftig durch ganz Deutschland reisen."
    https://www.bayern.de/fuer-29-euro-durch-ganz-deutschland/
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  • Anke Weis
    Meines Wissens nicht für Schüler. FOS-Schüler fallen zur Zeit fast komplett durchs Raster.
    Die dürfen das 365 Euro Ticket privat zahlen, da gibt es keine Förderung. Lediglich einzelne Gemeinden oder Kreise zahlen einen Zuschuss.
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  • Peter Heinrich
    Genau, für Schüler auf weiterführenden Schulen gibt es derzeit kein ermäßigten Deutschland-Ticket und das 365-€-Ticket für Schüler, Azubis im neuen Verkehrsverbund zumindest nicht in Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen
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  • Christoph Heininger
    Das gilt leider nicht für Schüler, obwohl sie weniger als Auszubildende verdienen!
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  • Erich Fritscher
    Spezialangebot zum Start: Tagesticket für 9 Euro ... in den ersten neun Monaten ...

    Und was bitte geschieht nach den 9 Monaten? Preissteigerung damit das Tagesticket wieder uninteressant wird?
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Spezialangebot - @ Erich Fritscher -

    das aber vmtl. nur "Wenigfahrer" nutzen werden, für die das D-Ticket mit dann 58,- €/ Monat teurer käme (sonst hätte man das in ca. einer Woche "raus").

    Was natürlich (spätestens) ab dem 31.12.25 passiert, weiß zzt. noch niemand so richtig; es ist durchaus möglich, dass eine Menge Leute dann zähneknirschend das NVM-Ticket kaufen müssen, das bei deutlich(!) höheren Kosten deutlich(!) weniger Leistung bietet (aber möglicherweise die Autoindustrie vorsichtig durchatmen lässt)...
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